1996 veröffentlichte Rick Wright das Konzeptalbum Broken China

Rick Wright - Broken China (1996)

Rick Wright veröffentlicht sein drittes Soloalbum, Broken China, am 7. Oktober 1996. Das Album wurde in Wrights Homestudio in Frankreich aufgenommen.

1.12.1996: Zuerst wartet man viele Jahre auf ein neues Album, dann urplötzlich ist es da, man spielt es zum ersten Mal ab, die Spannung, die Freude darüber steht einem ins Gesicht geschrieben. Und jetzt beginnen wir bereits mit einem Rückblick. Deshalb hat Rick Wrights “Broken China” Album nicht an Glanz verloren, keinesfalls. Bei den vielen unterschiedlichen Meinungen, die ich nun gehört habe, fällt mir auf, dass viele begeistert sind, einige nicht recht wissen, wie sie das Album bewerten sollen, aber nur ganz wenige gar nichts mit Broken China anfangen können.

Ich bin immer noch schwer beeindruckt von Broken China. Warum? Für mich ist dieses Album der abermalige Beweis des Unikums, das die einzelnen Mitglieder der Gruppe Pink Floyd darstellen. Es scheint unter ihnen eine Seelenverwandtschaft geben zu müssen. Keinem der Herren gelingt es, ein Album zu schreiben, das sich mit den Belanglosigkeiten des Lebens befasst, immer wieder zieht es sie zu Kummer und Sorgen unserer Existenzen.

Die Musik und der Text ergeben ein wunderbares Konglomerat aus Gefühlen, Vorstellungen und Träumen. Das ist es, dass die Pink Floyd Musiker so elegant auszudrücken verstehen, und was Pink Floyd ausmacht. Von Dark Side Of The Moon, Wish You Were Here, Animals, The Wall, The Final Cut, A Momentary Lapse Of Reason, The Division Bell, About Face, Pros And Cons Of HitchHiking, Radio Kaos, Amused To Death, Wet Dream und Broken China, alles tiefgründig.

Broken China ist ein Album, das die volle Aufmerksamkeit des Hörers einfordert. Es reicht nicht, das Album einfach abzuspielen, man muss schon auch zuhören. Fehlt die Aufmerksamkeit, wird man aus diesem Album nicht klug werden.

Rick Wright plante ursprünglich ein instrumentales Album, kam davon ab, als er Anthony Moore zum Gespräch über Broken China einlud und ihn involvierte. Er wollte auch nicht einen Ton auf diesem Album singen, suchte nach geeigneten Männern und Frauenstimmen. Durch Spielerei und ermutigt von Moore kam Rick von seinen ursprünglichen Plänen ab, arbeitete mit Moore an Textstrukturen und begann zu singen.

Konzeptalbum über Depression

Das Album wurde in vier große Themen unterteilt, die Kindheit, der Beginn allen Übels, Erwachsenwerden, die Depression und das sich herauslösen aus dieser, das glücklich werden. Das Konzept klingt einfach und folgt fast einer Krankenanamnese, wie sie bei der Aufnahme eines Patienten in Krankenhäuser angelegt wird. Mit der Krankengeschichte seiner „guten“ Freundin setzte sich Rick sehr auseinander, lernte viel über das Krankheitsbild der Depression, verfolgte den Genesungsprozess genau und brachte seine dabei gewonnenen Gefühle, Ansichten und Meinungen zu Papier und schließlich auf CD.

Auch wenn das Album kein kommerzieller Erfolg wurde – in Österreich wurden knapp 1.000 und in Deutschland 10.000 Stück verkauft, in den USA ist Broken China noch gar nicht im Handel, es bleibt bestehen, und es hat vielen Leuten imponiert, was in diesem Rick Wright alles steckt.

RICK WRIGHT – BROKEN CHINA INTERVIEWS

Label: EMI, CDEMD 1098/724385364525
Veröffentlichung: 7. Oktober 1996
Format: CD

Tracklist:

