Roger Waters 9.5.2023 Köln, Lanxess Arena

Das zweite Deutschlandkonzert der laufenden This Is Not A Drill Europa-Tour fand gestern in Köln statt. Broken Bones, das Roger Waters zuvor in Paris und Hamburg spielte, ließ er in Köln weg.

Schreibt uns, wie es euch gefallen hat.

Konzert-Statistik:

  • Spielstätte: Lanxess Arena
  • Plätze: 11.000
  • Adresse: Willy-Brandt-Platz, 50679 Köln
  • Tickets: Golden Circle €295, Kategorie 1: €192, Kat 2: €169, Kat 3: €146, Kat 4: €128, Kat5: €111 Kat 6: €100, Kat 7: €88
  • Einlass: 19:00 Uhr | Showtime: 20:20 Uhr

Band:

  • Roger Waters: Vocals, Bass, Piano, Guitar
  • Joey Waronker: Drums
  • Jonathan Wilson: Guitars, Vocals
  • Gus Seyffert: Guitars, Bass, Harmonica
  • Dave Kilminster: Guitars, Bass, Backing Vocals
  • Jon Carin: Keyboards, Guitars, Backing Vocals
  • Robert Walter: Keyboards
  • Amanda Belair: Vocals
  • Shanay Johnson: Vocals
  • Seamus Blake: Saxophon

Setlist:

Set 1

  1. Comfortably Numb (reworked Version)
  2. The Happiest Days of Our Lives
  3. Another Brick in the Wall (Part 2)
  4. Another Brick in the Wall (Part 3)
  5. The Powers That Be
  6. The Bravery of Being Out of Range
  7. The Bar (unreleased new Song)
  8. Have a Cigar
  9. Wish You Were Here
  10. Shine On You Crazy Diamond (Parts 6-9)
  11. Sheep (Flying Sheep Brian)

Set 2

  1. In the Flesh
  2. Run Like Hell (Flying Pig)
  3. Déjà-vu
  4. Déjà Vu (Reprise)
  5. Is This the Life We Really Want?
  6. Money
  7. Us and Them
  8. Any Colour You Like
  9. Brain Damage
  10. Eclipse (letzte Strophe zweimal gesungen)

Encore

  1. Two Suns in the Sunset
  2. The Bar (Reprise) (unreleased new Song)
  3. Outside the Wall

14 Antworten

  1. Avatar Holget sagt:

    So, RW Tickets über Werners Link gebucht für Köln

  2. Avatar Christof sagt:

    Hi, ich bin mit meiner Frau ab heute in Köln auf Sightseeing Tour und morgen im Konzert. Wir waren mehr oder weniger zufällig auch am Dom, wo die Demostration gegen das Konzert von Waters, von jüdischen, christlichen und von kölner Parteien statt fand. Es waren nach meiner Schätzung höchstens 100 Leute da. Wir waren nur ca. 15 Minuten dort. Einer der Redner (Namen hab ich nicht mit bekommen) bekannte sich sogar zur Musik von Pink Floyd, warf aber Waters vor seine Konzerte für antisemitische Kampagne zu mißbrauchen. Und warf auch wieder das fliegende Schwein (Algi genannt) mit dem Davidstern in den Ring. Er forderte die Konzertbesucher auf das Konzert zu verlassen sobald Waters antisemitische Parollen verbreiten würde. Daran konnte erkennen, dass sie sich kein Konzert von Waters angesehen haben, wo er sich nach den neuesten Berichten auch hier im Forum nicht als Antisemit bezeichnet. Ich bin nicht seiner Meinung, aber Kunst und Meinungsfreiheit muß auch in Deutschland gewährleistet bleiben Meine Frau und Ich werden morgen das Konzert besuchen und genau hinhören und hinsehen. Ich werde das Ukraine T-Shirt von Pink Floyd mit der Sonnenblume tragen (danke Gekofloyd für den Tipp). Gruß Bea und Christof

  3. Avatar Rainer sagt:

    Roger Waters ist Brite ,wenn er Israel kritisiert ist das für ihn so alltäglich, wie wenn wir Katar tadeln oder meinen den Chinesen erzählen zu müssen wie sie zu leben haben
    In GB gab es kein Auschwitz!
    In den 11 Länder wo er bisher gespielt hat ist das kein Thema ,da wird er abgefeiert.
    Was ich nicht verstehe, auf der Wall Tour waren auf dem Schwein auch das Kruzifix und der islamische Halbmond zu sehen, die dann auch aus dem Waffenschacht der Bomber bei :Goodby blue sky .fielen
    Wohl so zu verstehen das man sich aus Glaubensgründen die Köpfe einschießt.
    Soweit mir bekannt ist haben sich Moslems und Christen nicht darüber aufgeregt

  4. Avatar Christof sagt:

    Guten morgen ihr da draußen. Meine Angetraute und ich waren ja gestern Abend im Kölnkonzert von Roger. Ich will kein langen Bericht schreiben. Wir hatten optimale Plätze (Oberrang Reihe 4) nur etwa 15 Meter auf Bühnenhöhe vom Bühnenrand entfernt mit super Blick auf die Musiker. Ich hatte den selben Eindruck wie der Bericht vom Hamburgkonzert. Bombastische, bis ins kleinste Detail geplante Musik- Medienshow. Medial etwas erschlagend. Sound war super! Die Songs waren perfekt (Roger like) nahezu am Orginal. Meine Frau stand dem Konzert wegen der ganzen Sache um ihn sehr kritisch gegenüber, konnte den Statements in den Songs aber überwiegend zustimmen, fand die Show aber auch zu erschlagend und eher zu depressiv, vor allem bei “Two suns in the sunset”. Roger greift “Alle menschlichen” Mißstände auf diese Planeten auf und will sie wohl alle mit seinem sturen Willen lössen.
    Beim Einlaß wurde man von den Konzertgegnern der Demo vom Vortag mit Ausagen über Rogers angeblichem antisemitischem Verhalten von hinten beschalt. Rechts vom Eingang stand eine Abordnung von “Palastinänzern” welche Roger mit einem Plakat willkommen hießen. Bei Deja-vu trug Roger ein “Palastinänzertuch”. Vorher begrüßte er diese, aber auch alle in der Halle an der “Bar”. Am Ende wurde es dann sehr persönlich und emotional, als sich alle Musiker zu den Zugaben an der “Pianobar” versammelte. Alles in allem hat es sich auf jedenfall gelohnt ihn nochmal gesehen zu haben. Gruß aus Köln von Bea und Christof
    Ps.: Werner ich kann Dir gerne ein paar Fotos zukommen lassen.

  5. Avatar Panamajoe sagt:

    Ein paar meiner Eindrücke vom Konzert in Köln:
    – eine aufwändig produzierte Videoshow, die letztlich arg vom Geschehen auf der Bühne ablenkt und die recht brutal ist. Waters setzt hier auf Überwältigung, zurück bleibt aber eher ein etwas schaler Nachgeschmack (Blut! Panzer! Angriff! Ratatatatata)
    – inhaltlich geht bei Waters viel durcheinander, zurück bleibt vor allem der Eindruck, dass er alle für Verbrecher oder Schafe hält – sich selbst natürlich ausgenommen. Peinlichster Moment: als er sich mit Orwell und Huxley de facto auf eine Stufe stellt
    – die Band: fantastisch; der Sound: grandios
    – Waters ist toll, wenn er nicht redet, sondern singt. Das kann er offensichtlich immer noch…

    Es war ein irgendwie kühles Konzert mit viel plattem Politkram. Trotzdem: Musikalisch lohnt es sich – vielleicht alleine schon wegen grandioser Versionen von “Run like Hell” oder “Brain Damage”

