RTL-Tour 2016: David Gilmour wollte Guy Pratt durch Gail Ann Dorsey ersetzen

David Gilmour 28.9.2016 London Royal Albert Hall

Sehr interessantes ließ Guy Pratt vom Stapel, als er gestern in einem Podcast über David Bowie’s “Lodger” Album erwähnte, dass David Gilmour ihn vor dem 2. Leg seiner RTL-Euro-Tour 2016,  auswechseln wollte. Wir erinnern uns gut daran, als Jon Carin im Line-up für den zweiten Teil der Tour 2016 nicht mehr vertreten war.

Gilmour war wohl scheinbar nicht ganz zufrieden mit den Vibes und plante auch Pratt auszutauschen. Statt ihn hatte er Gail Ann Dorsey (David Bowie, Lenny Kravitz) im Auge! Am Ende nahm sie das Angebot nicht an und Pratt war wieder an Bord.

Das Ganze ist hier nachzuhören: Guy Pratt on Lodger part 1 (Kommentar über Dorsay bei 37:15).

Ich danke Bernhard B. für den Hinweis!

32 Antworten

  1. Avatar Bernhard sagt:

    Cool, dass Du es aufgreifst, Werner! In diesem Interview erwähnt er dann auch, dass sich das “sacking” dann sehr schnell relativiert hat. Er zeigt auch entsprechenden Respekt vor David’s Entscheidung, aber natürlich war der Stolz ein bissl gekränkt! Im Gespräch kommt finde ich mehrfach seine Achtung vor DG raus, spricht für mich nicht für ein Zerwürfnis. Btw, finde ich in Bezug auf seine Anmerkungen, dass seine Soli in der TLY Box rasugeschnippelt wurden (ausser bei One Slip), würde er Nick genau wie David kritisieren. Es ist einfach eine kleine Bemängelung seinerseits, sollte man m.E. nicht zu sehr in die Waagschale werfen. Sehr subtil jedenfalls, ganz anders als die Anmerkungen von Carin von vor ein paar Monaten.

    • Werner Werner sagt:

      Danke für den Tipp! Höchstinteressent! Damit hätte ich nicht gerechnet das auch Pratt selbst in Frage stand! Wenn Gilmour das Gefühl hatte andere Musiker ins Boot zu holen finde ich das okay. So ein Wechsel bietet neue Chancen und Zugänge! Mir hat das Spielen von Chester Kamen, Chuck Leavell und Greg Philliganes sehr gefallen! Der Unterschied zu 2015 war deutlich! Das er ausgerechnet Frau Dorsey wollte finde ich toll!

      Ich finde heute keine Zeit mehr mir den Podcast anzuhören! Hole ich demnächst nach!

      • Avatar Bernhard sagt:

        Sehr gerne! Ja absolut, David ist der Chef, und es zeugt von Guys Professionalität, dass er das keine Millisekunde (öffentlich) in Frage stellt. Spannend wird natürlich, ob er auf einem nächsten DG Album oder Tour dabei ist, aber ich denke mal zumind. auf einer Tour auf jeden Fall. Ich hab heute zum ersten Mal von Gale Ann Dorsey gehört, muss ich gestehen, aber natürlich sofort ausgecheckt, sehr cool, und sehr sympathisch!! Die Podcast ist ziemlich lässig, Brian Eno (den ich immens schätze) kommt ebenso sehr viel vor, und vor allem gut weg bei den beiden!

        • Avatar Uwe S. sagt:

          Sehr interessant. Das hätte ich nicht gedacht. Man wird ständig von neuem überrascht.

          Also ich fand die 2015/2016er Besetzung auch etwas unspiriert… Kamen, Leavell und Phillinganes brachten tatsächlich frischen Wind!

          Aber dass er Pratt auch noch tauschen wollte, Hammer!

          Ob es das schon mal ähnlich gab, dass während einer zusammengehörenden Tour der Großteil der Band getauscht wurde.

          Vielleicht war es ein Fehler nach dem Tod von Rick Wright mit der 2006er Band zu touren…..

