Roy Harper 29. September 2025 „The London Palladium“ The Final Tour: Part Two

Von Thomas Pankow

Roy Harper habe ich erstmals im Zusammenhang mit David Gilmours Soloalbum „David Gilmour“ wirklich wahrgenommen. Auch wenn er zuvor schon für Pink FloydHave A Cigar“ gesungen hatte. Der Song „Short And Sweet“ hat mich zu seinem Album „Unknown Soldier“ (1980) geführt – hier war seine Version des Songs zu hören. Von da an habe ich mir seine anderen LPs gekauft und seine Musik zu schätzen und lieben gelernt. Seine letzte Tour machte er 2019 unter dem Titel „The Last Tour“.

Anfang dieses Jahres, als ich von den Konzerten von Roy Harper las, dachte ich, das ist doch vermutlich letzte Möglichkeit diesen, von mir immer geschätzten Musiker erstmals und möglicherweise zum letzten Mal live zu erleben. Stellte sich noch die Frage, ob ich das allein mache oder meine Frau mitkommen würde. Sie kannte von Roy nun gar nichts, Gott sei Dank vertraut sie mir aber was meinen Musikgeschmack anbelangt. So war schnell klar, dass es zwei Karten sein sollten und wir zwei Übernachtungen in London buchen würden. Die Preise im London Palladium für dieses Konzert waren moderat. Und über Ticketmaster UK funktionierte die Buchung recht problemlos (App runterladen, anmelden und das ganze Zeug was dazugehört…). Wir waren bis zur Geburt unseres ersten Sohnes zehn Jahre jedes Jahr in London und auch oft in Südengland. Das letzte Konzert dort war Gilmours Konzert am 18. Januar 2002 in der Royal Festival Hall mit Kate Bush als Überraschung. Nun bot sich eine gute Gelegenheit mal wieder in unser gefühltes „zweites Zuhause“ zu kommen.

Endlich war es so weit und wir kamen am Vortag in London an, ein bisschen Sightseeing und ein netter Abend im Punch and Judy in Covent Garden.

Am nächsten Tag wieder London erkunden, die Veränderungen nach 18 Jahren „Abstinenz“ sehen. Und dann am Abend vom Hotel in die Argyll Street laufen, im Argyll Arms ein Pint nehmen und schon sehen, dass sich in der Straße und im prallgefüllten Pub viele ältere Menschen (60/70+) aufhielten. Das legte wie erwartet nahe, dass das Hauptpublikum das ältere Semester sein würde.

Nach kurzer Kontrolle beim Einlass durch sehr freundliche und zu Späßen aufgelegte Securitymitarbeiter kamen wir in das Gebäude. Von draußen war es nicht einschätzbar, was sich hinter dem Eingang verbirgt.  Ein geräumiger Aufenthaltsbereich mit Bar im Erdgeschoß und einer zweiten in einer Etage darüber. Es kamen nach und nach viele ältere Konzertbesucher, gehbehinderte wurden vom Personal mit Rollstuhl zu ihren Plätzen gefahren. Es war eine äußerst entspannte und freundliche Atmosphäre.

Im Konzertsaal angekommen offenbarte sich ein sehr großer Saal mit vielen Plätzen. Alle waren sehr entspannt und freundlich – so wie ich es aus bisherigen Englandbesuchen immer kannte.

Und dann ging es auch bald los. Roy kam auf die Bühne und sprach einige Worte und begann das Konzert. Große Begeisterung im Saal, ich würde behaupten wollen, dass es nahezu ausverkauft war. Roy erzählte viel zu seinen Songs, interagierte viel mit dem Publikum. Er erzählte immer wieder über die Hintergründe und Entstehung der Songs, von „Love and Loss“ (Another Day, When an Old Cricketer…, I Loved my Life etc.), machte kritische politische (Hangman, I Hate The White Man etc.) und religiöse Anmerkungen (er ist Atheist), und er fand damit überwiegend positive Resonanz im Publikum.

Die Songs, ergänzt oftmals vom Gitarrenspiel seines Sohnes Nick, wurden mit Leidenschaft vorgetragen. Und das letztlich mit 84 Jahren! Außer, dass Roy das ganze Konzert auf einem Stuhl saß (das tat auch Nick), war ihm das Alter nicht anzumerken, großartiges Gitarrenspiel, toller Gesang und von seinem Sohn ein sehr virtuoses Gitarrenspiel. Beide gingen im Konzert immer sehr humorvoll miteinander um.

Roy musste immer wieder, insbesondere eine seiner Gitarren nachstimmen. Das nervte ihn etwas, nahm es aber auch mit Humor und bat das Publikum zwischendurch darum aufzuhören zu schwitzen oder besser noch aufhören zu atmen.

Es war ein sehr kurzweiliges, trotz der Saalgröße doch ein recht intimes Konzert, mit sehr viel Humor aber auch Ernsthaftigkeit. Es gab nach den letzten Songs vom Publikum immer wieder Standing Ovations, die Roy mit Freude und Demut annahm.

Und er hat angekündigt, dass er, wenn gesundheitlich alles passt, weitere Konzerte geben wird. Da drücke ich ihm und uns doch alle Daumen!

Übrigens war auch Jimmy Page vor Ort, auch wenn ich ihn nicht gesehen oder erkannt habe. Roy hat ihn während des Konzerts mehrfach erwähnt, er hat ja einige Songs mit ihm aufgenommen.

Nach dem Konzert warteten einige Besucher am Hintereingang des Palladiums an der Stage Door um die Ecke in der Great Marlborough Street.

Es war für mich eine großartige Erfahrung, ein wundervolles Konzert und sollte es so sein, dass er noch viele Jahre leben und agil sein wird, ich wäre bei der nächsten Gelegenheit wieder dabei!

Wen es interessiert, es gibt auf YouTube einige Videos von der Tour 2019 und vom Glastonbury Festival dieses Jahr.

Roy Harper – The Final Tour: Part Two

27.09.2025 MANCHESTER Bridgewater Hall
29.09.2025 LONDON Palladium
02.10.2025 BIRMINGHAM Symphony Hall

Konzert-Statistik:

  • Tour: The Final Tour: Part Two
  • Termin: 29.9.2025, Montag
  • Spielstätte: London Palladium
  • Besucher: 2.286 (ausverkauft)
  • Adresse: 8 Argyll Street, London
  • Ticketpreise:
  • Einlass: 18:15 Uhr | Showtime: 19:45 Uhr

Musiker:

  • Roy Harper: Guitars, Lead Vocals
  • Nick Harper: Guitars, Vocals

Setlist:

Set 1:

  1. How Does It Feel
  2. Another Day
  3. Hors d’oeuvres
  4. Twelve Hours of Sunset
  5. I Hate the White Man
  6. Commune
  7. Hangman (Roy Harper & Jimmy Page song)

Set 2:

  1. North Country
  2. Forever
  3. Hallucinating Light
  4. Man In the Glass Cage
  5. East of the Sun
  6. When an Old Cricketer Leaves the Crease
  7. The Same Old Rock

Encore:

  1. I Loved My Life

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1 Antwort

  1. Werner Werner sagt:

    Vielen DANK Thomas, das ich hier deinen Bericht und die schönen Fotos über Roy Harper weitergeben darf!

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