Roger Waters stören Mobiltelefone und Blitze!
26.2.2011: Roger Waters war entsetzt, als er beim durchsehen des bisher gefilmten The Wall Materials, der Film soll auf Blu-ray und als “Theatrical release” (= Kino?) veröffentlicht werden, dass Ausmaß der vielen Blitze und Mobiltelefonie sah!
Das viele während des Konzertes mit Fotografieren, Filmen, Texten und Twittern beschäftigt sind, dass versteht er nicht. Wie kann man da überhaupt das Konzerterlebnis, für das man gutes Geld bezahlt hat, noch genießen? Waters selbst käme nie auf die Idee während eines Konzertes im Madison Square Garden oder der Metropolitan Oper zu seinem Telefon zu greifen. Er findet das respektlos gegenüber anderen Konzertbesuchern! Hier Roger Waters Facebook Kommentar vom 25.2.:
I’ve been at the editing suite today looking at some of the footage of the North American shows that we shot as an aid to making a proper film of the show later for Theatrical and Blu-ray release.
I am struck by the number of cell phones held aloft to film bits of the show and also by the amount of flash photography and the number of people texting and twittering. This is a minority of the audience but a significant minority. What do we all think of this?
For my part I would never turn on a cell phone at any musical event, whether it’s at The Met, The Garden or anywhere else. It would seem to me to show a lack of respect to and care for fellow concert goers or for that matter for the artist. Apart from anything else, how could I possibly truly experience the thing I’d paid to see and hear, if I was fiddling with an iPhone, filming or twittering or chatting or whatever?
Anyway, this is a question not a general admonition, I am genuinely interested to know what you think.
Roger
Zerstören Mobiltelefone das Konzerterlebnis?
Ich tue mir leicht, weil ich kein Handy besitze und deshalb gar nicht in Versuchung kommen kann. Aber das wäre natürlich ziemlich scheinheilig! Den natürlich schaue ich mir bei YouTube auch die Filme an und den einen oder anderen stelle ich auf die Webseite!
“It’s extraordinarily irritating. All these people holding up these horrid little squares of bright light.” Roger Waters (Dallas News 2008)
Ich denke es ist alles eine Frage der Dosis, mich persönlich stört es schon und es lenkt mich auch ab vom Konzert, wenn jemand neben oder vor mir über längere Zeit telefoniert oder filmt. Ich habe zu diesem Thema vor einigen Jahren bereits im Blog geschrieben: Ruinieren Mobiltelefone das Konzerterlebnis.
Damals schrieb ich: Zum ersten Mal richtig aufgefallen sind mir die vielen Mobiltelefone, 2006 bei David Gilmours Tournee. Ob in Amsterdam, Mailand oder in der Royal Albert Hall überall flimmerte dass bläuliche Licht der Handy Monitore. Früher einmal hielt man bei “Wish You Were here” oder “On The Turning Away”, ein Feuerzeug hoch, heute sind es die Mobiltelefone.
Jetzt würde mich eure Meinung zu diesem Thema interessieren!
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Gute Frage: Sollt man mal Bono stellen, der sein U2 Tour von Blackberry sponsorn lässt… da muss er das ja sogar offiziell befürworten. 😉 Bei One fordert er glaube ich sogar dazu auf, das Handy-Display als modernen Feuerzeugersatz zu nutzen.
Klar, wir alle haben nach den ersten Wall Shows YouTube gierig nach Eindrücken vom Konzert durchsucht und waren glücklich was zu finden. Wir sind den Leuten unendlich dankbar, die seit Jahrzehnten Aufnahmegeräte mit ins Konzert schmuggeln und großartige Shows festhalten, die die Künstler selber nie auzfgezeichnet haben oder veröffentlichen würden. Wären die (80er) Wall Konzerte so berühmt geworden, wenn es nicht Filmaufnahmen – auf welchen Wegen auch immer – in die Hände der Fans geschafft hätten, die damals nicht dabei waren?