  6. Avatar Manuel sagt:

    Ich muss hier an dieser Stelle auch mal einen Kommentar schreiben (und nicht nur stummer Mitleser sein)!
    Wir waren ebenfalls – zu Dritt – in Köln auf Rogers Konzert.
    Begleitet von erheblichem Magengrummeln, ob der (ver)wirren(den) Aussagen Rogers in der letzten Zeit.
    Letztlich wurden die Erwartungen bestätigt, dass hier eine extrem politische Show geboten wurde.
    Wir haben versucht die Kunst vom Künstler zu trennen, was durch Rogers Selbstinszenierung/Narzissmus erheblich schwer fiel.

    Die Musik war natürlich extrem gut vorgetragen – auch der Sound war perfekt.

    Der Gesang Rogers – würde ich mal behaupten war nicht zu 100% live – dazu gab es neben absoluter Synchronität eben einfach auch zu viel Asynchronität der Lippenbewegungen auf der Leinwand vs. zu hörendem Ton.

    Traurig zu bemerken ist, dass er David Gilmour einfach so aus der Geschichte Pink Floyds streicht (Bilder sämtlicher andere PF-Mitglieder waren zu Hauf zu sehen). But: So what!

    Eine absolute Peinlichkeit der Show war jedoch Rogers bewußt mit voller Absicht ins Mikro abgegebener Rülpser.

    Nun aber der – aus unserer Sicht – absolute Knaller:
    Wir mussten uns doch in der Halle tatsächlich mit Ordnern auseinandersetzen, die es unterbunden haben, dass wir eine Ukraine-Flagge mit einem aufgemalten Pink-Floyd-Pig mit dem Schriftzug “FCK PTN” an eine Absperrung knoten konnten (ohne Sichtbehinderung selbstredend).
    Es sei untersagt und wir hätte mit einer Flagge gar nicht reinkommen dürfen.
    Natürlich blieb uns nichts anderes übrig, als die Flagge (1,50m x 0,90m) wieder in die Tasche zu stecken und zu versprechen sie nicht wieder herauszuholen, was ansonsten sicher ein Hausverbot bedeutet hätte.
    Differenzierte Meinungen zu Rogers waren hier also offensichtlich nicht erwünscht.
    Hatte ich etwa Glück, dass ich mit meinem gelben T-Shirt und der blauen Hose hereingekommen bin?

    Wie geht das zusammen?

    Roger predigt Meinungsfreiheit – lässt aber andere Meinungen nicht zu?
    Oder tun wir ihm etwa Unrecht und es liegt an der Lanxess-Arena?

    Egal wie: Auf welchem Niveau sind wir gestern Abend angekommen, dass einem deutlich gemacht wurde, dass man seine Solidarität mit einem vom Krieg gebeutelten Land durch das aufhängen der entsprechenden Landesflagge – ein Bekenntnis gegen den Krieg – eben nicht öffentlich bekunden darf!

    Letztlich passte dieses Verbot jedoch völlig ins Bild welches Roger in der letzten Zeit sehr intensiv von sich hinterlässt.

    Alles in Allem gab es auf dem Konzert aus unserer Sicht von fast ganz oben viele viele Schafe die Rogers Worte mit Beifall begleiteten.
    Auffällig war dennoch, dass Standing Ovations oder versuchte Beifalls-Animationen durch Rogers dann doch deutlich weniger als gewohnt ausfielen oder gar ausblieben.

    Letztlich bleibt dieses (für uns definitiv letzte) Konzert Rogers leider mit einem extrem faden Beigeschmack im Gedächtnis und wir hoffen auf weitere – wesentliche angenehmere Konzerte – seitens Gilmour oder Mason!

  7. Avatar Simon sagt:

    Ich habe die aktuellen Shows nicht gesehen, aber ich wollte kurz zum aufblasbaren Schweinen und den Davidstern was schreiben. Ich glaube Roger Waters, wenn er sagt, dass er bei The Wall auf Kriege, die in dem Namen von Religionen geführt werden, hinweisen wollte. Daher auch die Verwendung von reliigiösen Motiven auf dem Schwein. Was ich damals nicht wusste, und vielleicht ist es auch Roger Waters entgangen, dass in über 2000 Jahren Antisemitismus, der in der Gesellschaft stark verbreitet war (oder noch ist) Beleidigungen und Schmähungen gegenüber jüdischen Menschen sehr oft in Verbindungen mit Schweinen getätigt wurden. Überreste davon kann man noch an einigen Kirchen und Kathedralen (leider) noch sehen. Auch wenn Roger Waters das nicht beabsichtigt hatte, so wäre es zumindest das Mindeste gewesen zu sagen: „Sorry, hab ich nicht gewusst“. Stattdessen entfernt er stillschweigend den Davidstern und sagt heute, dass es völlig okay war das so zu verwenden. Ich sehe das anders.
    Unabhängig davon ist es geschichtlich einfach falsch, dass religiöse Krieger im Namen des Judentums Kriege geführt haben, um das Judentum zu vergrößern. Ansonsten würde es nicht die Regel geben, dass Menschen die eine jüdische Mutter haben, als Juden angesehen werden.
    Selbst die Frage ob das Judentum eine Religionsgemeinschaft ist oder nicht ist nach meinen Informationen strittig.
    Sorry, dass ist zwar hier grad off topic gewesen, aber ich fand das gerade wichtig, weil die Diskussionen sehr stark sind zu der aktuellen Tour.

  8. Avatar Julian Wolf sagt:

    Hi allerseits,

    ich war auch dabei, drei Freunde dazu eingeladen, die Roger noch nie live erlebt hatten, und musste nun erstmal verarbeiten, was da so alles los war. Egal, wie man dazu steht, daß Roger seine Inhalte sehr dicht verwebt dürfte unumstritten sein.

    Mich hat die Show brutal erwischt, denn ich hatte nach The Wall und US+Them nicht mehr so viel erwartet. Die YouTube-Videos, die ich mir zuhauf angesehen habe, kamen der Massivität der Show nicht ansatzweise nahe. Wo ich bei Stücken wie Happiest Days von den Videos her noch dachte, daß das einfach nur gut vorgetragene Songs mit großen Projektionen waren hat mich dieses Abwechselnede “in Rot getaucht” und “in weiß getaucht” sein vor Ort so tief konfrontiert wie ich es kaum für möglich gehalten habe.

    So zählt “The powers that be” auch zu den massiven Einschlägen in meinem Hirn: Was auf den Videos noch die “üblichen” kritischen Bilder waren, die mich fast schon genervt haben, war es live einfach überwältigend. Zum Ende hin war das mit “2 Suns in the Sunset” auch noch einmal deutlich spürbar: Das Stück selbst hat mich nie allzu stark berührt und auf den YT-Videos war das halt mit einem Comic untermalt, mehr nicht. Vor Ort hat das dann eingeschlagen in einer Brutalität, die ich diesem Bühnenaufbau nicht zugetraut hätte. Und genau das wünsche ich mir von Roger, es hat mich also begeistert! (ist jedoch auch ein Grund dafür, warum mich der Kino-Event und ein späteres Video um so weniger interessieren).

    Die ganzen Antisemitismus-Vorwürfe sind in meiner Welt nach wie vor völliger Quatsch. Das (politische) Statement “You can´t have Occupation and Human Rights” mag umstritten sein, ist jedoch weder Volksverhetzung noch gezielt gegen Juden gerichtet, höchstens gegen den Israelischen Staat. Und da Roger sich inzwischen gegen alles und jedes stellt, das irgendeine “Machtposition” hat, ist Israel einfach nicht davon ausgenommen, Verantwortung für seinen Umgang mit den eigenen palästinensischen Bürgern zu übernehmen. In Sachen Ukraine und Russland gab es soweit ich mitbekommen habe gar keinen Kommentar und seine in erster Linie auf Humanismus bezogene Überzeugung ist deutlich rübergekommen, oft ohne politische Verbindungen. Deutlich z.B. bei “2 Suns”, vor dem er noch die Abschaffung ALLER Atomwaffen fordert und das auf keinen einzelnen Staat bezieht.

    Gerade aus der Hinsicht ist es immer wieder nervig, wenn der Show eine “politische Ausrichtung” unterstellt wird, die sie gar nicht hat. Wenn Ordner keine “FCK PTN”-Flagge erlauben stelle ich mir die Frage, welche Politischen Statements in der Köln-Arena überhaupt erlaubt sind? Wenn die Aussage grundsätzlich gegen Krieg im Raum steht, dann spielt es aus der Perspektive halt erstmal gar keine Rolle, auf “wessen” Seite man steht. In “The Bar” erwartet Roger ja auch einen Austausch und ein Austausch ist was anderes als eine “Botschaft”. In dem Sinne habe ich das ganze Konzert in Teilen sehr frei von wirklich “politischen” Botschaften erlebt und als es dann doch zur Sache ging war das eigentlich heftigste Ziel nicht Russland oder die Ukraine sondern vor allem die Amerikanischen Präsidenten. Alle aus der jüngeren Zeit, ohne Ausnahme. An zweiter Stelle steht sicherlich der Zionismus (“Lay down jerusalem” war wieder drinnen in dem Stück), jedoch ist das eben KEIN Antisemitismus sondern reiner Antizionismus. Den wiederum kann ich gut nachvollziehen.

    Daß Roger abseits der Show dagegen oft wirres Zeugs redet … nun ja, das tue ich auch. Um so mehr hat es mich gefreut, daß er klar in der Lage ist, zwischen einer persönlichen Meinung, die er im Social Media postet und einer Show, die er gestaltet, zu unterscheiden. Bei der Show ist er sich meinem Eindruck nach der Verantwortung bewusst und es gibt keine politischen Statements, die “versehentlich” rausrutschen sondern vor allem gezielte Fingerzeige, die reflektiert und zum Teil extrem gut pointiert sind.

    An anderen Stellen dagegen während der Show hat er dieses Feingefühl gar nicht mehr, doch da geht es eben nicht um´s politische: Daß er zweimal in´s Mikro rülpst wäre nicht unbedingt nötig gewesen und mir war klar, daß das so einige hinterher riesig daran hochpushen werden. Aber meine Güte, wenn ein fast 80jähriger eine solche Show auf die Beine stellt, die drei Stunden dauert und mit der dann um die ganze Welt tourt, muß ich mich dann wirklich über zwei Rülpser aufregen? Was denn nun, kommt jetzt der Vorwurf, er hätte sich nicht an Höflichkeitsregeln gehalten?

    Richtig Grinsen musste ich noch bei seinem Querverweis auf Frankfurt vor der Show. Daß die Show stattfindet, obwohl die Stadt das nicht wollte, weil ein Gericht entschieden hat. Und sein Kommentar dazu, frei aus der Erinnerung übersetzt “Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf den Frankfurter Gig freue”. Ja klar, wenn eine Stadt einen gültigen Vertrag ohne Grundlage auflösen will ist das schon derb. Hätte die Stadt da nicht lieber wegen Volksverhetzungen klagen sollen? Falls sie hier keine Aussicht auf ein entsprechendes Urteil hatte dann ist es um so absurder, zu glauben, ein Konzert auf diese Weise verhindern zu können.

    ABER … seine Aussage war, ein Gericht hätte festgestellt, er wäre “kein Antisemit”. Und nein, das stimmt so nicht. Sorry Roger! Das Gericht hat festgestellt, daß die Stadt keine Grundlage hat, den Vertrag zu brechen. Das Gericht hat festgestellt, daß bei dem Konzert keine Glorifizierung von Nazi-Symbolen zu erwarten ist (oder so ähnlich), aber das Gericht hat NICHTS dazu gesagt, ob Du Antisemit bist oder nicht. Gar nichts. Und das finde ich halt auch wieder bedenklich: Wenn das Urteil nun für etwas stehen soll, worüber es nie entschieden hat.

    Auch wenn ich Roger gerade NICHT als Antisemitisch sehe, seine aktuelle Show sogar GANZ SICHER NICHT als Antisemitisch, ist es doch ein Missbrauch, dieses Urteil zu benutzen, um Dich als “nicht Antisemitisch” darzustellen.

    Unter all diesem Rahmen und all diesen nervigen Diskussionen hinweg war es eine bewegende, technisch perfekte, überwältigende Show, die wohl niemals auf Video oder Audio das konservieren kann, was zu erleben war, was man dort persönlich erlebt hat. Daher freue ich mich, in Frankfurt noch einmal hinzugehen!

    Alles Liebe, Julian!

    PS: Auf der knapp 3stündigen Rückfahrt haben wir einige der Stück des Abends in der Version von DG/Pulse gehört. Interessanterweise hat sich das gar nicht “gebissen” sondern sich wundervoll ergänzt. Das “bissige” von Roger mit der magischen Sanftheit von DG. Es war, als hätte die Live-Aufnahme von “Pulse” das fehlende Element geliefert um die Show von Roger Waters am Ende vollkommen abzurunden.

  9. Avatar ChristianM sagt:

    Ich habe in den letzten Jahren schon einiger Waters Shows gesehen und war eigentlich vom Bombast immer begeistert. Die Shows waren aber auch immer klinisch tot, irgendwie voll durchgeplant und immer fast gleich. Das ist natürlich notwendig, wenn man eine perfekte zur Musik abgestimmte Show auf den Screens zeitglich laufen lässt.

    Diesmal habe ich mir bewusst einen Platz ganz vorne im Innenraum gegönnt. Ich wollte die Musiker bei der Arbeit sehen. Die Screens habe ich ab uns zu beachtet, jedoch hat mich eher die Band interessiert. Der Nachteil der Rundbühne ist aber, dass wenn man im Innenraum direkt davor sitzt nur ein viertel der Bühne sieht, in meinem Fall der Bassist und das Piano vom Roger, dahinter das Keyboard von Jon Carin. Zeitgleiches auf der anderen Seite der Bühne konnte man sitzend von dort gar nicht erfassen und die Security hat jegliches Aufstehen sofort unterbunden. Da hatte ich früher eine andere Meinung, aber man wird älter und mittlerweile stört es auch mich nicht, die Show komplett im Sitzen zu genießen. Jedoch konnte man aus der Position nicht die ganze Band sehen, auch wenn bei einigen Songs die Positionen mal gewechselt werden.

    Bei Waters Shows in Köln bin ich immer wieder begeistert, wie genial der Sound klingen kann, wenn man echte Fachleute ran lässt. Laut, ausgewogen, echter Surround, der Sound kam von allen Seiten, wie von Pink Floyd erfunden und immer noch eingesetzt. Roger wirkte recht frisch und fast lockerer, als vor 10 Jahren bei den Wall Shows. Teilweise kam der Gesang definitv vom Band, zum Beispiel bei Shine on, das war deutlich zu spüren. Aber auch das ist ja nichts neues und ich würde sagen, er hat defintiv mehr und besser gesungen als früher.

    Und die Überraschung war diesmal: Es war mehr Konzert wie früher. Vielleicht aber auch weil ich so nah an den Musikern war und sah, dass die wirklich spielen. Das auch Roger am Piano live spielt und das es immer am Piano tatsächlich eine Art Bar Atmosphäre gab, die eine Art improvisierte Live Atmosphäre zumindest vorgaukelte.

