Flashback: Pink Floyd The Wall Live at Earls Court, 1980

Heute vor 43 Jahren, am 9. August 1980, spielten Pink Floyd das letzte von sechs The Wall Konzerte im Earls Court. Eine phänomenale Show, die heute noch für Erstaunen sorgt. Ein guter Anlass, um einmal ein paar Fakten zusammenzufassen. Let’s start mit Rick Wright, der damals eigentlich kein offizielles Bandmitglied war. Fans wurde das erst 1983 richtig bewusst, als man vergebens nach seinem Namen auf dem The Final Cut Album suchte.

RICK WRIGHT – EX-PINK FLOYD

  • Rick Wright wurde im The Wall Tourprogramm noch als Bandmitglied angegeben.
  • Auf Tour 1980-81 war er aber als angestellter Musiker mit dabei. Furchtbar, dass es so weit kommen musste.
  • Wright hoffte bis zuletzt durch engagiertes Spiel Roger Waters umstimmen zu können.

RICK WRIGHT: Basically, I shut myself off from the whole idea that I was leaving the band. I actually fooled myself into thinking that, maybe if I play as well as I can, Roger will admit that he was wrong.

NICK MASON – RICKS RAUSWURF BESCHÄMEND

Mason gestand später, dass er sich für den Rauswurf von Wright schäme.

Wie beurteilen Sie denn Ricks Rauswurf ’79 aus heutiger Sicht?

NICK MASON: Ich schaue darauf heute zurück und finde es beschämend, wie er damals behandelt wurde. Gleichzeitig weiß ich nicht, wie wir es anders hätten lösen können. Denn Roger war so erbost, darüber, dass Rick sich nicht so beteiligte, wie er sollte. Es gab eine Sache, an der Rick Schuld war, aber wir hätten mit der Situation wahrscheinlich besser umgehen müssen.

Welche Sache denn?

NICK MASON: Als wir seine Keyboard-Parts brauchten, ließ er uns wissen, dass er in den Urlaub fährt. Er meinte, er würde die Parts danach einspielen. Zur gleichen Zeit hatte Sony uns ein weit größeres Honorar zugesichert, falls wir das Album vor Weihnachten fertigstellen. Also wollten wir alle das Ding fertig bekommen, nur Rick war angepisst, weil er da schon drei Monate in Frankreich rumhing und darauf wartete endlich einzusteigen. Nur war das Album noch nicht an dem Punkt, dass er seinen Teil beisteuern konnte. Wir waren einfach alle zu schnell gereizt und Roger forcierte, dass Rick gehen solle.

Wir waren bereits in einer Situation, in der wir uns bedroht fühlten. Wir haben aus steuerlichen Gründen außerhalb von England aufgenommen, und wenn Roger den Stecker gezogen hätte, was er androhte zu tun, wären wir alle dran gewesen und auch finanziell sehr schlecht dagestanden. Ich denke, deshalb haben wir einfach den einfachsten Weg genommen. Es ist trotzdem nicht so, dass ich finde, dass es richtig war. Es war falsch. Aber ich weiß nicht, wie wir das Richtige hätten tun können in dieser Situation.

THE WALL LIVEALBUM – EARLS COURT 1980-81

Fakten:

  • Das Livealbum Is There Anybody Out There? The Wall Live 1980-81 besteht aus Audioaufnahmen vom 7., 8., und 9. August 1980 und 14., 15., 16. und 17. Juni 1981.
  • Das Albumcover stammt von Storm Thorgerson. Es zeigt die charakteristischen und lebensecht wirkenden Gesichtsmasken von allen vier Bandmitgliedern. Dazu noch eine Anmerkung: “In The Flesh”, mit welchem die Konzerte jeweils begannen, wurde nicht von Pink Floyd gespielt. Sondern von der “Surrogate Band”, die, die Gesichtsmasken der Floyd trugen, während Roger Waters sang.
  • The Last Few Bricks ist ein instrumentales Stück, das den Roadies die Chance gab, die Mauer fertig zu bauen. Die mit 13 Minuten längste Version wurde in L.A., wegen eines Brandes auf der Bühne, gespielt. James Guthrie fragte Waters nach einem Titel, als er am Livealbum Is There Anybody Out There? The Wall Live 1980-81 arbeitete.
  • Konzertfotos: Earls Court 1980