Klar ist es absolut dösig (und nutzlos) ein so großartiges Konzert durch die Linse einer Kamera oder auf dem Handydisplay zu betrachten und auch noch zu versuchen mit Blitz zu fotografieren. Die Bilder werden eh nix, oder zeigen ein paar glänzende, gut ausgeleuchtete Halbglatzen im Bildvordergrund.
Insofern fand ich den Ansatz von The Who vor ein paar Jahren ganz gut. JEDES Konzert wurde mitgeschnitten, gefilmt und anschließend auf CD und DVD veröffentlicht. Da hatte jeder sein Andenken. Hier in Deutschland kann man teilweise nach Konzerten der “Ärzte” direkt Konzertmitschnitte des Abends auf einem USB- Stick am Ausgang kaufen (die Zugaben gibt es dann als Download, nicht nur als MP3 sondern auch als Flac)
Wenn die Künstler so vorgehen und es bekannt ist, dass unmittelbar nach dem Konzert beispielweise noch Fotos der Show von diesem Abend auf der Webseite des Künstlers stehen, wäre es für alle angenehmer und einfacher, das Konzert zu genießen.
Ich hoffe natürlich, das bei den O2 Shows in London, dass jeder, der einen “blitzenden” Nachbarn hat, diesem möglichst deutlich klar macht, dass er damit den Künstler persönlich beleidigt und anderen das Konzerterlebnis und die DVD/BluRay verdirbt. 😉
Hallo zusammen!
Ja, das Thema Handy und Fotos/Filmen während den Konzerten ist seit geraumer Zeit ein leidiges Thema. Vom Grundsatz her hat Roger eigentlich meinen Standpunkt ziemlich genau getroffen.
Ich gehe zu einem Konzert wegen der Musik und der Show. Ich konzentriere mich darauf und möchte nicht gestört werden! Insofern lenkt mich jedes hochgestreckte Handy unwillkürlich ab. Mit diesen Handys werden sowieso nur grauenvolle (Kurz)Aufnahmen von der Musik oder nicht ansehbare Filmschnipsel produziert. Will man so etwas auf YouTube sehen? Ich glaube nicht!
Die wirklich guten Mitschnitte (ob Ton oder Film), die Arne oben angesprochen hat, stammen nicht von Handys, sondern sind mit fast schon professionellen Geräten gemacht. Diese stören dann auch nicht die anderen Konzertbesucher! Ich selbst kenne Leute, die solche Aufnahmen machen. Da wird aber nie jemand gestört und größtenteils bekommt niemand etwas davon mit.
Aber wir leben leider in einer sehr “ichbezogenen” Zeit und Gesellschaft, in der jeder nur seinen Leidenschaften nachgeht, ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Dies kann man natürlich auch bei Konzerten sehr deutlich sehen. “Was interessiert es mich, ob man Neben/Hintermann noch etwas hört oder sieht – Hauptsache ich habe meinen Spaß” … das ist das allgemeine Credo!
Ich habe auch schon oft erlebt, dass Leute sich fast ein ganzes Konzert über lautstark unterhalten, ohne überhaupt auf den Künstler auf der Bühne zu achten, dafür aber ihr komplettes Umfeld an ihrem nichtssagenden Gespräch zwangsweise teilhaben lassen. Unglaublich! Auch dies ist Egoismus in reinster Form! Wenn mich der Künstler nicht interessiert oder ich unbedingt plaudern will, so kann ich die Halle verlassen (aus Respekt vor dem Künstler und den Besuchern, die das Konzert ungestört erleben wollen). Aber Respekt – gibt es so etwas heute überhaupt noch?
Es ist aber wahrscheinlich davon auszugehen, dass sich an der Problematik insgesamt wenig ändern wird, weil den Dauer-Handy-Nutzern noch nicht einmal ansatzweise bewusst ist, dass sie andere stören. Insofern muss man sich mit diesen Beeinträchtigungen wohl leider abfinden.
Hm, auch ich hatte versucht, meine persönlichen Eindrücke von verschiedenen Rockkonzerten (wir sind hier ja nicht bei einer klassischen Oper) mit dem ein oder anderen Bild festzuhalten. Aufgrund der angesprochenen Qualität hält sich das aber mittlerweile in Grenzen, bzw. ich hole den Apparat gar nicht mehr heraus.
