Der Herzschlag von Pink Floyd! Nick Mason’s Saucerful of Secrets Live in Mailand!

Nick Mason 20.9.2018 Mailand

Bericht von Oskar Giovanelli

Wieder mal 6 Stunden Autofahrt für 2 Stunden Konzert, aber was tut man nicht alles für unsere Helden.

Valeria, Hannes und ich starten um 16h in Bozen und sind erstaunlich unkompliziert um 19:10h in Mailand, parken ca. 20 Meter neben dem Teatro Arcimboldi (wo 2006 auch schon Gilmour mit Rick Wright und 2018 Steven Wilson gastierte) gratis, da nach 19h.

Das Glück ist uns heute hold und direkt neben unserem Parkplatz ist eine Bar, die gerade um 7Euro einen All-You-Can-Eat – Aperitif am Laufen hat und somit essen wir direkt dort zu Abend und trinken ein gutes Bier.

Dann ein ca. 2 minütiger Spaziergang zum Teatro, wo sich bereits zahlreiche Fans tummeln. Ich kann ein paar Leute der Italienischen Fan-Community „The Lunatics“ ausmachen, aber, da es bereits 10 vor 20h ist gehen wir ins Theater.

Am Merchandising Stand kauft uns ein Fan(atiker) die letzten beiden signierten Poster vor der Nase weg, vielleicht versteigert er eines dann auf Ebay um das 10-fache… wir werden sehen. Schade…

Als wir um ca. 20h den Saal betreten, spielt Emma Tricca vor beinahe leerem Haus. Sie nimmt es mit Humor, wechselt ein paar Worte mit dem Publikum auf Italienisch, weist uns darauf hin, dass ihre Mutter in der 5.ten Reihe sitzt und klingt dabei ein bisschen wie ein Mix aus Joni Mitchell und Nick Drake. Uns gefällt’s, aber 30 Minuten sind auf jeden Fall genug. Wir sitzen in Reihe 10 zentral, haben also eine perfekte Sicht auf die Bühne.

Interessanterweise füllt sich der Theatersaal erst ca. 10 Minuten vor Beginn und dann geht alles sehr schnell.

Nick Mason Mailand 2018 Poster

Nach dem Intro-Band kickt die Band in schneller Folge „Interstellar Overdrive“, „Astronomy Dominè“ und “Lucifer Sam” mit so einem Druck raus, dass es nach jedem einzelnen der 3 Songs Standing Ovations und frenetischen Juble gibt. Nick Mason kommt somit mit seiner Ansage (heute „we are not the Carribean David Gilmour“) kaum zu Wort und muss warten, bis sich das Publikum beruhigt hat.

Die Setlist ist ja bekannt und unverändert.

Der große Moment von Dom Beken ist wohl „Obscured by Clouds/When you’re in“ (sehr schön modern arrangiert). Dom Bekken war leider oft weniger gut zu hören, besonders wenn Gary Kemp am Werk war, da seine Gitarre zu laut eingestellt war. Gary Kemp ist es übrigens, der in seiner Ansage zwischen 2 Songs Nick Mason „The Heartbeat of Pink Floyd“ nennt. Wie recht er hat!

Besonders positiv, auch aufgrund seines Enthusiasmus beim Spielen, fiel mir Lee Harris auf, der wirklich sein Herzblut in die Performance legt.

Guy Pratt hatte ein bisschen Pech mit seinem Bass bei „If“, der offensichtlich einen Wackelkontakt oder was hatte. Er hat sich folglich gestikulierend mit dem Techniker aufgeregt und dabei den Text versemmelt. Er hat sich wirklich geärgert, denn er hat im Text danach auf die „wires in my brain“ vergessen. Ebenso ist er (bei Set the Controls) hinter die Bühne gegangen um den Techniker zu würgen (hab ich nicht gesehen, wirkte aber so 😉 ). Die Band sucht nun einen neuen Bass-Techniker. Guy Pratt ist es auch, der das Publikum daran erinnert hat, dass Nick Mason das Cover zu „Relics“ gezeichnet hat und, dass man doch auch mal ein bisschen an Rick Wright denken sollte.

Nick Mason wirkte hingegen sehr zufrieden und „selig“ hinter seinem Drumkit und genoss sichtlich den Auftritt. Da verzeihen wir ihm auch den falschen Einsatz bei „See Emily Play“. Er erinnerte auch mit einem projizierten Foto an Syd Barrett.