        • Avatar Julian H. sagt:

          Falls es wen interessiert: Gail Ann Dorsey hat auf Tears for Fears’ ewig unterschätztem Album “Raoul and the Kings of Spain” Bass gespielt. Kurioserweise gibt es auf dem Vorgänger “Elemental” einen Song, bei dem wer Bass spielt? Genau, Guy Pratt 😉

    • GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

      Wirklich interessant, da blutet mitunter die Bassisten-Seele, wenn man nicht mehr erwünscht ist, wobei Guy ja schon alles Mögliche erlebt hat und nichts so leicht aus Fassung bringt, so schätze ich ihn ein. 😉

  2. Avatar murph sagt:

    Interessant. Allerdings kann ich mir Gail Ann Dorsey nur schwer mit Gilmour/Pink-Floyd-Songs vorstellen. Da gibt es irgendwie zu wenig zu tun fuer sie, bzw. ist das einfach nicht ihr Sound/Stil. Guy Pratt ist da wahrscheinlich anpassungsfaehiger.

  3. Avatar Philipp sagt:

    In einer der Dokus zur Tour erwähnt Guy ja auch, dass er eigentlich dachte, sein Bassspiel hat sich an DG‘s Wünsche angepasst, er habe aber wohl noch immer was daran auszusetzen. (sinngemäß)
    Der Aussage fehlte irgendwie immer ein wenig der Kontext. Jetzt verstehe ich es natürlich.

  4. Avatar Uwe S. sagt:

    If you want to play “The Nile Song”, then you have to play in another band”…….. klingt nun nicht mehr ganz so lustig….

  5. Michael F. Michael F. sagt:

    Irgendwo an anderer Stelle hier auf Werners Seite ging es schon mal um Pratt im Vergleich zu Waters. Über das Interview bin ich nun auch sehr überrascht, weil ich immer dachte, dass Pratt genau das spielt, was Gilmour erwartet. Vielleicht ist dem doch nicht so. Pratt ist halt sehr spielfreudig, sehr versiert (siehe Slaptechnik), manchmal aber vielleicht auch ZU verspielt? Waters pflegte ja immer sehr grundsolide und eher einfach gehaltene Basslinien. Aber trotzdem irgendwie genial. Und der typische Precision-Bass-Sound in Verbindung mit dem Plektrum ist doch auch ein bisschen Markenzeichen.
    Mich würde schon brennend interessieren, warum Pratt ausgetauscht werden sollte. Die Alternative hätte auch nicht unbedingt zum Floyd-Sound gepasst…

    • Avatar Bernhard sagt:

      Das ist genau auch mein Gedanke, dass er manchmal evtl. “zu” verspielt ist, erinnert mich an Nick’s “Dave’s got a unique style, but “thumbly” is the word I think I’d use” aus der Beyond the Floyd Doku 🙂

  6. Avatar Manuel sagt:

    Ich kann mir nicht vorstellen, das die beiden ein Problem miteinander haben. Sie haben doch 2017 sogar Urlaub miteinander gemacht.

  7. Avatar Chris sagt:

    Wahrscheinlich würde sich David am liebsten klonen, um selbst Bass zu spielen. Hat man bei der Pulse-Tour mal ein wirklich gute Version von “Hey you” gehört?

  8. Avatar Clemens sagt:

    Weiß man etwas zum Verhältnis von DG zu Phil Manzanera?

    • Avatar Manuel sagt:

      Was soll da sein? Manzanera hat das mit dem Besetzungstausch vermutlich ins Rollen gebracht. Er hat David schon vorab gesagt dass er nur beim ersten Leg der Tour dabei ist, da er nach TER und RTL auch mal wieder was eigenes machen wollte.