  1. Breaking Water (Rick Wright/Anthony Moore) 2:28
  2. Night of a Thousand Furry Toys (Wright/Moore) 4:22
    • Tim Renwick: Guitars
    • Anothony Moore: On the Telephone
    • Pino Paladino: Bass Guitar
    • Manu Katche: Drums
    • Sian Bell: Cello
  3. Hidden Fear (Wright/Gerry Gordon) 3:28
    • Manu Katche: Cymabsl
    • Sian Bell: Cello
    • Kate St. John: Cor, Anglais & Oboe
  4. Runaway (Moore) 4:00
    • Tim Renwick: Guitars
    • Pino Palladino: Bass Guitar
    • Manu Katche: Drums
    • Sian Bell: Cello
  5. Unfair Ground (Wright) 2:21
    • Dominic Miller: Guitars
    • Manu Katche: Cymbals
    • Sian Bell: Cello
  6. Satellite (Wright) 4:06
    • Tim Renwick: Guitars
    • Pino Palladino: Bass Guitar
    • Manu Katche: Drums
  7. Woman of Custom (Moore) 3:44
    • Dominic Miller: Guitars
    • Pino Palladino: Bass Guitar
    • Manu Katche: Drums
    • Maz Palladino: Backing Vocals
  8. Interlude (Wright) 1:06
  9. Black Cloud (Wright) 3:21
    • Tim Renwick: Guitars
  10. Far from the Harbour Wall (Wright/Moore) 6:19
    • Tim Renwick: Guitars
    • Pino Palladino: Bass Guitar
    • Manu Katche: Drums
  11. Drowning (Wright) 1:38
    • Dominic Miller: Guitars
  12. Reaching for the Rail (Wright/Moore) 6:30
    • Sinead O’Connor: Vocals
    • Tim Renwick: Guitars
    • Pino Palladino: Bass Guitar
    • Manu Katche: Drums
  13. Blue Room in Venice (Wright/Gordon) 2:47
    • Kate St. John: Cor Anglais & Oboe
  14. Sweet July (Wright) 4:13
    • Tom Renwick: Guitars
    • Dominic Miller: Guitars
    • Pino Palladino: Bass Guitar
    • Manu Katche: Drums
  15. Along the Shoreline (Wright/Moore) 4:36
    • Tim Renwick: Lead Guitar
    • Steve Bolton: Rhythm Guitar
    • Pino Palladino: Bass Guitar
    • Manu Katche: Drums
  16. Breakthrough (Wright/Moore) 4:19
    • Sinead O’Connor: Vocals
    • Dominic Miller: Acoustic Guitar
    • Tim Renwick: Rhythem Guitar
    • Pino Palladino: Bass Guitar
    • Manu Katche: Drums
    • Maz Palladino: Backing Vocals

Bemerkenswert:

  • David Gilmour spielte ein Solo für Breakthrough, das nicht veröffentlicht wurde. Wright entschied sich jedoch für eine andere Version.

Musiker:

  • Rick Wright: Keyboards, Vocals, Programming
  • Sinead O’Connor: Vocals on Reaching for the Rail and Breakthrough
  • Anothony Moore: Computer Programming, Arrangements, Lyrics
  • Manu Katche: Drums
  • Pino Palladino: Bass
  • Dominic Miller: Guitar
  • Tim Renwick: Guitar
  • Steve Bolton: Guitar
  • Maz Palladino: Backing Vocals
  • Sian Bell: Cello
  • Kate St. John: Oboe, Cor Anglais
  • Jerry Gordon: Addional Lyrics

Studios:

  • Recorded and composed at Studio Harmonie, France
  • Overdubs at Whitfield Studios Rak and Astoria
  • Mixed at Astoria in Q Sound
  • Mastered at the Mastering Lab, Los Angeles
  • Doug Sax: Mastering
  • Ron Lewter: Mastering
  • James Guthrie: Mixing
  • Jake Davies: Mixing Assistant
  • Matt White: Mixing Assistant

Produktion:

  • Rick Wright: Producer
  • Anthony Moore: Producer
  • Steve O’Rourke (EMKA Productions): Management

Artwork:

  • Storm Thorgerson: Sleeve Design
  • Peter Corzon: Sleeve Design
  • Tony May: Photography
  • Finlay Cowan: Artwork
  • Julien Mills. Artwork
  • Jaons Reddy: CGI Artist [Computer]

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9 Antworten

  1. Avatar Josef A. Preiselbauer sagt:

    Ich finde es sehr schade, dass es dieses Album nicht auf Vinyl gibt.

  2. Avatar murph sagt:

    Gemeinsam mit KAOS mein Favorit der Floyd-Solo-Alben. Mit Wet Dream gleich dahinter.

  3. GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

    Wunderschöner Bericht! Danke dafür. Höre gerade den neuen Mix von Wet Dream und wünsche mir sehr, dass Broken China auch eine schöne Überarbeitung/Vinyl-Veröffentlichung bekommt!

  4. Avatar Robert sagt:

    Sinead O’Connor’s Stimme und die Stimmung der zwei Stücke verursachen mir auch fast 20 Jahre nach dem Erscheinen eine Gänsehaut. Außerdem wurde in Q-Sound aufgenommen und es gibt ein paar sehr schöne Effekte wie bei ATD. Nur anhören wenn der Kopf dazu bereit ist…

  5. Avatar Michael sagt:

    “Roger Waters war ein sehr guter Lyriker, aber kein so guter Musiker”

    🙂

    Wie Recht Rick doch hatte!

  6. Avatar Markus "Ringgi"Ribgier sagt:

    Habe im Netz vor Jahren eine 5.1 Version als DTS codierte WAV-Datei runtergeladen. Ca. 98 Minuten lang in beeindruckendem Surroundsound. Wer kann dazu etwas sagen? Ist dieser Mix offiziell erschienen?

  7. Avatar scarecrow sagt:

    Ich wäre ja dafür, dass 2026 der Steven Wilson Remix kommt! Das Album hat damals schon extrem gut geklungen. Mit der heutigen Technik müsste man da ein audiophiles Meisterwerk hinbekommen.

  8. Avatar Josef A. Preiselbauer sagt:

    Ein wunderschönes, ruhiges, gefühlvolles Album, wie es nur von Rick kommen kann.

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