JAMES GUTHRIE – WHAT SHALL WE DO NOW / LAST FEW BRICKS

Der bisher unveröffentlichte Titel What Shall We Do Now? ist Pink Floyd Fans nicht gänzlich unbekannt. Der Text war den Grafiken des Originalalbums beigefügt worden. Außerdem tauchte der Titel in dem von Alan Parker 1982 gedrehten Film The Wall auf.

JAMES GUTHRIE: Für uns war der Titel eigentlich immer auf dem Album, erst in der allerletzten Minute entschloss man sich, ihn wieder zu entfernen. Man wollte dadurch das ganze Werk kompakter und präziser erscheinen lassen. Es war eine schöne Möglichkeit What Shall We Do Now? nun wieder dabei zu haben. Eigentlich ist das Stück eine Verlängerung von Empty Spaces.

Dann ist da noch der Titel The Last Few Bricks, den man weder auf dem Album noch im Spielfilm findet!

JAMES GUTHRIE: Es ist eigentlich eine Mischung, ein Potpourri aus einigen Songsequenzen, die bis zu diesem Teil der Show bereits vorgekommen sind. Da sind Teile von Empty Spaces, Young Lust und den Another Brick Liedern. Wie gesagt ein Gemisch. Der Grund, weshalb Pink Floyd diesen Titel bei den Konzerten spielten, war ganz einfach. Bei den Live-Auftritten wurde während die Band spielte eine Mauer zwischen der Bühne und dem Publikum errichtet, alles musste absolut genau nach Plan ablaufen, es gab ganz exakte Zeitvorgaben. Die Mauer musste am Ende der ersten Showhälfte, am Ende des Songs Goodbye Cruel World fertiggestellt sein. Damit die Roadies, die damit beschäftigt waren, einen Stein nach dem anderen aufzustellen, dies auch schaffen konnten, wurde das Instrumentalstück The Last Few Bricks gespielt. Damit hatten sie nun Zeit, um ihre Arbeit abschließen zu können.

Eigentlich wurde es Band intern immer als das The Medley bezeichnet. Ich wollte es aber auf Is There Anybody Out There? nicht so betitelt haben. Also rief ich Roger Waters an und sagte ihm: „Also, da müsste es doch einen interessanteren Titel für dieses schöne Stück Musik geben?“ Er dachte darüber nach, und erinnerte sich auch an den eigentlichen Sinn des Stücks, nämlich dass die Roadies die letzten Steine in die Mauer einfügen konnten. Schließlich meinte er: „Lass es uns The Last Few Bricks nennen.“ Großartig, erwiderte ich!

THE WALL LIVE – FILMED FOR NOBODY

Ewige Schade oder besser gesagt eine Schande, dass der Konzertfilm bis heute nicht veröffentlicht wurde. Wenn man noch länger mit der Veröffentlichung wartet und keine Sorge, es sieht nicht danach aus, als ob was kommen würde, ist die potenzielle Käuferschicht längst weg. Gone But Not Forgotten, of course. Wer kauft den die DVD/Blu-ray? Der Film gehört zum Pink Floyd Heritage, wenn ihr mich fragt und sollte über dem Ego stehen. Aber mich, uns fragt ohnehin niemand.

Fakten:

  • 1980, mit 2–3 Kameras wurden Shows in New York gefilmt.
  • 1980, etliche Kameras filmten die Shows im Earls Court
  • 1980, Doku über die Earls Court, The Wall Shows, Interviews mit Crew, Musiker & Audience, bis heute offiziell unveröffentlicht.
  • 1981, wurden die Earls Court Shows von Alan Parker auf 35-mm gefilmt
  • 2012, kam die The Wall Immersion Edition raus. Auf der DVD (Audio/Visual) gab es The Happiest Days Of Our Lives (1:24), Earls Court, 1980 (Film archive courtesy of Roger Waters) zu sehen. Die Bildqualität war top. Die Behind The Wall Dokumentation zeigt viele weitere Ausschnitte vom Earls Court Konzertfilm.

