David Gilmour 27.7.2006 Burg Clam, Meierhofwiese

David Gilmour 27.7.2006 Burg Clam

Das hätte ich mir nicht träumen lassen, dass David Gilmour eines Tages in Oberösterreich spielen würde. Vor meiner Haustüre sozusagen. Am 27. Juli wurde dieser Traum Realität. Es wurde ein Abend voller Emotionen. Ich traf viele Freunde, die ich teils schon länger nicht mehr gesehen habe! In Steyrermühl traf ich Bas Swanenberg und seine Freundin Isolde. Die beiden haben erst wenige Tage zuvor, die Roger Waters Konzerte in Magny-Cours und Locarno gesehen. Nach einem Zwischenstopp in Pompeji sind sie am 26. Juli in Österreich angekommen.

Um 16:15 Uhr schlenderten wir an drei Red Burn Transfer Sattelschleppern auf die Burg zu. Vorbei an einem Eichenwald lag zu unserer rechten Hand die Festung. Der Einlass war um 19:00 Uhr, also noch genügend Zeit. Die Temperaturen veranlassten uns dazu, eine Rast einzulegen. Es dauerte nicht lange, als Thomas Zeidler in Begleitung von Norbert Ivanek (Ö3) und Christian Rischer (Queen Fanclub) vorbeikamen und sich zu uns gesellten. Thomas hatte ich schon länger nicht mehr gesehen, also verlängerten wir die Rastzeit. Er war heute in der wunderbaren Situation Beruf und Hobby zu verbinden. Auf der einen Seite der Musikjournalist und auf der anderen der Pink Floyd Fan. Mit einem Foto- und Backstagepass ausgestattet konnte er sich heute den einen oder anderen Wunsch erfüllen.

Soundcheck

Unsere muntere Gesprächsrunde wurde vom beginnenden Soundcheck unterbrochen. Castellorizon und On an Island waren schon gespielt, als Guy Pratt kurz Money anstimmte und wir uns entschlossen, dass ganze aus der Nähe zu sehen. Wir kamen immerhin so nahe heran, dass wir Gilmour, Rick Wright und die anderen sehen konnten. Gilmour trug, wie es sich bei dieser Hitze gehört, eine kurze Hose. Wright, Phil Manzanera und Guy Pratt schützten sich vor der Sonne mit einem Hut. Polly Samson und die Söhne Joe und Gabriel standen auf der Bühne. Beide Kinder trugen Kopfhörer und einer fuhr mit Rollschuhen die Bühne auf und ab. Polly machte wieder Fotos. Ein Crewmitglied war mit einer Videokamera unterwegs. Schließlich folgten noch zwei ganz große Überraschungen: Astronomy Domine und A Great Day For Freedom wurden gespielt.

Hinter den Kulissen

Kurz nachdem Soundcheck begann der Einlass. Was dann folgte, war eine kurze Phase der Enttäuschung! Anlass dafür war die neuerlich veränderte Anordnung der Sitz- und Stehplätze. Denn jetzt auf einmal befand sich der Sitzplatzbereich T4 direkt vor der Bühne. Ich hatte ursprünglich vier Karten in der ersten Reihe im Block T4. Ich habe aber, nachdem ich den Sitzplan sah und mir der Veranstalter schrieb, dass ich ca. 40 Meter von der Bühne entfernt sitzen würde, habe ich die Karten gegen Stehplätze umgetauscht! Denn die waren laut Sitzplan ganz vorne. So kann man sich täuschen. Die Stehplätze wurden locker lässig einfach nach hinten beordert! Unter dem Motto: Wird schon keiner merken. Um die Leute mit den Stehplatzkarten auch ja weit genug wegzuhaben, stellte man auch noch Absperrungen auf die uns mindestens 10 Meter von den sitzenden “Kollegen” entfernt hielt. So etwas ist mir bisher noch nicht untergekommen. Dem Linzer Fernsehen LT1 mußte ich diesen Umstand auch näher bringen, als sie mich nach meinem Gilmour-Klam-Befinden fragten. Der Bericht lief am 28.7. natürlich haben sie meine ehrlichen Worte rausgeschnitten. Zum Glück traf ich vor und nachdem Konzert noch viele gute Freunde und Bekannte die mich auf andere Gedanken brachten.

Thomas war nun bis in den Backstagebereich vorgedrungen.

Thomas: Backstage sah es aus wie auf einer Garten-Party. David hatte bis 15 Minuten vor Auftritt noch immer die kurze Hose an. Polly ging dann mal kurz raus zum fotografieren und die Kids tollten herum.

