Spekulation: verkaufen Pink Floyd ihren Musikkatalog?

Pink Floyd Ummagumma (Japan, Vinyl)

Die Meldungen von namhaften Musikern, die ihre Songs gegen Millionen verkauften, darunter David Bowie, Tina Turner, Bob Dylan, Paul Simon, Bruce Springsteen, Neil Young usw., waren zahlreich in den vergangenen Monaten.

Jetzt wurde erstmals Pink Floyd in einem Artikel Bloomberg – Pink Floyd Weighs Music Sale Including ‘Dark Side of the Moon’ erwähnt.

Representatives for the band have reached out to potential buyers, according to three people familiar with the matter who asked to not be identified because the discussions are private.

Nun ja, eine vage Formulierung. Logischerweise wird dieses Thema auch an den ehemaligen Psychedelic-Kings nicht spurlos vorübergehen. Man kann es sich kaum vorstellen, dass ausgerechnet Pink Floyd sich dahin gehend einig wären, gegen Bezahlung mehrerer Hundert Millionen, die Rechte an ihren Songs herzugeben, zu verkaufen. Scheint noch unrealistisch, aber möglicherweise schneller Realität als uns das lieb ist.

Weshalb alles verkaufen? Könnte es sein, dass man u. a. seine Nachkommen, Erben und Familie entlasten möchte, sich in den kommenden Generationen nicht um dieses „Monster“ scheren zu müssen?

Am wichtigsten wäre mir, dass Pink Floyd’s Musik nicht für irgendwelchen Ramsch verwendet wird. Und vor allem in wessen Besitz das Werk landet.

Ich danke Uwe und Michael W. für den Hinweis.

25 Antworten

  1. Avatar Uwe S. sagt:

    Bin mal gespannt, um welche Rechte es da genau geht. Man denke nur daran, dass Money 1981 von David Gilmour für die "Dance Songs" neu eingespielt werden musste . Oder, dass es 2 Pink Floyd Firmen gibt usw.

  2. Avatar Dominik RIEDO sagt:

    Das wäre eine Katastrophe. Ich würde vor Gilmour, Mason und Waters (falls es wirklich alle drei sind) jeglichen Respekt verlieren. Es war doch Waters, der nach schlechten Erfahrungen jegliche Werbung ablehnte. Und nun soll die Musik irgendwann verkauft werden können – für Autowerbung? Speiseeinanpreisung? Absurd.

  3. Avatar Bodo sagt:

    Neil Young hatte seine Platten vor dem Verkauf für eine ganze Weile zum freien download online gestellt. Daran können sich die Herren Floyd ja ein Beispiel nehmen….

  4. Avatar ChrisHB sagt:

    Ich kann mir das nicht vorstellen. Welche Gründe sollte es geben? Waters wäre dazu doch niemals bereit. Vielleicht dann nur für die Sachen die nach Waters kamen? Und Gilmour und Mason? Geld werden sie nicht wollen – um dies unter ihren Lieben zu verteilen ist genug da. Und auch das Argument mit der Last des Erbes kann ich nicht nachvollziehen. Die machen ja nicht alles selbst und dann ist da keiner mehr, der das übernimmt. Ich will auch nicht glauben, dass die Kämpfe unserer Helden von den Angehörigen in dieser Form weitergeführt werden. Also warum?

  5. Bernd Bernd sagt:

    Es scheint offiziell zu sein, dass Anwälte in Verhandlungen sind. Habe es eben auf Rock Antenne Bayern gehört.

  6. Felix Untersteiner Felix Untersteiner sagt:

    die Gier endet wohl nie….sollte das zustande kommen spricht es nicht für sie

  7. Avatar Hanno sagt:

    Naja abwarten. Klar steckt da viel Money hinter, aber gleichzeitig kann es auch bedeuten, dass die Veröffentlichung von Zimelien aus dem Pink Floyd Archiv einfacher wird.

  8. Avatar Michael W sagt:

    Hier ist ein Artikel aus der FAZ zum Thema:
    Pink Floyd : „Das könnte der größte Musikrechte-Deal aller Zeiten werden“

    • Werner Werner sagt:

      Die Nachricht von dem sich anbahnenden Deal ging jetzt auch in unseren Breiten viral, u.a. berichtete der ORF, 500 Millionen Dollar für Pink-Floyd-Lizenzen möglich.

      Zu den potentiellen Käufern der Musikrechte von Pink Floyd werden alle großen Musikkonzerne gezählt: Universal, Sony, Warner und auch die Bertelsmann-Musiksparte BMG.

      Es scheint beinahe, als ob ein Leben ohne den Katalog für Gilmour, Waters, Mason, Wright- und Barrett Familie, ein leichteres und mit den vielen Millionen, die dafür ausbezahlt werden, keinesfalls unangenehmer sein wird. Vieles davon würde ohnehin gespendet werden.
      Es bleibt die Sorge wer wie mit diesem Schatz umgehen wird, ob die Kontrolle verloren geht und man Floyd Musik an unerwarteten Orten und unerwarteten Situation zu hören bekommt.

      • Avatar Uwe S. sagt:

        Die Floyd Anwälte werden wohl schon entsprechende Klauseln in die Verträge einbauen, die eine unkontrollierte Verwendung des Katalogs verhindern, was natürlich den Preis drücken wird.
        Andererseits, viel schlechter als bisher der Backkatalog aufgearbeitet wurde, kann man es nicht machen. Es besteht also eine kleine Hoffnung, dass dies besser werden könnte… bin gespannt, wer sich da durchsetzt….

        Vorallem bin ich gespannt, wie geschlossen das Gilmour und Waters Lager ggü. den Kaufinteressenten auftritt.
        Die Vertreter von Mason, Wright und Barrett nicht zu vergessen.

        Jetzt, wo ich das schreibe, fällt mir auf, dass ich nicht weiß, wie die Barrett Zeit eigentlich bisher geregelt ist. Weiß das jemand? Es gibt Pink Floyd 1987 und die Zeit davor. Aber mir ist in der Zeit bis 1987 keine gesonderte Barrett Regelung bekannt.

  9. Avatar bluno sagt:

    Mal abwarten, was unter einen solchen Verkauf fallen würde. Der ganze Katalog oder nur bis zum Ende der Waters-Mitgliedschaft? Wenn ich mich mal exemplarisch in Gilmour reinversetze, dann würde ich denken, ich habe eine junge Frau, 8 Kinder plus Anhänge und die müssten sich dann ggfs. mit Waters oder seinen Erben (man weiß ja nicht wie die drauf sind und welche Eigenschaften die von ihrem Vater „geerbt“ haben) über Pink Floyd Dinge „streiten“, würde ich das auch rechtzeitig vor meinem Ableben regeln wollen, um meine verbleibende Zeit u.a. für meine Familie und musikalische Passion nutzen zu können . Umgekehrt könnten die Waters und Wright-Familien auch so denken….oder auch anders.

    • Avatar Michael W sagt:

      Ich denke, das könnten wirklich die Gründe sein. Möchte man als Künstler in der letzten Kurve des Lebens seiner Familie ein dermaßen verworrenes und zerstrittenes Firmenkonstrukt vererben und damit alles in die nächste Generation weitertragen oder sieht man über den Tellerrand und sagt sich, dass ein Gesamtverkauf wohl nie höhere Erträge bringen könnte als nun noch zu Lebzeiten. Mit dem Gewinn, egal wie hoch, haben die nächsten Generationen ausgesorgt und sind keinen Belastungen ausgesetzt.
      Ich denke, das ist menschlich nachzuvollziehen.
      Neues Solomaterial können sie ja trotzdem noch produzieren, oder mit dem alten auf Tour gehen.

  10. Avatar Olaf D sagt:

    Heute morgen gab es im WDR-Radio in den Nachrichten die Meldung, dass Pink Floyd seinen gesamten Katalog verkaufen wolle. Es gab einen Kommentar dazu, dass es mit der dereinst in Songs wie Money verarbeiteten Kapitalismuskritik vorbei sei. Nun ginge es nur darum, den höchsten Erlös zu erzielen und die diesbzgl. auf dem ersten Platz stehenden 550 Mio US$ von Bruce Springsteen zu toppen. Eine Quelle für diese Behauptung wurde nicht angeboten.
    Was für ein ärgerlicher Unsinn.

  11. Avatar Yucateco sagt:

    Naja mal schauen was das für zukünftige Veröffentlichungen bedeutet. Noch liebloser und teuerer kann es ja kaum noch werden, also mal abwarten.