1999 RECORD COLLECTOR

Es gibt also nicht genug Material für einen Konzertfilm?

DAVID GILMOUR: 1980 wurden vier, oder vielleicht auch fünf Konzerte auf Video mit mehreren Kameras gefilmt. Wir machten einen Versuch mit zwei Kameras in New York, aber es gab einen Streit zwischen unserem Beleuchtungsregisseur, Marc Brickman, und den Leuten, die das Video aufnahmen. Es ging um die Helligkeit des Lichtes, für die Kameraleute war es zu dunkel.

Wir haben das Video, aber es ist nicht sehr gut. Außerdem hat Roger das Sagen darüber, ich habe keinen Einfluss. Ich wäre interessiert, was die Digital Technik erreichen könnte. Das würde ich machen, wenn es unter meiner Kontrolle wäre.

1999 AUDIO MAGAZIN

Es gibt auch einen Konzertfilm?

DAVID GILMOUR: Das Konzert wurde sehr schlecht auf Video festgehalten. Aber heute gibt es ja eine Menge technischer Möglichkeiten, so etwas auf digitaler Basis zu verbessern. Ob es jetzt gut genug wird, da müssen Sie Roger fragen.

Hat er nicht die Synchronisationstrechte?

DAVID GILMOUR: Genau, für den visuellen Teil. Für den Sound braucht er unsere Genehmigung.

2011 ECLIPSED

Wird es im Boxset zu The Wall auch eine Live-Aufnahme der Tour geben – wie jetzt zu Dark Side of the Moon?

NICK MASON: Nun, der ursprüngliche Plan war, dass wir die gesamte Tour filmen. Und dass daraus der Film entsteht, der später zugunsten Alan Parkers Version verworfen wurde. Insofern hatten wir jede Menge Aufnahmen und auch ein bisschen Film davon, aber wir haben nie die komplette Show festgehalten. Roger gefiel das nicht, er dachte, es käme nicht richtig rüber. Also haben wir das ziemlich früh verworfen und sind es dann anders angegangen. Doch Roger hat auch das nicht gefallen. (lacht) Deshalb probiert er es jetzt noch einmal alleine.

Auch als Film?

NICK MASON: Soviel ich weiß, denkt er darüber nach, das alte und neue Material irgendwie zusammenzusetzen.

2012 BILLBOARD MAGAZIN

Waters sagte in einem Interview (Billboard), dass er sich vorstellen könnte, den Floyd The Wall Konzertfilm herauszubringen.

ROGER WATERS: I still own all the film of those shows, which I’ve been editing a bit and I might even release it at some point. Or when I do the Blu-ray or theatrical release of this thing, I might give away the 1980 shows as a side issue. I’m not sure what I´ll do.

2013 GERALD SCARFE

Ich hatte die Gelegenheit Gerald Scarfe bei der Pressekonferenz in Padova folgende Frage zu stellen.

Werner Haider: Stimmt es, dass sie verantwortlich für die Filmaufnahmen der Earls Court The Wall Konzerte waren? Was ist mit diesen Filmen passiert? Man hört, dass die Qualität nicht gut gewesen sein soll, aber wir glauben das nicht!

GERALD SCARFE: Auch das stimmt. Ich habe diese Konzerte gefilmt. Die Qualität ist bestimmt gut. Ich hatte davor schon für die BBC Filme gemacht, war also nicht ganz unbekannt. Ich weiß nicht, wo sie sind und was damit passieren wird. Später wurde Alan Parker ins Boot geholt und die Liveaufnahmen wurden nicht mehr verwendet!

2023 VEGETABLES LOST FOR WORDS

Abschließend kann man zusammenfassen: Gefilmt für niemanden. Burn the reels, das Zeug brennt sicherlich wie Zunder.

VIPs

Viele VIPs & Friends von Pink Floyd schauten bei den Konzerten und Backstage vorbei.

  • Bjorn Ulvaeus und Benny Andersson von ABBA besuchten das Konzert von Pink Floyd am 8. August im Earls Court. Ein Foto zeigt sie vor dem Drury Lane Hotel in London auf dem Weg zum Pink Floyd Konzert. (Foto by Alisdair MacDonald/Mirrorpix/Getty Images)

DIEBSTAHL

Am 9.8.1980 spielten Pink Floyd, das letzte ihrer sechs The Wall Konzerte in London’s Earls Court. In the early hours of the following morning, ten of Gerald Scarfe’s original artworks for The Wall were stolen from glass frames in the venue’s foyer, which were never recovered…

RUN LIKE FUCK

Am 8. August richtete Waters vor dem Song Run Like Hell noch ein paar Worte an das Publikum.

ROGER WATERS: Thank you. Get that pig out of here! Have you all seen enough of the pig? I’ve seen enough of the pig, go on. Gonna do a song in a minute for all the disco freaks in the audience; also for all the paranoids, all the psychopaths; also for Alan Jones of the Melody Maker – you stupid shit – first equal in the small brain contest 1980. It’s called Run Like Fuck.

Nette Worte von Waters an den Journalisten des Musikmagazins Melody Maker Alan Jones. Seine Grußworte dienten Sammler von Bootlegs, als ideale ID der einzelnen Shows.

Konzert-Statistik:

  • Tour: The Wall 1980
  • Veranstalter: Harvey Goldsmith for Umbrella
  • Termin: 4.+5.+6.+7.+8.+9.8.1980
  • Spielstätte: Earls Court Exhibition Centre (das Gebäude wure von 2014 bis 2016 abgerissen)
  • Besucher: 18.000
  • Adresse: Opposite Warwick Road Exit, Earls Court Tube Station
  • Tickets: 8,5 Pounds
  • Doors Open: 18:30 | Showtime: 20:00

Pink Floyd:

  • David Gilmour: Guitars, Vocals, Mandolin (Outside the Wall)
  • Roger Waters: Bass Guitar, Acoustic Guitar, Vocals, Clarinet (Outside the Wall)
  • Richard Wright: Keyboards, Vocals, Accordion (Outside the Wall)
  • Nick Mason: Drums, Percussion, Acoustic Guitar (Outside the Wall)

With The Surrogate Band:

  • Willie Wilson: Drums, Percussion
  • Andy Bown: Bass Guitar, Acoustic Guitar (Outside the Wall)
  • Peter Woods: Keyboards, Acoustic Guitar (Outside the Wall)
  • Snowy White: Guitars
  • Stan Farber: Backing Vocals
  • Joe Chemay: Backing Vocals
  • Jim Haas: Backing Vocals
  • John Joyce: Backing Vocals

Master of Ceremonies:

  • Gary Yudman: MC

Setlist:

Set 1:

  1. Master of Ceremonies
  2. In The Flesh? (played by the Surrogate Band)
  3. The Thin Ice
  4. Another Brick In The Wall (Part 1)
  5. The Happiest Days of Our Lives
  6. Another Brick In The Wall (Part 2)
  7. Mother
  8. Goodbye Blue Sky
  9. Empty Spaces
  10. What Shall We Do Now?
  11. Young Lust
  12. One of My Turns
  13. Don’t Leave Me Now
  14. Another Brick In The Wall (Part 3)
  15. The Last Few Bricks (Instrumental – damals ohne Titel)
  16. Goodbye Cruel World

Set 2:

  1. Hey You
  2. Is There Anybody Out There?
  3. Nobody Home
  4. Vera
  5. Bring the Boys Back Home
  6. Comfortably Numb
  7. The Show Must Go On
  8. Master of Ceremonies  
  9. In the Flesh
  10. Run Like Hell
  11. Waiting for the Worms
  12. Stop
  13. The Trial
  14. Outside the Wall

24 Antworten

  1. Michael F. Michael F. sagt:

    Vielen Dank, Werner, für diesen Überblick!

    Spannende Lektüre! Über den Umgang mit Wright muss man nicht viel sagen. Möglicherweise waren seine Passivität und mangelnde Motivation berechtigter Anlass für Kritik. Trotzdem unwürdig.
    Nach wie vor der größte Jammer ist, dass es leider bis dato keine Veröffentlichung eines kompletten Films gibt. Ich denke, wie im Artikel erwähnt, dass die Zielgruppe für diesen Film allmählich schwindet und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass da noch was kommt.

    • Werner Werner sagt:

      Danke Michael. Finde das auch immer wieder interessant, wenn man zusammenfasst, was alles darüber auf der Seite zu finden ist. Ewig schade, dass der Film vor sich hin verrottet, bzw. eigentlich fix und fertig auf einer Festplatte verkümmert, wegen des Gefüges innerhalb der Gemeinschaft.

  2. Avatar Thorsten sagt:

    Ich kann es mir so erklären- und ich mag falsch liegen – dass der Schnipsel von Happiest Day lediglich ein Appetizer in der Immersion Box für eine lukrativere, separate Veröffentlichung war. 2011/2012 schienen die Wogen noch geglättet zu sein zwischen „den Beiden“. Danach muss etwas passiert sein, wovon wir nicht wissen, was dann kürzlich zur einer weiteren Eskalation zwischen Roger und David/Polly geführt hat. Das zeigt sich u.a. daran, dass Roger in seiner aktuellen Tour auf der Videoleinwand David komplett eliminiert hat. Was für ein Kinderarm zwischen den beiden Alphatieren. Ich habe es allmählich satt.

  3. Ina Ina sagt:

    Vielen Dank für die Zusammenfassung aller uns bekannter Details. Ich hatte gestern viel Spaß beim Lesen.
    Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Roger allein alle Rechte an "The Wall" hat. Wenn das Stimmt, liegt es also an ihm uns Fans mit einem kompletten Wall Konzert blu ray/streamen zu "beschenken".
    Anderes Thema: gestern wurde mehrfach in den Berliner Nachrichten verkündet, das der Künstler Roger Waters angeklagt wird von der Berliner Staatsanwaltschaft, weil er im Frühjahr dieses Jahres eine naziähnliche Uniform bei einem Konzert in Berlin getragen hat. Auf der Wall Tour 2012 hat er das noch extremer getan. Da hat sich Niemand dran gestört. Komisch.

    • Avatar Torsten sagt:

      Zu Berlin 2023 , nicht nur 2011/12 sondern 1990 ! Das ist der Geschichte von The Wall geschuldet und gehört dazu . Wenn ich auch sagen muss das seine Äußerungen und Verhalten gegenüber dem Krig in der Ukraine mich sehr abstoßen .

    • Avatar GerdM sagt:

      Und was passiert mit den vielen Gestalten hier im Lande, die mit "naziähnlichen Frisuren" rumlaufen?

      • Avatar murph sagt:

        Nun ja, solche medialen Schauprozesse (und eventuell auch tatsächliche Prozesse) sind die Folge wenn prominente Persönlichkeiten andere prominente Persönlichkeiten öffentlichkeitswirksam (und faktenbefreit) als Antisemiten bezeichnen. Dies gilt i.A. als Startschuss für die Jagdgesellschaft in den deutschen (und auch anderen) Medien, welche dann wiederum für Politiker und andere auf (ver)öffentlich(t)e Meinung angewiesene Personen als Plattform zur Profilierung dienen.
        Bestellt und geliefert. Dass bei solchen Kampagnen historische Fakten verdreht werden, Menschen medial hingerichtet werden, und Geschichte umgeschrieben wird, tja, damit muss man leben im postfaktischen Zeitalter. Water's "Verbrechen " ist seine BDS-Unterstützung und Kritik an der israelischen Regierung. Um diese Meinungsäußerung eines lautstarken Prominenten zum Schweigen zu bringen, wird die gesamte Kampagne gefahren.

        • Avatar Simon sagt:

          Werde mich hier an dieser Diskussion nicht beteiligen, aber es gehört zu meinem Recht auf Meinungsfreiheit mich von diesem Beitrag hier komplett zu distanzieren.

    • Avatar A. Willer sagt:

      Ist doch gut, wenn Wiederholungstäter belangt werden!?

    • Avatar scarecrow sagt:

      Was mich mal interessiert: Hat das eigentlich wirklich irgendeine Aussicht auf Erfolg wenn eine deutsche Staatsanwaltschaft gegen jemanden der in den USA(?) lebt wegen so etwas anklage erhebt? Oder ist das mehr als politisches Signal zu verstehen? Kennt sich hier jemand in solchen Rechtsfragen aus? Würde mich echt mal interessieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Waters von den USA wegen solchen Anschuldigungen ausgeliefert wird und in Handschellen hier vor Gericht erscheinen muss…

  4. Avatar Torsten sagt:

    Zu Berlin 2023 , nicht nur 2011/12 sondern 1990 ! Das ist der Geschichte von The Wall geschuldet und gehört dazu . Wenn ich auch sagen muss das seine Äußerungen und Verhalten gegenüber dem Krig in der Ukraine mich sehr abstoßen .

  5. Avatar Matthias sagt:

    Und wieder einmal geht es nicht um Musik und nicht um Pink Floyd….nein;es geht wieder einmal um Roger Waters und wie schwer es dieser alte verbitterte Mann doch hat.Niemand versteht ihn,niemand sieht wie gut er es doch meint.Da hilft es auch nicht wenn man ein Meilenstein der Rockgeschichte neu aufnimmt,damit die Welt endlich"…sein Werk " versteht.
    Aber egal,er hat genügend Verteidiger und manch einer würde ihn am liebsten heillig sprechen lassen.
    Und das einzige was er in den letzten Jahren erreicht hat ist,das vielen Menschen das Thema und die Person Roger Waters mächtig auf die Nerven geht.

  6. Avatar Marcus sagt:

    Die leidigen Kommentare. Die Intention von Werner ist es in diesem Beitrag, den The Wall Shows einen gebührenden Rahmen zu geben, das ist ihm, wie größtenteils in seinen Artikeln (zu allen Themen rund um Pink Floyd) auch hier wieder sehr gut gelungen. Es gibt für und wieder, Zitate von allen Bandmitgliedern mit Daten, aus welcher Zeit diese stammen. Jeder Leser kann sich seinen Teil zusammen reimen und seine mutmaßlich Sicht, wie sich was wann wie zugetragen hat, bilden. Gut so! Und damit sollten wir es auch belassen.
    Kommentarfunktion (unmoderiert) führen bedauerlicherweise dazu, dass Wege eingeschlagen werden, die mit dem eigentlichen Thema alsbald nichts mehr zu tun haben. Warum also lesen, darüber echauffieren, womöglich noch seinen Senf dazu abgeben. Einfach überlesen oder die Kommentare komplett ignorieren. Dann erschließt sich schnell, was Werner versucht, seine Pink Floyd Fan Page am Leben zu erhalten, ohne die persönlichen Nebenschauplätze der einzelnen Bandmitglieder, fokussiert auf die Band und Solowerke. Der mitunter armselige Rest gehen uns ehrlich gesagt auch nichts an. Die 4 Jungs, mit Syd 5 Jungs, haben Musik und Texte veröffentlicht, das ist öffentlich und für uns zugänglich und darüber lohnt es sich, zu Reden. Der Rest ist privat, das geht uns weder was an, noch kann irgendein Leser von sich hier glaubhaft behaupten, wirklich etwas zu wissen, außer "Boulevard" Gequatsche. Wir sind einfach nur Fans ohne persönlicher Kontakte zu den Mitgliedern. Warum immer wieder mit dem Privaten und noch viel schlimmer, anderen Themen beginnen, das erschließt sich mir nicht. Ich für meinen Teil lese die Artikel, News und was Werner sonst noch spannendes über Pink Floyd teilt, die Kommentare geben mir nichts mehr, der Mehrwert ist im Laufe der Jahre nahezu gegen Null gerutscht. Selbst Versuche eines sachlichen Austauschs scheitern oft im Keim, Boulevard scheint den Menschen näher zu liegen als die Sache, hier das Lebenswerk von Pink Floyd. Bedauerlich! Wenn ich nicht so eine Hochachtung für Werners Leistung, Arbeit und Zeit hätte, die er in seine Herzensangelegenheit Pink Floyd steckt, würde ich die Seite nicht mehr aufsuchen.

    • Avatar Simon sagt:

      Klingt vernünftig, Marcus. Ich werde künftig auch diese Kommentare ignorieren und mich auf die interessanten Beiträge von Werner konzentrieren.
      Mitlerweile sind es glaub ich schon 20 Jahre, seitdem ich regelmäßig auf dieser Seite lande. Es ist und bleibt mit Abstand meine liebste Internetseite. Vielen Dank Werner für deine ganzen Mühen zu unserer Lieblingsband.

    • Avatar Thomas P. sagt:

      Ich habe überlegt auch so was ähnliches zu schreiben, habe aber gedacht was soll es bringen..
      Danke, dass Du es getan hast.
      Ich halte es mit John Miles: "Music was my first love and it will be my last"
      Passt bloß auf die Liebe zur Musik von Pink Floyd nicht kaputt zu machen.
      Ich behalte sie jedenfalls in mir, egal was hier geschrieben wurde und wird.
      Es ist meine Lieblingsband und -musik seit 1978 und sie wird es bleiben…

  7. Avatar GerdM sagt:

    Nun ja, das erscheint mir im AUgenblick etwas reduziert zu sein. Pink Floyd war und ist immer noch eine Band, die sehr starke Haltung zu politischen Ftragen gezeigt hat. Und wenn jetzt Roger, dessen aktuelle Haltung und auch Musik (DSOTM 2023) ich nicht sonderlich gut finde, ist es durchaus angebracht, zu Versuchen, Roger zu kriminalisieren (ausschließlich in Deutschland?) Haltung einzunehmen. Denn, kriminalisiert man Roger erfolgreich, dann ist bald auch seine Musik auf dem Prüfstand. Also: weiterhin viel Freude an und über die Musik unserer Heroes, aber die anderen Aspekte bitte nicht negieren.

    • Avatar Michael We sagt:

      Und DANN werden wir in Deutschland den irgendwann veröffentlichten Wall-Earls Court-Film nur zensiert bekommen. Mit herausgeschnittenen Uniformszenen.

  8. Avatar Heiko sagt:

    Sorry, auch wenn hier tws nicht gefällt: ich bin ganz bei Gerd. Sicher ist die Musik der Opener zum fan- werden gewesen, aber ich bin es umso mehr, da auch die politischen Aussagen gepasst hatten, gerade die Antikriegsstatements in Bezug zum Establishment. Das will heute zu den aktuellen Themen nur nicht mehr jeder hören. Auch hier gibt es kein schwarz weiß und der Wolf steckt immer noch im Schafspelz. Gleiches zur C-Zeit….mit Angst und Spaltung lässt sichs blendend regieren. Ich bin Ossi und bin entsetzt, wie man wichtige Diskussionen abwürgr und diffamiert. Es ist Brand gefährlich, wenn Künstler wie Roger Waters in die Antisemitismusecke gestellt werden. Ich hoffe nur für die Zukunft, dass jeder begreift, dass wir uns sehr wohl über diese Themen austauschen MÜSSEN…sonst wird mir bange

  9. Avatar Heiko sagt:

    Sorry, auch wenn hier tws nicht gefällt: ich bin ganz bei Gerd. Sicher ist die Musik der Opener zum fan- werden gewesen, aber ich bin es umso mehr, da auch die politischen Aussagen gepasst hatten, gerade die Antikriegsstatements in Bezug zum Establishment. Das will heute zu den aktuellen Themen nur nicht mehr jeder hören. Auch hier gibt es kein schwarz weiß und der Wolf steckt immer noch im Schafspelz. Gleiches zur C-Zeit….mit Angst und Spaltung lässt sichs blendend regieren. Ich bin Ossi und bin entsetzt, wie man wichtige Diskussionen abwürgrt und diffamiert. Es ist Brand gefährlich, wenn Künstler wie Roger Waters in die Antisemitismusecke gestellt werden. Ich hoffe nur für die Zukunft, dass jeder begreift, dass wir uns sehr wohl über diese Themen austauschen MÜSSEN…sonst wird mir bange.

  10. Avatar Matthias sagt:

    @ Thomas P.
    "…Passt bloß auf die Liebe zur Musik von Pink Floyd nicht kaputt zu machen.
    Ich behalte sie jedenfalls in mir, egal was hier geschrieben wurde und wird."

    …ein wunderbarer Satz,schöne Worte von dem ich nur jedes zustimmen kann.Auch ich werde mich von nun den Gefährten anschließen und keine dieser ellenlangen Kommentare die nichts mit Pink Floyd,ihrer Musik u.ä zu tun haben eine Beachtung schenken.Cenn wie schon oben geschrieben steht…was soll es bringen ?

    …schönes We.
    Mattes

  11. Avatar scarecrow sagt:

    Ich hätte so gerne die Show gesehen und hoffe daher noch auf eine BluRay/DVD Veröffentlichung. Viele andere Bands haben doch auch brauchbares Material rumliegen was jetzt ans Tageslicht kommt.

    Wenn ich mir The Wall anhöre, greife ich eigentlich auch immer zur "Is There Anybody Out There". Ich finde die Atmosphäre da noch viel dichter als auf dem Album gerade durch "What Shall We Do Now" oder "The Last Few Bricks". Ausserdem kann man sich dann noch besser vorstellen wie "Pink" mit seiner "Surrogate Band" auf der Bühne steht und man seinem Verfall und seinem Weg in die Isolation folgen kann.

    Die Waters Solo Show fand ich zwar recht gut, aber es wurde für mich nicht mehr das Thema getroffen, da er dabei aus "The Wall" eher etwas weltpolitisches gemacht hat.

  12. Avatar Julian Wolf sagt:

    Ich finde diese Einseitigkeit halt schade. Zitat:

    "Und das einzige was er in den letzten Jahren erreicht hat ist,das vielen Menschen das Thema und die Person Roger Waters mächtig auf die Nerven geht."

    Nein, das ist es nicht. Ich fand TINAD eine großartige Show, die ich zweimal gesehen habe und sofort noch einmal ansehen würde, wenn ich die Chance dazu hätte.

    Es ist völlig okay, wenn Du daran kein Interesse hast, aber bitte behaupte doch nicht, daß er "nichts weiter" geschaffen hätte, als "Leuten mächtig auf die Nerven zu gehen". Denn das stimmt nicht.

    Alles Liebe, Julian!

  13. Avatar Matthias sagt:

    @Julian Wolf

    “…auch ich werde mich von nun den Gefährten anschließen und keine dieser ellenlangen Kommentare die nichts mit Pink Floyd,ihrer Musik u.ä zu tun haben eine Beachtung schenken.denn wie schon oben geschrieben steht…was soll es bringen ? ”

    …alles ok
    ..dir ein schönes We.
    Gruß
    Mattes

  14. GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

    Eine wunderbare Zusammenfassung eines so unnötigen “Zustands”! Mein Gefühl ist eine Mischung aus einer Art unsäglicher Wut und ziemlich tiefer Traurigkeit, dass dieser Film immer noch nicht das Licht der Welt erblickt hat! Und zwar in gebührender Aufbereitung. Dass es geht, sehen wir an dem phantastischen, neuen DELICATE Film in glorious HD/UHD – wobei mir mich leider bei dem noch mehr eine Art Wut überkommt, dass die damaligen Hightlights der Tour WELCOME TO THE MACHINE und ANOTHER BRICK IN THE WALL (PART 2) fehlen.
    We the Fans, are the ones who payed our butts off over the years and definately do not deserve this, Mr. Roger Waters! Full stop.

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