      • Avatar Bernhard sagt:

        Ich denke auch, dass man all diese Sachen zu sehr hochjazzen sollte. Ganz ehrlich, der “Fan-Blickwinkel” ist oft von Befürchtungen geprägt, der bedingt, dass sich tendenziell harmlose Umstände, zu negativen News hochspielen. Wir sehen ohnhin immer nur einen “fleeting glimpse” des Ganzen, manchmal kriegen wir direktere und v.a. verlässliche Happen, meistens interpretieren wir, und da beißt sich das Katzentier in den Schwanz. Vieles fußt ohnhin auf einvernehmlichen Entscheidungen. Und diese Leutchen kennen einander schon eine kleine Ewigkeit, wenn da mal von der einen oder anderen Seite ein etwas schiefer Kommentar kommt, bin ich geneigt zu sagen: das gehört dazu, wie im Fall von Guy Pratt. Dass Roger ein schwieriger Charakter ist, ist nichts neues, und manche Protagonisten stehen halt “in between”, und lassen sich vielleicht manchmal mitziehen oder haben tatsächlich einen Grund angepisst zu sein (Carin?!). Mir ist wichtig, ich höre denen gerne zu, sowohl die Musik betreffend, als auch in Interviews, nicht immer ist alles Friede Freude Eierkuchen, und so ist’s as far as I’m concerned.

  9. Avatar Peter Thierfelder sagt:

    Ich habe so eben eine Nachricht aus Los Angeles erhalten, das Pink Floyd am Freitag eine Virtuelle Show spielt. Das ganze wird über Facebook ausgestrahlt.

    • Werner Werner sagt:

      Hmm….? Die Quelle musst du noch verraten! Hoffentlich nicht von einem Amerikaner, der sich an Trumps “sarkastische” Behandlungsvorschläge Desinfektionsmittel gegen Corona zu injizieren, hielt!

    • Avatar Manuel sagt:

      Entweder hat Deine Quelle unnützes Geld an eine Glaskugel-Leserin ausgegeben :-), oder, was ich eher vermute, etwas durcheinander gebracht da ab Freitag das KQED Concert online verfügbar ist.

    • Avatar Rainer sagt:

      Da liegt sicherlich ein Missverständnis vor.
      David Gilmour hatte doch mit der Veröffentlichung “The Endless River” (Rick Wright zu Ehren) deutlich kommuniziert, dass das Kapitel Pink Floyd damit abgeschlossen sei. Ein neues Album wird es nicht mehr geben. Und ein Pink Floyd Auftritt ohne Rick, das ist erst recht unvorstellbar.

  10. Avatar Olaf Jonen sagt:

    David Gilmour hatte doch auch schon viel viel früher Probleme mit Bassisten…

  11. Avatar Hanno sagt:

    Ach, das war sicherlich weit weniger dramatisch, als man es sich ausmalt. Um das Verhältnis Pratt-Gilmour müssen wir uns nicht sorgen, wenn Gilmour seine “Kritik” an den Masons Sauceres mit Guy Pratt bespricht und nicht mit Nick Mason selbst. Außerdem: jeder Chef einer Band ist ein kleiner Diktator oder freundlicher gesagt Perfektionist. Waters ist so, Gilmour, McCartney, Jimmy Page und Robert Plant könnte man zu dem Thema auch mal fragen, Jagger, Richards, die Liste ist endlos. Und Gilmour selbst gibt es sogar zu in der schönen BBC Doku Wider Horizons sagt er am Ende, er sei ein Perfektionist und Kontrollfreak. Also alles halb so wild. Der Unterschied besteht dann eher darin, wie sehr die Eitelkeit der Protagonisten gekränkt ist. Pratt ist offensichtlich ganz entspannt, während Jon Carin tief beleidigt ist.
    Genug der Küchenpsychologie 🙂

    • Werner Werner sagt:

      Sehe ich auch so! Meiner Meinung nach sollten Pratt, Carin & Co auf “ewig” dankbar sein in den Kreis aufgenommen worden zu sein und durch das Engagement in den Focus tausender Musikfans auf der Welt geraten zu sein! Nach wie vor sind sie durch das Nachspielen der Melodien der Anderen bekannt geworden! Etwas Zurückhaltung wäre angebracht! Ich besitze bis heute kein Album mit Eigenkompositionen der angesprochenen Musiker.

  12. Avatar Christoph sagt:

    Ich bewundere so hoch begnadete Musiker wie Pratt und Carin auch deshalb, weil sie es scheinbar ”ohne Murren ertragen”, immer wieder die gleichen Set-lists spielen ”zu müssen” … Denn darin nämlich unterscheiden sich unsere Heroes (egal ob Floyd, Roger, David oder auch die Saucers) kaum von einander.