  12. Avatar Hanno sagt:

    Wenn der Katalog verkauft wird, sollten wir die genauen Regeln zur Verwertung der Rechte studieren. Ich traue dabei Gilmour, Mason und Waters viel Augenmaß zum Preis eines geringeren Erlöses zu.

    • GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

      Das hoffe ich auch! Und wenn sie dann selber auf ihren hoffentlich noch kommenden Tourneen gar Lizenzgebühren für PINK FLOYD Songs zahlen müssten sollten, vielleicht stampfen sie dann die Setlist etwas ein und spielen mehr Solo-Material – mal abgesehen von Mason's unattened luggage 😉

      • Avatar Oliver Thöne sagt:

        Laut Billboard Bericht stehen derzeit nur die Tonträger- Rechte zur Debatte, nicht die Verlagsrechte. Sie werden also bei Konzerten aus dem vollen PF-Backkatalog schöpfen können! Zumal Solomaterial auch zum Deal gehören soll.

  13. Avatar Vincent sagt:

    Neuer Bericht on Bloomberg: Laut insider (nicht offiziell bestätigt) begleitet Patrick McKenna von UK-based advisory group Ingenious Media, Pink Floyd beim Verkaufsprozess. Er soll eine Liste von vier potenziellen Käufer sein, dabei Warner Music Group Corp., Sony Music Entertainment and BMG.

    Link: https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-06-23/pink-floyd-songs-for-sale-in-possible-500-million-deal

  14. Avatar Detlef sagt:

    Schon traurig, dass man seine eigene Kritik an der Musikindustrie vergisst und sein Lebenswerk an eben diese veramscht. Geld ist halt geil. Man kann es zwar nicht essen, aber wen kümmert das schon noch in der heutigen Zeit?

    • Avatar Patrick sagt:

      stimmt, aber Pink Floyd ist doch jetzt schon eine Firma. Wenn die Herrschaften irgendwann das zeitlich segnen möchte ich doch das ganze in sicheren Händen wissen. Wenn sich die Erben dann in die Haare bekommen, hat keiner was davon. Und ich kann gut drauf verzichten Charly Gilmour nackt On the Turning Away rappen zuhören mit Polly an der Harfe, nur weil sie das Copyright besitzen. Ich sehe den Verkauf auch als Change dass mal wirklich geschaut wird WAS in den Archiven noch für schätze liegen, also nicht immer nur das Dark Side-Band aus dem Regal ganz vorne. Blöd natürlich, wenn man dann immer mehr Werbespots mit Floyd-Musik ausstattet. . Vom Ding her hast du bei Have a Cirgar, wirklich recht :-).

      • Werner Werner sagt:

        Und ich kann gut drauf verzichten Charly Gilmour nackt On the Turning Away rappen zuhören mit Polly an der Harfe, nur weil sie das Copyright besitzen.

        Ich halte das für sehr unwahrscheinlich, dass die beiden so etwas machen würden. Davor raucht die Menschheit auf dem Planeten Erde ab!

      • Avatar Oliver sagt:

        Also bei 500 Mio USD würde ich nicht von Verramschen sprechen.
        Und die Verhandlungspositionen sind bei diesem Deal auch ganz andere als beim ersten Plattenvertrag, da wird wohl niemand mehr fragen, welcher nun Pink ist. Insoweit sehe ich keinen Widerspruch zur damaligen Kritik, die ja von Dave ohnehin nur bedingt geteilt wurde. Ob Roger an diesem Deal beteiligt ist, wissen wir gar nicht.

        Und da es (bisher) nicht um die Verlagsrechte (die sollen angeblich nochmal 100 Mio extra bringen) gehen soll, ist auch nicht mit mehr PF in der Werbung zu rechnen.

  15. Avatar Michael W sagt:

    We call it riding the gravy train…

  16. Werner Werner sagt:

    Laut Bericht der "Financial Times", der sich auf mehrere Insider bezieht, könnte das Geschäft innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden.

    https://www.manager-magazin.de/unternehmen/pink-floyd-investmentgesellschaft-blackstone-offenbar-unter-den-bietern-fuer-den-backkatalog-von-pink-floyd-a-01a0200a-5d51-4615-9984-852f12f4a167

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