Mega-Open-Air: Roger Waters The Wall 21.7.1990 Berlin, Potzdamer Platz

Von Werner
Am 20. Juli 1990 fuhr ich mit meiner Kawasaki 440 Ltd. von Vöcklabruck los! Mein Ziel lag mehr als 700 Kilometer entfernt: Berlin. Was wollte ich dort? ROGER WATERS – THE WALL LIVE! Die Nacht verbrachte ich auf einer Raststätte. Ich freute mich riesig, als ich schließlich Berlin erreichte.
Die Bühne von Mark Fisher und Jonathan Park war riesig, 170 Meter breit und 25 Meter hoch! Über 200.000 Karten wurden verkauft, letztlich sollen an die 350.000 Menschen gekommen sein, der Andrang war so groß, das schließlich aus Sicherheitsgründen alle Tore geöffnet wurden. Über 50 TV-Stationen aus aller Welt übertrugen das Spektakel.
Das live mitzuerleben war etwas ganz Besonderes. Für mich war das erste Mal, das ich Roger Waters live erleben konnte. Das Konzert wurde von Leonard Cheshire eröffnet. Er blies in eine Pfeife aus dem Ersten Weltkrieg. Als während des Konzerts der Sound zusammenbrach, tat er mir sehr leid. Man muss sich das vorstellen, diese Riesenproduktion, die TV-Liveübertragung etc. etc. und dann bricht dir Ton weg. Ich weiß noch, wie Roger mit zusammengefalteten Händen Richtung Himmel starrte. Das absolute Schreckensszenario für jede Veranstaltung! Die Leute, die hinter dem Mischpult standen, hörten den Sound verhältnismäßig leise. Ich erinnere mich an die Sprechchöre „Lauter, lauter“, für Waters mag es sich wie „Roger, Roger“ angehört haben. Schließlich konnte das Konzert fortgesetzt werden.
Waters spielte „The Wall“ nicht einfach eins zu eins nach, nein, er intonierte vieles neu und anders. Außerdem waren viele bekannte Musiker eingeladen, die den Songs und der Musik ihren persönlichen Stempel aufdrückten. Jedoch nicht immer zum Besten. Sehr gewöhnungsbedürftig z.b. Cyndi Laupers Another Brick Darbietung. Am schlimmsten von allen werkte meiner Meinung nach Van Morrison, der Comfortably Numb in Grund und Boden sang. Und damit ausgerechnet einen meiner Lieblingstitel von Pink Floyd verhunzte. Warum Waters keine echten „Superstars“ einlud, das entzieht sich meiner Kenntnis. Später hörte ich mal, dass es etwas mit Plattenfirmen, Verträgen, Rechten usw. zu tun hatte, und das Waters deswegen keinen Eric Clapton usw. einladen konnte. Mit Abstand am besten gefiel mir der als Zugabe gespielte Song The Tide is Turning, das von einem ohrenbetäubenden Feuerwerk begleitet wurde!


David Gilmours Stimme und Gitarrenspiel vermisste ich sehr. Auch die Leute, die neben mir standen und davon gab es genug, hörte ich fragen: „Wo ist Gilmour?“. Mein Gehörsinn war durch die großartigen A Momentary Lapse Of Reason Konzerte doch sehr auf seinen Sound abgestimmt. Drei Wochen davor hatte ich Pink Floyd in Knebworth gesehen.
Das Berlin The Wall Konzert erschien später auf LP, CD und DVD. Ich bin stolz dabei gewesen zu sein, spontan, mit dem Motorrad, das war schon was. Ein besonderes Konzerterlebnis meiner Pink Floyd-Geschichte.