    Und dann die Überraschung ganz für mich: So funktionierten plötzlich die unbekannteren Songs viel besser für mich. Er hat eine grossartige Version von Deja-vu gespielt und auch The powers that be kam super. Grundsätzlich muss ich doch mal wieder The Final Cut mir anhören, das Floyd Album, welches ich eigentlich am wenigsten höre. Aber The bravery of being out of range und Two suns in the sunset waren tatsächlich grossartig und für mich Höhepunkte. Aber auch, dass endlich mal wieder die Parts 6-9 von Shine on live gespielt wurden, war ganz große Klasse.

    Und plötzlich sind 3 Stunden rum und die Show vorbei. Wahrscheinlich zum letzten mal, dass man ihn sehen konnte. Und immer wenn die 3 Stunden wie im Flug vergehen, weiß ich dass ich auf einem grossartigen Konzert war. Unabhängig von allen Diskussionen rund um seine Person und Aussagen. Die Musik und die Band sind es immer noch wert, gesehen zu werden.

    Gruss

    ChristianM

  10. GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

    Siehe ARD-Mediathek: Gestern (09.05) gab es einen Bericht in der Sendung “BRISANT”, Beginn bei Minute 26:12. Fazit: “…es ist von der Kunstfreiheit gedeckt”.
    Meinungen kommen und gehen, wie die Menschen, die sie loswerden oder annehmen. Das Leben ist nur geliehen. Es ist wie “Panamajoe” oben richtig sagt – musikalisch lohnt sich die Show (die Band spielt finde ich, besser als auf der WALL- und US-AND-THEM Tour). Das abtrünnige Originial-Gründungsmitglied von PINK FLOYD gibt u.a. ziehmlich echte PINK FLOYD Songs zum Besten. Give the people, what they want. Wie lange werden wir das noch erleben können? Was bleibt, ist die Musik. Punkt.

  11. Avatar Julian Wolf sagt:

    Ich habe mir die letzten ein oder zwei Tage auch Gedanken um das “kindische” Verhalten von Roger gemacht, DG einfach überall rauszulassen. Und ja, ich kann verstehen, es als “kindisch” zu bezeichnen. Allerdings sehe ich auch den Konflikt, der da drinnen steckt.

    DG war nunmal nicht von Anfang an dabei und Roger hat vor allem von der Zeit mit Syd erzählt. DG da mit reinzunehmen würde sich auch nicht wirklich “rund” anfühlen. In Anbetracht möglichem juristischen Ärger mit DG, wenn er einfach ein paar Bilder mit reinnimmt … hätte sich das gelohnt?

    Es gab wohl keine “richtige” Variante und auch wenn das Ergebnis “kindisch” wirkt, so habe ich auch das Gefühl, es hätte gar keine “richtige” Variante gegeben. Die Zelebration von Shine on hat mich tief bewegt und ja, natürlich hat DG da seinen Anteil dran, aber Shine on war seit jeher ein Stück, das sich Syd gewidmet hat und in der Zeit war DG einfach nicht sooo präsent wie später.

    Also ja … komisch, aber irgendwie nicht sauber lösbar für mein Empfinden.

    Alles Liebe, Julian!

  12. Avatar Janos sagt:

    Ich war ebenfalls in Köln und was soll ich sagen; musste unglaublich oft die Toilette besuchen, da ich mich häufig an die Bar verpissen habe.. leider hatten viele Getränkeausschankstellen nach der Pause bereits geschlossen. Darüber hinaus: perfekte Show, Lautstärke bombastisch laut aber hervorragend abgemischt und ein Konzert welches mich emotional überhaupt nicht abgeholt hat.

  13. Avatar Rainer sagt:

    Hallo Julian,
    danke für deinen guten Beitrag ,der für mich eine plausible Erklärung ist, warum Roger einfach Polly Samsons Ehemann ignoriert.
    Könnte sicher juristische Folgen haben .

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