Highlight mit gefühlter interner psychedelischer Weltraumreise war für mich „Set the Controls for the Heart of the Sun“. Eine Hammerversion, die gerne noch ein paar Minuten länger hätte dauern können. Dasselbe gilt übrigens für „A Saucerful of Secrets“. Leider wird der improvisierte Publikumschor, den wir in Aufnahmen vom Luxemburg-Konzert gesehen haben wohl ein Einzelfall bleiben. Da Publikum war, für italienische Verhältnisse, recht verhalten, was aber wahrscheinlich  an der Bestuhlung und am seriösen Ambiente des Teatro Arcimboldi liegt. Nichtsdestotrotz war die Stimmung sehr sehr gut und die Leute hielten sich teils kaum auf den Sitzen.

Am Ende des Konzerts wollte Dom Beken noch ein Foto vom Publikum machen, war das auch bei den anderen Konzerten der Fall?

Nach dem Konzert ganz unkompliziert wieder zum Auto und gegen 1:30h waren wir wieder daheim. Die Brücken haben gehalten.

Konzert-Statistik:

Spielstätte: Tetro Degli Arcimboldi
Plätze: 2.346
Adresse: Viale dell’Innovazione, 20, 20126 Milano
Tickets: € 57.50 – 97.75
Beginn: 21 Uhr | Einlass: 20 Uhr

Band:

Nick Mason: Drums, Percussion, Gong
Gary Kemp: Gitarre, Vocals
Guy Pratt: Bass, Vocals, Cymbal, Gong
Lee Harris: Gitarre, Vocals
Dom Beken: Keyboards, Vocals

Emma Tricca: Vocals, Guitar (Vorgruppe)

Setlist:

01. Intro (Tape) 5:00
02. Interstellar Overdrive 5:10
03. Astronomy Domine 4:10
04. Lucifer Sam 3:00
05. Fearless 5:20
06. Obscured by Clouds 5.50
07. When You're In 1:40
08. Arnold Layne 3:10
09. Vegetable Man 2:20
10. If (Medley mit Atom Heart Mother) 1:53
11. Atom Heart Mother 7:30
12. If 1:30
13. The Nile Song 3:15
14. Green Is the Colour 3:50
15. Let There Be More Light 3:30
16. Set the Controls for the Heart of the Sun 10:05
17. See Emily Play 3:00
18. Bike 2:30
19. One of These Days 5:10
ZUGABEN
20. A Saucerful of Secrets 9:50
21. Point Me at the Sky 3:00

7 Antworten

  1. Oskar Oskar sagt:

    Ticket für Mailand gecheckt! Danke Werner! Konzert ist aber am 20.9. nicht am 2.9.

  2. GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

    Danke für den super Bericht, Oskar! Besonders „interner psychedelischer Weltraumreise“, sehr gut gesagt! Ich erlebe die Shows wie in Trance! Interstellar Overwhelming! 😉 In Zürich wurde lautkräftigst mtgesungen, das hat mich zu Tränen gerührt! Werner und ich waren ganz vorne und wir glauben die Stimmung ab ONE OF THIS DAYS angeheizt zu haben. Guy hatte mehrmals mit Werner und mir per Augenkontakt kommuniziert, er freute sich über unser „Ausflippen“, am Ende rief ich zu ihm, „Hey Guy, i play bass myself“ und er lachte und warf mir dann am Schluss sein Plektrum zu, das ich in Ehren aufheben werde. Mehr dann bei Werner’s Zürich-Bericht.
    Ja, Dom Beken macht bei jedem Konzert das Foto der Fans und postet es auf Instagram. Cheers.

  3. Avatar Tom sagt:

    JA!
    Das die Ansagen von Nick, Gary, Guy (Relics, Coverdesigner Nick, Nile Song und Dave, Heartbeat of Floyd, Wembley 74, AL März 67, Syd “abhanden” gekommen und VM, Gong und Roger, Tonite is my Nite, u.v.m.) in etwa an jedem Abend gleich sind ist auch das wirklich einzige (und nicht störende) was “vorhesehbar ” ist. Dom Beken macht inzwischen immer ein Foto vom Publikum.
    Und ja, Dom Beken schraubt bei OBC/WYAI an den Regler was großartig klingt.
    Schön finde ich auch, dass Nick in Rogers Fussstpfen tritt und das allseits beliebte “Nummern Spiel” von 1977 aufleben lässt und sich (fast) jeden Abend einen neuen Ort auf der Welt einfallen lässt um zu betonen, dass sie Nick Mason´s Saucerful of Secrets sind und nicht die “South Afircan Roger Waters oder “Japan David Gilmour”;-) Macht vieles einfacher für die Generationen nach uns …..”beim Hören”;-)
    Think Pink
    Tom

  4. Avatar Thomas sagt:

    In Zürich sagte Nick: “We are not the New Zealand David Gilmour.”

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