    • Werner Werner sagt:

      Bewundern? Niemals! Warum soll ich die bewundern? Etwa dafür, dass diese Herren alle paar Jahre einige Wochen/Monate furchtbar hart “arbeiten” müssen und währenddessen immer dieselben Setlisten, die ollen Floyd-Songs spielen müssen? Dafür kann es von mir keine Bewunderung geben! Die sollten jeden Tag jubeln vor Glück, dass die Konzertbesucher, die “närrischen” Fans, die sie anhimmeln und vielleicht auch noch ansprechen “igitt, igitt”, die ihnen durch den Ticketkauf ein derartiges Leben finanzieren.

      Ich kann nur hoffen, dass sie jeden Tag dafür Thank You Very Much sagen! Das gilt für mich übrigens nicht nur für angeheuerte Musiker, sondern generell für “Stars”! Andernfalls können sie mit mir und all den Anderen ohne Murren ertragenden arbeitenden Menschen tauschen und das am besten gleich bis 65! Ich denke, dass die Freude, die “ollen” Songs spielen zu müssen, danach um ein vielfaches größer wäre!

      WITHOUT YOU THERE`S NO US (DICK PARRY)

      • Avatar Bodo sagt:

        Jetzt übertreibst du es aber, Werner. Andersrum wird genauso ein Schuh drauss. Sowohl Carin als Pratt haben bewiesen, daß sie so ziemlich überall mitspielen können, und “nur” vom touren mit Gilmour wird man eben nicht satt, bzw kann man nicht leben. Musiker dieser Klasse sind nun mal Einzelunternehmer und die “Projekte” sind nur auf Zeit. Ich vermute mal, Carin hatte einfach nur Waters schon für die Tour zugesagt und rutschte deshalb aus der RTL-Tour. Hier wird zuviel vermutet und zuwenig sicher gewusst 🙂

    • Avatar Schwabe sagt:

      Finde bewundern auch vielleicht komisch formuliert. Immerhin ist das ja genau das Berufsbild eines Studio- oder Sessionmusikers, dass er eingekauft wird, um das zu spielen, für das man ihn bezahlt. Damit verdient er Geld.
      Wie die Verkäuferin im Supermarkt ja auch jeden Tag an der Kasse die gleichen Artikel über den Pieper zieht.
      Am Ende ist es eben auch “nur” ein Job, nur, dass der dir im Glücksfall viel Geld bringen kann…

      • Avatar Christoph sagt:

        Es ging mir gar nicht ums “Geldverdienen”. Mein Punkt war eigentlich ein anderer: Es gibt sicherlich Bands mit ”variableren” Set-lists. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass auch ein versierter Berufs- oder Sessionmusiker durchaus seine Freude an entsprechend abwechslungsreichen Veränderungen hätte … Und ich unterstelle einfach einmal, dass es ihm nicht nur ums Geld geht, und dass auch ein Guy Prat viel Spaß bei seiner Arbeit haben darf (dies strahlt er in seinen youtube streams ja auch aus). Umso besser, dass es das Schicksal so gut mit ihm meint 🙂

        • Werner Werner sagt:

          Ich verstehe schon worauf du hinaus willst! Wobei mir das Glück der Sessionsmusiker jetzt ehrlich gesagt eher nebensächlich ist – solange nicht gegen Arbeitnehmer rechtliche Vorschriften verstoßen wird! 😉
          Wenn Pratt die Setlist der Saucers keinen Spaß mehr bereitet dann CHANGE IT or LEAVE IT oder eine Band gründen, aber bitte keine Floyd-Tributband, und mit den eigenen Songs los ziehen, das wäre die naheliegendste Alternative! Aber Pratt ist Profi genug und weiß womit er seinen Lebensunterhalt finanzieren kann und womit nicht!

          • Avatar Christoph sagt:

            Genau! Womit wir alle schon ganz gespannt sind auf das neue Projekt von Gary Kemp, Guy Pratt und Phil Manzanera 😉

  13. Avatar Julian H. sagt:

    Man stelle sich vor, die arme Gail Ann Dorsey hätte Run Like Hell singen müssen 😉

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