RICK WRIGHT – BROKEN CHINA INTERVIEWS 1996

Rick Wright veröffentlicht sein drittes Soloalbum, Broken China, am 7. Oktober 1996. Das Album wurde in Wrights Homestudio in Frankreich aufgenommen. Rick Wright – Broken China
WENN DER DINO RUHT – Pink Floyd Keyboarder füllt die Lücke!
Rolling Stone 11/1996
Graue Wolken über Köln. Und keine Aussicht auf Besserung. Der Blick aus dem Hotelfenster fällt direkt auf den Dom. “Incredible.” Rick Wright ist gut drauf. Der Mann entwickelt seine ganz eigene, leise Version von Humor, die er mit kaum merklichem Grinsen unters Volk bringt.
RICK WRIGHT: Pink Floyd haben immer über die Welt geschrieben, über uns. Seit Money spätestens. Broken China ist ein Album über mich. Und ich muß gestehen, dass ich nicht total glücklich mit dem Sound von Floyd war und meine eigene musikalische Richtung gesucht habe.
Im Klartext: Wright, Floyd-Keyboarder seit Anbeginn, hat Urlaub von der Band zwecks Selbstverwirklichung genommen. Und was macht eine Rocklegende in ihrer Freizeit? Eine Promotour durch Europa. Motto: Tue Gutes und rede darüber! Das hört sich so an: „Ich bin wirklich glücklich für diese LP werben zu dürfen. Geht und kauft sie, während der Dinosaurier schläft. David muss sagen, wann er zum nächsten Floyd-Album bereit ist.“
Das Szenario ist gesteckt, die Regeln bleiben gewahrt. Auf Broken China spielt Wright Floyd und doch nicht Floyd. Der Sound von Floyd-Tour-Gitarristen Tim Renwick lotet jedenfalls keine neuen Dimensionen aus. Eher ist es schon Drummer Manu Katché, der dem Konzeptwerk die eine oder andere ungewohnt jazzige Note gibt.
Und Sinead O’Connor, die zwei Stücken ihre Stimme leiht. „Ich dachte, sie sagt nein. Aber sie liebte die Texte.“
Doch das nach Wet Dream zweite Soloalbum Wrights wäre nie eins geworden, hätte sein Protagonist nicht ein Erlebnis der besonderen Art gehabt: „Anfangs wusste ich überhaupt nicht, was ich mit meinen Songs sollte. Aber dann bekam eine Freundin von mir schwere Depressionen. Und in denen erkannte auch ich meine düsteren Ängste. In den Songs spreche ich zu ihr, dabei lernte ich viel über mich selbst.“
Und Pink Floyd-Boss Gilmour hat bereits seinen Segen gegeben: “Gutes Album.”
Broken China
Kurier 1996
RICK WRIGHT: Ein Freund litt unter Depressionen, dadurch durchlebte auch ich eine sehr emotionale Phase. Als Musiker verarbeitest du so etwas mit Musik. Der erste Teil behandelt die Kindheit, einer die Pubertät und einer die Flucht in die Depression. Der vierte erzählt, wie man damit fertig wird. Ich mag diesen thematischen Zugang, den wir auch bei Pink Floyd verwenden.
Über Anthony Moore
RICK WRIGHT: Ich gab die Themen vor und wollte, dass bestimmte Wörter vorkommen.
Über seine eigenen Texte auf früheren Alben
RICK WRIGHT: Die waren nicht sehr aussagekräftig. Ich weiß jetzt, dass ich keine Texte schreiben kann. Roger Waters war ein sehr guter Lyriker, aber kein so guter Musiker.
Über Sinead O’Connor
RICK WRIGHT: Als ich die Songs schrieb, hatte ich immer ihre Stimme im Kopf, sie fand das Konzept des Albums großartig und sagte zu.
Über eine mögliche Wiedervereinigung mit Roger Waters
RICK WRIGHT: Wir sprechen nicht mit ihm, und er nicht mit uns. Aber wer weiß, was in zehn Jahren sein wird? Die Eagles oder Steely Dan haben es ja auch geschafft.
Über Alan Parsons Dark Side of the Moon Input
RICK WRIGHT: Jeder liebt die Platte wegen ihrer Klangqualität. Das ist zu einem guten Teil Alans Verdienst. Er war ein guter Toningenieur, aber das war sein Job. Die Direktiven kamen von der Band. Dark Side hat ihm geholfen, seine Karriere zu starten. Er kann sich nicht beschweren.
Mojo Magazin
Warum fiel die Wahl auf Sinaed O`Connor?
Rick Wright: Wir benötigten noch eine Frau für zwei Stücke, die die Stimme der Person sein sollte, um die es thematisch ging. Sinead war unsere erste Wahl und ehrlich gesagt dachte ich nicht eine Minute daran, dass sie zusagen würde.
Bist du nun wieder ein Mitglied von Pink Floyd?
Rick Wright: Ja. Es war gut, an dem Division Bell Album von Anfang an mitzuarbeiten, anstatt wie bei A Momentary Lapse Of Reason erst in der Mitte einzusteigen. Aber ich glaube immer noch, dass wir weiter hätten gehen sollen beim Erstellen eines Floyd-Albums. Wir sollten wie früher unseren Alben ein Thema unterlegen und die Songs ineinander verbinden. Das ist etwas, bei dem ich unseren Fans sehr nahe bin, und bei meinem eigenen Album wollte ich das unbedingt verwirklichen.
Werden Pink Floyd ein weiteres Album aufnehmen?
Rick Wright: Möglich. Pink Floyd ist wie eine Ehe, die permanent versuchsweise getrennt wird. Wir scheinen uns auf einen 6–7 Jahre Zyklus eingestellt zu haben, in dem wir dann ein Album aufnehmen, es könnte also leicht sein, dass wir unser nächstes Album im nächsten Jahrtausend veröffentlichen. Und wir werden dann auch nicht eine aufwendigere Lichtshow bieten und hoffen dann, dass unser Publikum uns in den Rollstühlen nicht erkennen kann.
Hast du noch Kontakt zu Syd Barrett?
Rick Wright: Ich habe gelesen, dass er nun blind werden soll, aufgrund einer Krankheit. Es ist furchtbar traurig. Wir gehen nicht zu ihm, weil er, wann immer er an Pink Floyd erinnert wird, für Wochen in eine Depression verfällt. Seine Mutter bat uns vor Jahren, dass wir von ihm fernbleiben sollten, die meiste Zeit über geht es ihm ganz gut, aber eines unserer Gesichter kann alles in Sekunden ändern.
BROKEN CHINA
- Breaking Water
- Night Of A Thousand Furry Toys
- Hidden Fear
- Runaway
- Unfair Ground
- Satelllite
- Woman Of Custom
- Interlude
- Black Cloud
- Far From The Harbour Wall
- Drowning
- Reaching For The Rail
- Blue Room In Venice
- Sweet July
- Along The Shoreline
- Breakthrough
All kinds of Rick Wright
- JPC: Richard Wright: Wet Dream (Limited Edition) (Deep Blue Marbled Vinyl)
- JPC: Richard Wright: Wet Dream (Blu-Ray Audio)
- JPC: Richard Wright: Wet Dream (CD)
- JPC: Pink Floyd A Momentary Lapse Of Reason (remastered) (180g) LP
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Die Zeilen über Syd tun weh.