Das Konzerterlebnis ist ja tatsächlich eingeschränkt. Nur wird man nie alle “umkrempeln” können. Die Mehrheit aber wird immer wissen, dass es hierbei um das eigene Erleben von Musik und Show geht und dass das eben nicht mit dem ewigen Handy-Rumhantieren vereinbar ist. Respektlosigkeit existierte auch früher, nur in anderer Form.
Das mit dem Erwerb des Mitschnitts nach dem Konzert gibt es auch bei “Heather Nova” bzw. “Einstürzende Neubauten”.
Aber nun zum eigentlichen Thema:
Roger Waters / David Gilmour / Pink Floyd Konzerte sind nun einmal Grossveranstaltungen, zu denen sehr viele Leute hingehen, die nur damit angeben wollen, das sie schon einmal die Roling Stones Paul McCartney oder meintwegen auch Roger Waters schon einmal live erlebt haben, nur um damit anzugeben, sonst nichts und die gibt es nicht erst seit gestern.
Als PF 1994 auf Tour gingen, musste ich damals dabei sein und habe alles daran gesetzt, frei zu bekommen. Die Tochter meines damaligen Chefs war 1981 bei The Wall und beabsichtigte auch 1994 dabei zu sein, ohne das neue Album zu haben (Ist das gut? Muss man das kennen? – Was soll man jemandem darauf antworten, der seit Jahren im Peter Maffay Fanclub ist?) Kurz gesagt: bei ihr ging es 1994 wie auch schon 1981 nur darum “dabei” zu sein…
Dann gibt es noch Leute, die zu einem Konzert gehen, obwohl sie eigentlich nicht dahin gehen wollen: Als Herbert Grönemeyer 1990 auf Tour ging, wollte mein damals 16 jähriger Bruder unbedingt dorthin. Da ich damals bereits volljährig war, habe ich ihn dorthin begleitet. Neben mir war ein Pärchen; Das Mädel konnte gar nicht genug bekommen, ihr Freund rauchte gelangweilt eine Ziggi nach der anderen. Theoretisch hätte ich mich mit diesem Jungen 2,5 Stunden unterhalten können, aber ich gehöre zu den respektierenden Konzertbesuchern.
Ein bekannter von mir wird mit seier Freundin ein Konzert der Wall Tour besuchen. Seine Freundin hält die Liveaufhahme von Roger Waters: Quebec 1987 für ganz schreckliche Coverversionen…
Na ja viel Spass den Beiden an dieser Stelle.
Und hier noch einen an Onkel Roger: wie respektlos oder was auch immer es sein mag – auch die Handybenutzer haben eine Entrittskarte erworben und somit sehr viel Geld bezahlt; keiner von denen verlangt jedoch, das Roger Waters vor ihnen Respekt hat, oder?
Also immer versuchen, alles von 2 Seiten und mit Humor zu sehen
Deshalb hat eine LP ja auch ZWEI Seiten und eine ganz spezielle LP heisst nicht umsonst “The madcap LAUGHS”…
Hi,
ich denke, dass mit dem “Theatrical release” eher eine IMAX Version oder eine (3D?) Kinoversion gemeint sein könnte.
Es gibt zwar diese Broadway Pläne von Waters, aber warum da Ausschnitte aus Konzerten zeigen?
Viele Grüße
Michael
Hi,
ich stimme Euch zu, Leute die andauernd mit riesigen Fotoapparaten rumblitzen, können unheimlich stören. So eine Konzertbesucherin hatte ich letztes Jahr neben mir in der O2 Arena. Das störte mich doch sehr. Wir fotografieren auch während der Konzerte aber nur mit einer kleinen Kamera bei ausgeschaltetem Blitz. Dabei versuchen wir, Niemanden zu stören.
Bisher waren wir 2x in der O2 Arena in Berlin und jedesmal konnte man einen Konzertmitschnitt (Audio) sofort kaufen. Das planen wir auch für unseren Wallbesuch im Juni. So hat man sein ganz persönliches Konzert zum wiederanhören mit gutem Sound.
Ina