Embryonic Madness: Pink Floyd 20.11.1971 Cincinnati, Taft Auditorium

Special-Gigs von Pink Floyd müssen dokumentiert sein, ihren Raum und Position einnehmen, sodass sie unvergessen bleiben. Zumindest so lange, bis das Great White uns abholt.

Am 20. November 1971 beendeten Pink Floyd ein spektakuläres Konzertjahr mit einem denkwürdigen Auftritt im wunderschönen Taft Theatre in Cincinnati. Bei dieser letzten Show der 72-Konzerte umfassenden Meddle-Tour, u. a. Münster, Ossiach, Montreux, England, Nordamerika, Pompeii, Japan und Australien, legten sie abermals einen Zahn zu und spielten voller Improvisationslust und Spiellaune.

The Embryo Jam

Sie eröffneten mit einer 27-Minuten Version von Embryo. Da steckt so viel Improvisation und Spielfreude drin, dass es ein breites Lächeln ins Gesicht zaubert. Aber nicht nur in Embryo, sondern in allen Songs, oder eleganter ausgedrückt Musikstücken. Denn zu dieser Zeit stand bei den Floyd’s die Musik im Vordergrund. Und so kommt man mit 8 Songs auf 140 Minuten. Als Zugabe noch einen Blues! Alles Zeichen, dass sie es nicht eilig hatten zurück nach England zu kommen und ihren Fans auch beim letzten Konzert der Tour die volle Aufmerksamkeit schenkten.

Bei Set The Controls trommelt sich Mason die Seele aus dem Leib. Sphäre im Mittelteil, dass einem der Mund offen bleibt. Leider sieht man den brennenden Gong nicht. Atom Heart Mother (ohne Orchester) sehr aufregend. Intro! Bei Careful brennt das Auditorium, mit bits & pieces, die ihrer Spontanität entsprangen!

Roger Waters: This next thing is a Song from a Soundtrack of a Movie that you almost certainly not seen, called More. It’s called Cymbaline.

Cymbaline so cool, die Footsteps, die minutenlang von einem Lautsprecher zum anderen der durch die Quadrofonie wanderten. Toll. Was für ein Effekt. Erinnert an The Man & The Journey. Echoes mit sehr langem Outro kommt dann auch noch auf beinahe 27 Minuten! Embryo und Echoes an die 60 Minuten lang!

Es sollte das letzte Mal gewesen sein, dass Pink Floyd Embryo und Cymbaline spielten.

Als Zugabe gab es dann auch noch einen Blues von Pink Floyd zu hören! What!!

Konzert-Statistik:

  • Tour: Meddle Nordamerika Tour 1971
  • Termin: 20.11.1971, Samstag
  • Spielstätte: Taft Auditorium
  • Plätze: 2.500
  • Adresse: 317 E 5th St., Cincinnati
  • Tickets: $4, At Door: $5
  • Einlass: 19:00 Uhr | Showtime: 20:30 Uhr

Band:

  • David Gilmour: Guitars, Vocals
  • Roger Waters: Bass Guitar, Vocals, Gong
  • Richard Wright: Keyboards, Vocals
  • Nick Mason: Drums

Setlist:

Set:

  1. The Embryo 27:04
  2. Fat Old Sun 13:00
  3. Set The Controls For The Heart Of The Sun 15:13
  4. Atom Heart Mother 19:38
  5. Careful With That Axe, Eugene 12:52
  6. Cymbaline 11:42
  7. Echoes 26:57

Encore:

  1. Blues 7:31

Gesamt: ca. 140 Minuten

Hört euch das Konzert an! Simply Amaaazing! Da wäre man gern dabei gewesen. Jemand eine Zeitmaschine? Ihr wisst, wo ihr mich finden würdet. Floyd Forever.

7 Antworten

  1. Oskar Oskar sagt:

    Diese einzigartige Version von Embryo gibt’s beim aktuellen pinkfloydpodcast(.com) zu hören! Sie beinhaltet eine Improvisation aus der später Breathe (In the air) entstehen wird. Sensationell selbst für eingefleischte Pink Floyd Sammler! Anscheinend fiel Rick Wrights Keyboard aus und Gilmour war gezwungen zu improvisieren und das kam dabei heraus.

  2. Avatar Josef A. Preiselbauer sagt:

    Das klingt ja großartig! Existiert davon ein kompletter Live-Mitschnitt?

  3. Avatar Stefan sagt:

    Pink Floyd endet für mich musikalisch 1977 mit Animals…

    • Avatar Matz sagt:

      Hallo Stefan. Du hast Recht. Ich würde schon eher sagen mit Wish You Were Here. Habe soeben das ganze Konzert gehört. Die ultimative Setlist. Besser geht es nicht mehr. Absolut mein Geschmack. Wie der Schreiber oben schon sagt. Die Zeitmaschine muss her.

      • Avatar Stefan sagt:

        Hallo Matz,
        für mich ist diese Setlist vom 20th 11.1971 der absolute Wahnsinn.
        Jedes Stück perfekt in seiner Improvisation. Ich bin mit dem Erscheinen der Animals groß geworden. Habe der ersten David Gilmour Solo von1978 entgegen gefiebert und allen weiteren Veröffentlichungen der Mitgliedern.
        Wall in Dortmund 1981 war genial, aber schon damals war für mich klar, der Höhepunkt war Animals. 1995 war ich in den USA und ich musste an den Monolake See wegen der Photo Aufnahme von Wish you …ich habe dort gesessen und wish you gehört …
        Dark side, wish you und Animals sind ja fast gleichzeitig entstanden…
        Und ich liebe die Aufnahmen bis 1971 so unglaublich…. die absolut kreativste Phase… das heißt nicht, dass danach nur Schrott entstanden ist …

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