On An Island

Als das Konzert begann, standen wir von Gilmour aus gesehen links an der Seite. Und obwohl ich, wenn alles normal gelaufen wäre in der ersten Reihe gesessen wäre nun aber hier stand, genoss ich jede Minute. Gemeinsam mit meinen Freunden feierten wir gewissermaßen den ganzen Abend durch. Es kam schon lange nicht mehr vor, dass ich heiser von einem Konzert nach Hause kam. Gilmour begann mit den Dark Side Songs. Ich bin immer noch der Meinung, dass diese nicht so passen vor On an Island. Castellorizon wäre für mich der bessere Start. Aber ohnehin wurscht. Den On an Island Teil kündigte er folgendermaßen an: “Das ist On an Island auf einer Insel.” Meine Höhepunkte im 1. Teil: On an Island, The Blue, This Heaven, Take A Breath und A Pocketful of Stones.

Der 2. Teil ist ein durchgehend musikalisches Meisterwerk! Dass er nach Shine On You Crazy Diamond uns mit Astronomy Domine überraschte war schon etwas Besonderes. Gilmour: “Right we gonna do a Song we didnt done on this Tour before. This is called Astronomy Domine.” Beim Intro schossen die Laser nur so von der Bühne weg. Danach spielte Gilmour zur Überraschung seiner eigenen Band Dark Globe. Spontan und ungeprobt spielte er einen der persönlichsten Syd Barrett Songs. Wright und Co sahen sich verwundert an und am Ende gab es Applaus für den Bandleader. Gilmour nach Dark Globe: “That was a little Song for and about our old Friend Syd Barrett.” Echoes wiederum ein Sound- und Lichtgewitter! Schwer in Worte zu fassen. Einfach gewaltig. Bei Comfortably Numb entschlossen wir uns die Absperrung hinter uns zu lassen und nach vorne zu gehen. Dass wir uns mit dieser Aktion nicht nur Freunde machten, wussten wir. Aber es blieb uns nichts anderes über. Und so sahen wir den letzten Song des Abends von der 1. Reihe seitlich aus.

Von Stephan Koller

Die Musik ist mein wichtigster Wegbegleiter und das seitdem ich denken kann. Im zarten Alter von 6 Jahren entdeckte ich die Beatles, ließ mich von John Lennon begeistern und Paul McCartney durfte ich in Wien auch noch live erleben.

Vor etwa 4 Jahren allerdings, lernte ich eine Band kennen, die mich wahrscheinlich mein ganzes leben begleiten wird. Eine Band wie sie faszinierender nicht sein könnte und die alles in den Schatten stellte, was ich bis jetzt zu Ohren bekommen habe. Wir alle wissen, dass hier die Rede von Pink Floyd ist.

Roger Waters bewunderte ich immer für seine lyrischen Meisterleistungen aber irgendwie faszinierte mich David Gilmour um einiges mehr als Roger. David schaffte es mit seiner Gitarre mich in Welten zu entführen, in denen ich mich erholen und zurückziehen konnte. Er gab mir somit ein großes Geschenk und einen starken Fels in der Brandung. Ich bewunderte ihn und seitdem ich diese Band kenne, sehnte ich mich danach David live zu erleben.

Nun ist es allerdings so, dass ich in einer Zeit geboren bin (ich bin ja erst 18) in der die Musik keine wirklichen Herausforderungen für das Ohr bietet. Wer heute das Radio aufdreht, sollte dies halt einfach nicht mehr mit allzu großen Erwartungen tun. Ich wollte David Gilmour einfach live erleben und das war mir lange Zeit nur vorm Fernseher vergönnt.

Als ich auf Werners Homepage sah, dass David nach Österreich kommt war ich ganz aus dem Häuschen. Ich bestellte die Karten und am 27.07.2006 war es dann endlich so weit. Ich habe meinen Chef gebeten das er mir ab 16 Uhr freigibt und dann habe ich mir mein Pink Floyd T-Shirt angezogen und bin von Wien aus nach Oberösterreich gefahren. Es war ein toller Tag. Es war ein wunderschöner blauer Himmel mit ziemlich hohen Temperaturen. Die Fahrt über die Westautobahn war ebenfalls toll. Neben mir saß meine damalige Freundin und gemeinsam haben wir uns mit dem Pulse Konzert auf den kommenden Abend eingestimmt.