Konzert-Statistik:
- Veranstaltung: The Memorial Fund For Disaster Relief
- Termin: 21.7.1990, Samstag
- Spielstätte: Potzdamer Platz
- Besucher: 350.000
- Adresse: Berlin
- Ticket: 40 DM
- Eintritt: 14:00 | Vorprogramm: 17:30 | Showtime: 21.00 Uhr
Vorprogramm:
- The Hooters
- Eric Bazilian – guitar, vocals
- Rob Hyman – keyboards, vocals
- John Lilley – guitar, vocals
- Fran Smith Jr. – bass guitar, vocals
- David Uosikkinen – drums
The Company:
- Roger Waters: Bass Guitar, Guitar, Vocals
- Scorpions:
- Klaus Meine – lead vocals, tambourine
- Rudolf Schenker – rhythm guitar, backing vocals
- Matthias Jabs – lead guitar, backing vocals
- Francis Buchholz – bass guitar, backing vocals
- Herman Rarebell – drums, backing vocals
- Ute Lemper – vocals
- Cyndi Lauper – percussion, vocals
- Thomas Dolby – keytar, vocals
- Sinéad O’Connor – vocals
- The Band:
- Rick Danko – vocals
- Levon Helm – vocals
- Garth Hudson – accordion, soprano saxophone
- Joni Mitchell – vocals
- James Galway – flute
- Bryan Adams – guitar, vocals
- Jerry Hall – vocals
- Paul Carrack – vocals
- Van Morrison – vocals
- Tim Curry – vocal
- Marianne Faithfull – vocals
- Albert Finney – vocals
Bleeding Heart Band:
- Rick Di Fonzo: guitars
- Snowy White: guitars
- Andy Fairweather-Low: bass guitar, guitar, backing vocals
- Peter Wood: keyboards, organ, synthesizers
- Nick Glennie-Smith: keyboards, organ, synthesizers
- Graham Broad: drums, electronic percussion
- Stan Farber: backing vocals, percussion (credited as Jim Farber)
- Joe Chemay: backing vocals
- Jim Haas: backing vocals, percussion
- Jon Joyce: backing vocals
Orchester:
- Michael Kamen: Orchestra, Conductor
- The Military Orchestra Of The Soviet Army
- The East Berlin Radio Orchestra
- The East Berlin Radio Choir
- Dietrich Knothe
- Hans Dieter Baum
- Wiktor Afanasjew
Setlist:
Set 1:
- In The Flesh? 4:06
- Scorpions
- The Thin Ice 3:08
- Ute Lemper: Vocals
- the Rundfunk Orchestra & Choir
- Another Brick In The Wall (Part 1) 3:38
- Garth Hudson: Saxophon
- The Happiest Days Of Our Lives 1:20
- Another Brick In The Wall (Part 2) 6:26
- Thomas Dolby
- Cyndi Lauper: Vocals
- Mother 6:37
- Garth Hudson: Accordion
- Levon Helm: Backing Vocals
- Rick Danko
- Sinéad O’Connor: Vocals
- Goodbye Blue Sky 3:52
- Joni Mitchell: Vocals
- James Galway: Flute
- Empty Spaces 3:47
- Bryan Adams: Vocals
- Young Lust 6:08
- Bryan Adams: Vocals
- One Of My Turns 2:44
- Don’t Leave Me Now 5:11
- Another Brick In The Wall (Part 3) 3:24
- Goodbye Cruel World 1:37
Set 2:
- Hey You 5:02
- Paul Carrack
- Is Anybody Out There? 3:01
- Nobody Home 4:45
- Vera 1:11
- Bring The Boys Back Home 2:40
- Comfortably Numb 8:02
- The Band
- Van Morrison: Vocals
- the Rundfunk Orchestra & Choir
- In The Flesh 5:10
- Scorpions
- the Rundfunk Orchestra & Choir
- Run Like Hell 4:51
- Scorpions
- Waiting For The Worms 4:09
- Stop 0:23
- The Trial 5:52
- Albert Finney: Vocals
- Marianne Faithfull: Vocals
- Thomas Dolby: Vocals
- Tim Curry: Vocals
- Ute Lemper: Vocals
Encore:
- The Tide Is Turning (After Live Aid) 7:21
- The Company: lead vocals by Roger Waters, Joni Mitchell, Cyndi Lauper, Bryan Adams, Van Morrison and Paul Carrack and the Rundfunk Orchestra & Choir
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Da bin ich auch gewesen. Sind da zu dritt hingefahren mit dem Auto. Ich kann mich nicht mehr erinnern, warum ich nicht auch in Knebworth war. Das ärgert mich bis heute noch.
Die Wall Show war schon gigantisch. Leider waren es die eingeladenen “Gaststars” nicht mehr. Wer wurde da nicht alles angekündigt. Clapton, McCartney, Dylan. Die kamen alle leider nicht…
Am nächsten Tag sind wir nochmnal zum Potsdamer Platz. Da lagen ja noch die “Bricks” der Wall rum. Die Originalgröße passte nicht in den Golf. Was tun? Irgendwie haben wir den “Stein” in der Mitte durchgesägt, eine Hälfte passte dadurch auf den Rücksitz… Das gute Stück stand einige Zeit im Keller, bis es halt aus Platzmangel entsorgt werden musste…