Welcome to The Machine 4.11.2004 Gersthofen, Stadthalle

The Machine 4.11.2004 Gersthofen Stadthalle

Die Shows von “The Machine” sind so beeindruckend, dass Pink Floyd Produzenten und andere Beteiligte der Band statuierten: „die Jungs sind um einiges besser als Pink Floyd“, oder in Worten des “Guitar One Magazins”: „Wenn man den BB King Club in New York ausverkauft und Roger Waters Saxofonspieler jammed mit Ihnen, weiß man, dass die Band es drauf hat“. Im gleichen Tenor berichten die anerkannten amerikanischen Blätter „Rolling Stone“, „Spin Magazine“ und „Jambase.com“. Dass das Thema auch die seriösen Tageszeitungen zu Jubel-stürmen hin riss, bewiesen Rezensionen in der New York Times und der Washington Post. Seit 1990 spielte die Band über 1.500 Konzerte vor ca. 1.000.000 Besuchern, darunter das renommierte “Bonnaroo-Festival” (70.000 Besucher). Wie gut Ihr Ruf ist, zeigt aber auch, dass sie Gastauftritte mit “The Guess Who”, “Eddy Money”, “Jefferson Starship”, “Steppenwolf” u.a. hatten. Obwohl die Band noch nie in Europa zu sehen war, berichteten die Pink Floyd Magazine Pulse & Spirit, “The Amazing Pudding” und das Roger Waters Fanzine “REG” über die legendären Auftritte von “The Machine”.

Soviel zu der Presseaussendung des vergangenen Jahres. Es war an der Zeit sich dieses Thema nun persönlich anzunehmen. Ich hatte schon früher mit „The Machine“ Kontakt gehabt. Irgendwann Anfang der 90er bekam ich eine schlechte Videokopie eines ihrer Konzerte in die Finger. Damals war ich sehr beeindruckt von „Have A Cigar“, das durch ein beißendes Gitarrensoli überzeugte. Seither kaufte ich zwei Live-CDs „Live In New York“ und „Softly Spoken Magic Spells“. Erst 2004 ergab sich die Gelegenheit „The Machine“ live zu sehen. Und wie schon bei den „The Australian Floyds“ musste ich mich auf den Weg nach Deutschland machen. Gersthofen lautete das Reiseziel diesmal. Den Anfahrtsweg von 300 Kilometer teilte ich mir mit Peter Schernthaner einem „alten“ Floydgefährten aus Saalfelden. In Gersthofen trafen wir dann Gerhard Mayrhofer, ein weiterer Floydfreund aus München. Die obligatorische Pink Floyd-Lagebesprechung hielten wir in einem typisch bayrischen Gasthof ab. Gegen 19:30 Uhr marschierten wir zum Stadtsaal. Das Konzert war gut besucht jedoch nicht ausverkauft. Schwer zu sagen wie viele Leute anwesend waren, ich schätze 400 – 500 Leute. Der Merchandising Stand war mini und die Auswahl bescheiden, wenn ich mich recht erinnere gab es ein T-Shirt und einen Aufkleber zur Auswahl. Die „Live At Keswick“ DVD/CD gab es nicht. Interessanterweise gab es die deutschsprachige Ausgabe von Storm Thorgersons „Mind Over Matter“ Buch, „Welcome To The Picture“ um 45 Euro zu kaufen.

Unsere Sitzplätze waren äußerst angenehm gelegen. Peter und ich saßen in der 1. Reihe Mitte und Gerhard vier reihen dahinter. Das Herzpochen von „Dark Side“ erklang und kurz danach erschienen auf der ovalen Leinwand die ersten Bilder von „Wizard Of Oz“. Gleich vor weg – mich störte der Film. Er lenkte von der Musik und den Akteuren ab. Ich finde diese „Wizard Of Oz – Dark Side“ – Geschichte etwas nervig. Wahrscheinlich aber auch deshalb, weil ich nicht schon wieder das „Dark Side Of The Moon“ Album hören wollte. Und wenn es denn sein muss, dann bitte nicht eins zu eins nachgespielt. Warum traut sich den Keiner über eine ausgedehnte „Jamsession“ bei „Any Colour You Like“ drüber. Was haben Pink Floyd nicht sensationelle Versionen von „Dark Side“ zwischen 1972 – 75 gespielt. Leider haben Pink Floyd 1994 sich an diese Versionen auch nicht mehr erinnert und Note für Note genau wiedergegeben. Wäre ich Mitglied einer Coverband würde ich mich einmal mit den Live-Bootleg-Aufnahmen befassen.