In Clam angekommen, traf ich auch auf den Rest meiner „Konzerttruppe“ nahezu meine gesamte Familie war dabei und so wie alles verlaufen war konnte es nur ein toller Abend werden. Vor dem Konzert traf ich noch Werner. Es hat mich sehr gefreut den Menschen kennenzulernen, dem ich es verdanke, dass ich Pink Floyd mäßig immer am laufenden bin. Wir gingen auf unsere Plätze und es waren tolle Plätze. 5. Reihe und die Bühne war zum Greifen nah.

David spielte sein erstes Lied. Eines meiner Lieblingslieder „Breathe“. Ich war den Tränen nahe, um ehrlich zu sein. Der Mensch ist ein Zauberer und es war faszinierend wie ruhig es auf einmal wurde als der „Herzschlag“ von „Breathe“ einsetzte. Das Ambiente war herrlich. Die Burg war dezent beleuchtet und die Lasershow war mein kleines Pulse Konzert. Es war ein herrliches Gefühl von lauter Pink Floyd Fans umgeben zu sein. Lauter Gleichgesinnte die hier waren um dieses Genie spielen zu hören. Die Lieder von „On An Island“ waren toll, aber die Floyd Klassiker live zu hören war einfach atemberaubend. Der Höhepunkt für mich war Echoes. Eines meiner absoluten Lieblingslieder und ich hätte mir nie erträumt dieses Lied einmal live zu hören.

Das Konzert war einfach nur toll. Es war das schönste Konzert, das ich jemals gesehen habe und am Ende des Konzertes sind wir alles lächelnd und noch ein wenig singend zu unseren Autos gegangen. Dank David Meine größte musikalische Sehnsucht wurde befriedigt aber irgendwie sehnt man sich nach so einem Konzert einfach nur nach mehr…

Pink Floyd, ein Mythos, der niemals enden wird.

Von Georg Aichhorn

Zum Clam Konzert kann ich nur sagen: das mit Abstand allerbeste Konzert, das ich je gesehen habe! Und als ich nach dem Ende meinen jüngeren Bruder fragte, meinte er nur: “UNGLAUBLICH – wahrscheinlich das beste Konzert, das er jemals gesehen haben wird…”

Für meine Begriffe hat einfach alles gepasst – ich finde die Dark Side Sachen zu Beginn ganz gut, weil dann das Intro von Castellorizon besser rüberkommt – On an island genial genauso wie The blue und viel weiteres vom ersten Teil… Und nach der Pause wars sowieso nimma wie von dieser Welt – mit Echoes als Überdrüberhammer … und einem fehlerlosen Gilmour in Spiellaune…

Da ich ja nicht so weit nach Clam habe (45 Automin.), bin ich schon am Mittwoch am frühen Nachmittag hingezischt … bis auf paar Techniker auf der Bühne und paar Arbeiter umher tat sich nicht viel … dachte mir, die Musiker werden eh erst am Konzerttag ankommen … hätte ich doch einen Tag früher in deine Seite reingeguckt – ich wäre sicher am Abend noch mal hingefahren! (03.08.2006)

Konzert-Statistik

5.500 Besucher, 1. Open-Air-Konzert der On an Island Tour. Gilmour spielte beim Soundcheck auch A Great Day For Freedom

Premiere:
Dark Globe und Astronomy Domine

Band:
David Gilmour – Guitar, Saxofon
Rick Wright – Keyboard, Vocals
Phil Manzanera – Guitar
Guy Pratt – Bass, Guitar
Jon Carin – Keyboard, Guitar, Vocals
Steve DiStanislao – Drums, Vocals
Dick Parry – Saxofon

Set 1:
01. Speak To Me
02. Breathe
03. Time
04. Breathe Reprise
05. Castellorizon
06. On An Island
07. The Blue
08. Red Sky At Night
09. This Heaven
10. Then I Close My Eyes
11. Smile
12. Take A Breath
13. A Pocketful Of Stones
14. Where We Start

Set 2:
15. Shine On You Crazy Diamond (Parts 1-5)
16. Astronomy Domine (* Tour-Premiere)
17. Dark Globe (* Tour-Premiere)
18. Fat Old Sun
19. Coming Back To Life
20. High Hopes
21. Echoes

Zugaben:
22. Wish You Were Here
23. Comfortably Numb

Nächstes Konzert: 29. Juli 2006 München
Vorheriges Konzert: 31. Mai 2006 London

1 Antwort

  1. Avatar Werner sagt:

    Veranstalter Michael Ehrenbrandtner zählt zu diesen unvergesslichen Höhepunkten die Shows von David Gilmour (“Das war der Ritterschlag für Clam”), Festival am Fusse der Burg

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