Konzert-DVD: Crazy Diamond with Friends Surrounded – Zürich 2008

Crazy Diamond DVD 2008 Zürich

Über 3 Stunden Pink Floyd Musik vom feinsten, aufgenommen am 17.5.2008 im Volkshaus Zürich, dass bietet die Schweizer Band “Crazy Diamond“, auf ihrer neuen DVD.

Die DVD eingelegt und los geht das Konzert von “Crazy Diamond” mit dem Song “The Post War Dream” (The Final Cut), das fängt ja schon mit einer Überraschung an. Felix Waldispühl (Drummer) begleitet mit der Posaune (!!) den vor einem Fernseher sitzenden Sänger Üse Junger! Ein toller Song den Pink Floyd und Roger Waters nie live gespielt haben! Zur “The Final Cut” Tour kam es ja bekanntermaßen nie. Aus Sicht der Pink Floyd Bandmitglieder wahrscheinlich auch besser so. Das “Crazy Diamond” diesen Song als „Opener“ spielen, das unterscheidet sie schon einmal sehr von allen anderen mir bekannten Tributbands.

Danach folgen mit “Another Brick in the Wall” und “Mother” standesgemäß erwartete Songs. “Another Brick” bot neben einem 10köpfigen Kinderchor auch den dazugehörigen “arroganten” Lehrer! Auf der Leinwand sind wie es sich gehört, die marschierenden „Scarfe´schen“ Hämmer, zu beobachten. Das Gitarrensolo spielt Frontmann Üse Junger. Bei “Mother” teilen sich Junger und Bryan Pfister den Waters und Gilmour Gesang. Wobei letzterer Gilmour auch ähnlicher sieht, also die perfekte Rollenverteilung!

Für die nächste positive Überraschung sorgte der Song “Young Lust“. Den die Band sehr gut drauf hat. Insbesondere Junger an der Gitarre, aber auch Bass, Drums, Hammond Orgel, Keyboard, da passt einfach alles, es rockt richtig! Diesen Song über den “Rock-n-Roll-Refugee” nutzen “Crazy Diamond” für eine längere Jamsession, bei der sich die Musiker richtig “breit” machen dürfen! Auch bei “Shine On You Crazy Diamond” zeigen die Schweizer Musiker, dass sie ihre Instrumente richtig gut beherrschen. Dani Bucher spielt das “Shine On” Intro mit der Klarinette (!!), das ist sehr ungewöhnlich, es klingt aber gut! Die Bühne ist dazu in blaues Licht getaucht worden. Die Projektionen auf der Leinwand laden zu einer Weltraumreise ein. Junger spielt das erste und Pfister das zweite Gitarrensolo.

Wir kommen zur nächsten Überraschung des ersten Konzertteils nämlich “Julia Dream“! Der eine oder andere im Publikum wird wohl ein “aha” Erlebnis gehabt haben. Schön wenn man neben “Money” und “Another Brick” noch etwas “Neues” von Pink Floyd hören darf. “Julia Dream” ist ein sehr schönes Lied, das von Pink Floyd selbst jedoch nur wenig Beachtung fand und live nie dargeboten wurde. Der Song wurde 1968 auf der Single B-Seite des “Megahits” “It would Be so Nice” veröffentlicht. Ganz großes Lob auch dafür an “Crazy Diamond”, dass sie diesen Song in ihr Live-Repertoire aufgenommen haben. Nachdem sanft plätschernden “Julia Dream” erfolgt mit “Sheep” eine deutliche Tempobeschleunigung. Sehr schöne “Gitarrenarbeit” von Junger und Pfister! Und wiederum eine feste Größe der Bass und die Drums. Abgeschlossen wird der erste Konzertteil mit den neueren Werken “Learning To Fly” und “On The Turning Away“! Bei letzterem kann die Sängerin Kata Hanke ihr Können beweisen. Die weibliche Stimme ist bei diesem Song, das ist wiederum eine Novität. Sie macht ihre Sache ausgezeichnet! Ebenso wie die gesamte Band, die wie mir scheint dieses Lied besonders gut drauf hat! Mit viel Raum für ein ausgedehntes zweites Gitarrensolo am Ende von Bryan Pfister. Am Ende jubelt der mit 1200 Pink Floyd Fans ausverkaufte Saal.

Der zweite Teil startet mit “One Of These Days“. Der Bassist Andreas Neisser zeichnet sich wiederum aus. Der Song wird auch optisch durch Licht und Projektionen perfekt untermalt! Danach folgt eine komplette (!) “Echoes” Version, eines der Pink Floyd Meisterwerke und “All-Time-Favorite” der Fans, dafür gehört der Band wiederum Sonderapplaus! Vom ersten bis zum letzten “Ping” eine starke Wiedergabe, die auch visuell beeindruckend begleitet wird. Es macht Spaß Felix Waldispühl bei dessen kraftvollem Schlagzeugspiel zu beobachten, er ist immer am “arbeiten”! Nicht nur das er Nick Masons Stil eingehend studiert hat, erinnert er mich auch an Led Zeppelins John Bonham!

Das “Money” Solo hat Bryan Pfister inhaliert! Saxofon wird von Dani Bucher gespielt. Nach “Us And Them” folgt wieder etwas Außergewöhnliches! Die Band spielt von Roger Waters Soloalbum “Amused To Death” den Zweiteiler “Perfect Sense Pt1+2”. Es fällt mir jetzt keine andere Tributband ein deren Setliste auch Songs von Waters beinhaltet. Da könnte man jetzt diskutieren ob das gegen “Floyd-Tributband-Recht” verstößt oder nicht! Die Schweizer geben den Song hervorragend wieder und Sängerin Kata Hanke beweist einmal mehr, dass sie nicht zufällig auf der Bühne steht!

Nachdem ungewöhnlichen Ausflug ins Waters Soloalbumgebiet folgen mit “Hey You”, “Comfortably Numb” und “Run Like Hell” drei der besten Songs von “The Wall”. An “Comfortably Numb” gefällt mir besonders gut der Hintergrundgesang von Kata Hanke! Bryan Pfister übernimmt den gesamten Waters/Gilmour Gesang und das Solo aller Gitarrensolos spielt Üse Junger! Geiles Intro bei “Run Like Hell”! Der darauffolgende Zugabenblock steht ganz im Zeichen von “Dark Side of the Moon”! Und Kata Hanke zeichnet sich aus, aber überzeugt euch am besten selber: The Great Gig in the Sky

Der letzte Song des Abends ist “High Hopes”! Und hier haben sich “Crazy Diamond” ganz besonders ausgezeichnet! Während Bryan Pfister das melancholische Gitarrensolo spielt, verabschieden sich nach und nach die einzelnen Musiker vom Publikum. Eine dramaturgisch passende Idee und als sich zu guter letzt der Gitarrist und Drummer Felix verneigen, verbleiben auf der Bühne nur noch die beiden Tastenmusiker. Sie spielen zuerst vierhändig zusammen, dann übernimmt Bernd Hasenfraz alleine. Und dieser beendet am Volkshaus eigenen Flügel mit einer grandiosen, Gänsehaut produzierenden Eigenkomposition einen großartigen Konzertabend! Ein Perfektes Ende, ganz großes Kino!!

Resümee

Was mir persönlich sehr gut gefällt ist, dass “Crazy Diamond” nicht eins zu eins das Werk von Pink Floyd nachspielen. Sondern sich auch zu eigenen musikalischen Interpretation aufmachen. Das macht es für mich als Fan, der die Pink Floyd Songs auf den Alben tausende Male gehört hat viel spannender. Ich finde auch den Einsatz der für Pink Floyd eher ungewöhnlichen Instrumente wie Posaune und Klarinette sehr gut. Auch die Gitarrensolos werden nicht genauestens kopiert. “On The Turning Away” dem weiblichen Geschlecht zu überlassen und sich sogar ins Roger Waters Land zu begeben wiederum untypisch aber gut! Und zuletzt die mit “The Post War Dream”, “Julia Dream”, “Young Lust”, “Sheep” und “Echoes” aufpolierte Songliste!!

Die DVD Menüs und Grafiken sind sehr geschmackvoll, einfach und übersichtlich zu bedienen. Sehr gelungen ist, wie am Ende von “High Hopes” ganz langsam ausgeblendet wird und die “Credits” in den wehenden an “High Hopes” Artwork angelehnten Fahnen zu lesen sind. Als Bonusmaterial gibt es 4 weitere Songs. Dabei gefällt mir besonders gut “Welcome To The Machine”. Die Version erinnert mich an die großartigen Pink Floyd Liveversionen von 1977/87/88/89, mit E-Gitarre gespielt. Bryan Pfister absolut überzeugend!! Der Song rockt so richtig!! Eine Fotogalerie mit Konzertfotos und Bühnenaufbau runden dieses Werk ab! Eine DVD der man anmerkt, dass das “Crazy Diamond” Floyd-Herz am richtigen Fleck schlägt und zu der man der Band nur gratulieren kann!

Die DVD kann selbstverständlich käuflich erworben werden

Preis: 42 sFR = ca. 30 €, inkl. Porto für Europa. Alle Details dazu findet ihr unter: www.crazydiamond

DVD Crazy Diamond With Friends Surrounded

Musiker:
Üse Junger (Gitarre, Vocals)
Bryan Pfister (Gitarre, Vocals)
Dani Bucher (Keyboards, Saxofon, Klarinette, Glockenspiel)
Bernd Hasenfraz (Keyboards, Synthesizers, Spezialeffekte)
Andreas Neisser (bass)
Felix Waldispühl (Drums, Posaune, Vocals)
Kata Hanke (Vocals, Perkussion)

Tracklist:
01. The Post War Dream 3:39
02. The Happiest Days Of Our Lives 1:35
03. Another Brick In The Wall Pt.2 4:48
04. Mother 5:09
05. Young Lust 4:41
06. Shine On You Crazy Diamond 8:46
07. Wish You Were Here 4:11
08. Julia Dream 2:53
09. Sheep 9:21
10. Learning To Fly 4:54
11. On The Turning Away 7:27

12. One Of These Days 6:10
13. Echoes 21:39
14. Money 6:10
15. Us And Them 8:27
16. Perfect Sense Pt.1 4:15
17. Perfect Sense Pt.2 2:54
18. Hey You 4:57
19. Comfortably Numb 8:15
20. Run Like Hell 11:26

21. Breathe 3:10
22. Time
23. Breathe Reprise 6:37
24. The Great Gig In The Sky 5:51
25. Brain Damage 3:47
26. Eclipse 2:34
27. High Hopes 14:39

Bonustracks:
The Snapshots In The Family Album:
01. All Thats To Come (Bühnenaufbau)
02. All That You Feel (Bandfotos)

What Else Did You Leave For Me:
01. In The Flesh 4:37
02. Welcome To The Machine 6:56
03. Pigs On The Wing Pt.2 1:31
04. What Do You Want For Me 4:18

Format:
16:9
DVD 9
Audio Stereo
Digital

Technik:
Felix Lämmli (Ton)
Roli Fatzer (Ton)
Tom Zbinden (Licht)
Tobi Moosmann (Licht)
Fabian Koch (Web, Visuals, Grafik)

Videos von der DVD:
Shine on you Crazy Diamond
Wish you were here
The Great Gig in the Sky
Run Like Hell

Thanx to Felix und Fabian

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