Nach der Pause folgte ein längerer Auszug vom „The Wall“ Album mit Videoeinspielungen des Spielfilmes. Dieser Teil des Konzertes war mir schon um einiges lieber. Einmal mehr wurde mir bewusst, welche fantastischen Lieder Waters zu einem Ganzen zusammenschweißte. „The Machine“ spielten sie hervorragend nach. „Nobody Home“ glänzte mit schönem Gitarrensoli! Danach folgte „Comfortably Numb“ das nicht durch ein ausgelassenes Gitarrensoli herausragte wie z.B. von den “The Australian Floyds” die sich an David Gilmours Live-Interpretationen 1989 – 94 hielten. „Comfortably Numb“, das normalerweise eine Bank ist, überzeugte mich allerdings nicht restlos. Dafür aber der nächste Song: „Echoes“. Einziges Manko hier: Diese Wiedergabe dauerte nur 14 Minuten an. Danach ein weiterer Titel vom „Meddle“ Album: „One Of These Days“. Schließlich ein wahrer Höhepunkt: „Two Suns In The Sunset“. Norbert Stachel, den ich bisher vergaß zu erwähnen, betrat die Bühne und fand reichlich Raum für sein Saxofonspiel vor. Mit 8 Minuten wurde bei diesem Lied ausgedehnt improvisiert. Die letzten Minuten gehörten Norbert Stachel. Großes Lob für diese wunderbare Version. Roger Waters hat bei seiner letzten Tour das „The Final Cut“ Album sehr stiefmütterlich behandelt. Nächstes Mal bitte mehr davon! „The Machine“ war nun bei den Zugaben angelangt: „Coming Back To Life“, „Wish You Were Here“ und „Run Like Hell“. Das Publikum war am Ende begeistert. Peter, Gerhard und ich waren es auch. Auch, wenn mein Bericht sich vielleicht etwas nörglerisch liest so war ich doch sehr positiv angetan. Den im Gegensatz zu den „The Australian Pink Floyd“ fand ich hier mehr Raum für Interpretation. „The Australian Floyd“ halten sich meiner Meinung nach doch zu sehr an das Original. Wie Nick Mason bei einem Interview kürzlich meinte: „Mich interessiert mehr was die Bands aus unseren Songs durch Eigeninterpretation a`la “Scissor Sisters” machen, als die haargenaue Wiedergabe unserer Versionen.“ „The Machine“ haben mir insgesamt ausgezeichnet gefallen. Sie sind mehr als nur eine Alternative zu den „Aussie Floyd“. Es ist gut eine zweite Pink Floyd Coverband, die auf den großen Bühnen spielt, zu haben!

Was man den „The Machine” hoch anrechnen muss ist das sie im zweiten Teil der Show immer wieder die Songliste wechselten. So spielten sie u.a. bei ihren Deutschland Konzerten noch: Vera Lynn, Bring The Boys Back Home, The Trial, Have A Cigar, Pigs On The Wing (Pt.1), Dogs, Astronomy Domine, Welcome To The Machine, Your Possible Pasts.

Nachdem die meisten Besucher den Saal verlassen hatten, ergab sich für uns noch eine Gelegenheit mit dem Gitarristen Joe Pascarell und Keyboarder Neil Alexander zu sprechen. Sie erzählten uns, dass sie 2005 wieder Konzerte in Deutschland spielen werden. Auf meine Frage mit welchem Programm sie auftreten werden meinte Joe: „Wir werden die „A Momentary Lapse Of Reason“ Show spielen.“ Im ersten Moment fielen mir wieder die vielen „Dark Side“ Songs ein. Danach aber auch die Songs von der „Momentary” wie: “Signs Of Life”, “Yet Another Movie”, “On The Turning Away”, “Terminal Frost” und “Sorrow”.

In der Zwischenzeit hat sich jedoch wieder alles geändert: „The Machine“ spielen im Oktober 2005 in Holland und Deutschland das komplette „Animals“ Album im ersten Teil. Der zweite Teil setzt sich aus „AUDIENCE REQUESTS“ zusammen! Wie das funktionieren soll, beschreibt der Veranstalter folgendermaßen: „2005 spielen „The Machine“ aus USA das komplette „Animals“-Album von Pink Floyd und in der zweiten Hälfte jeden Abend ein neues Set, das vollständig vom Publikum gewählt wird. Kaum hatte sich herumgesprochen mit welcher traumhaften Wandlungsfähigkeit „The Machine“ 2004 jeden Abend ihr Konzert mit einem anderen Set beendeten, da kursierten bereits Wunschzettel oder wurden Titel lautstark auf die Bühne gerufen… 2005 sind „The Machine“ die Wunschlisten des Publikums Befehl – nach “Animals“ werden sie den Rest jedes Konzertes ausschließlich mit den gewählten Wunschtiteln der Zuschauer bestreiten. Die Kunden von WiV Entertainment können bei der Ticket-Bestellung bequem ihre fünf persönlichen Lieblingstitel wählen. Für die Kunden der allgemeinen Vorverkaufsstellen ist ein Abstimmungsformular in Vorbereitung und wird demnächst auf dieser Website zur Verfügung stehen.“

Konzert-Statistik

Band:
Todd Cohen – Schlagzeug, Gesang
Joe Pascarell – Gitarre, Gesang
Ryan Ball – Bass, Gesang
Neil Alexander – Keyboards, Gesang
Norbert Stachel – Saxofon

Songliste:

Set 1:
01. Speak To Me
02. Breathe
03. Time
04. On The Run
05. Breathe Reprise
06. A Great Gig in the Sky
07. Money (Norbert Stachel)
08. Us an Them (Norbert Stachel)
09. Any Colour you like
10. Brain Damage
11. Eclipse

Set 2:
12. In The Flesh?
13. The Thin Ice
14. Another Brick in The Wall (Part 1)
15. The Happiest Days Of Our Lives
16. Another Brick in The Wall (Part 2)
17. Another Brick in The Wall (Part 3)
18. Goodbye Cruel World
19. Mother
20. Empty Spaces
21. What Shall We Do Now?
22. Young Lust
23. Hey You
24. Is There Anybody out There?
25. Nobody Home
26. Comfortably Numb
27. Echoes
28. One Of These Days
29. Two Suns in The Sunset (Norbert Stachel)

Zugaben:
30. Coming Back To Life
31. Wish You Were Here (Norbert Stachel)
32. Run Like Hel

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert