Nick Mason kann Pink Floyd nicht loslassen

Dark Side Of The Moon

Mason, Gilmour und Waters, wiedervereinigt, mehr oder weniger, für das neue Rolling Stone Magazin. Sie diskutieren über die Bandgeschichte, die Entstehung von “Dark Side of the Moon” und über den aktuellen Stand ihrer zarten Beziehung. Wobei die zwischen Gilmour und Waters kaum existent ist! Neben der Hauptgeschichte mit Pink Floyd kommen außerdem noch Alan Parsons, Storm Thorgerson, Billy Corgan und Erykah Badu zu Wort.

Reunion unwahrscheinlich.

David Gilmour macht keinen Hehl daraus, dass für ihn eine weitere Pink Floyd Reunion sehr unwahrscheinlich ist. Seine Beziehung zu Roger Waters, von der man annehmen, würde sie, habe sich gebessert, ist quasi nicht existent. Er habe seit dem Abend, als er in Londons O2 Arena bei The Wall mitspielte, kein Wort mehr von Waters gehört.

Rolling Stone: Nach Jahren der Spannungen haben sie und Waters zusammen dreimal in den letzten sechs Jahren miteinander gespielt. Das bringt viele zur Annahme, dass die Beziehungen zwischen ihnen besser ist als sie lange Zeit gewesen ist.

DAVID GILMOUR: Ja, würde man vielleicht denken. Man könnte das sagen, aber wenn ich etwas nachdenke, dann ist sie fast nicht existent. Ich spielte an einem Abend bei Rogers “Wall” Show mit, hier vor ein paar Monaten, ich habe seither nicht ein Wort von ihm gehört.

Scheinbar hätte sich Gilmour, nach dem London Auftritt, von Waters etwas mehr Kontakt erwartet. Vielleicht einmal eine Anfrage wie es ihm und seinem zu einer Haftstrafe verurteilten Sohn geht? Keine Ahnung, aber man hört eine gewisse Enttäuschung heraus. Vielleicht hat er auch von Waters Interview für den australischen “Herald Sun” gehört oder es gar gelesen. Wie dem auch sei, Gilmour ist auch davon überzeugt, dass eine Reunion-Tour nie passieren wird.

DAVID GILMOUR: Roger spent a lot of time after (Live 8) saying how he would roll over gracefully for that one occasion, but it wouldn’t happen again, which strengthened my views. I understand how other people want that sort of thing (reunion) to happen, but I’m entirely selfish in thinking that I want to enjoy my declining years exactly the way that I want to… And that wouldn’t be part of it.

Will Pink Floyd nicht gehen lassen.

Nick Mason in Ehren, aber seine in Interviews immer wieder zelebrierte Hoffnung auf weitere Pink Floyd Konzerte, macht müde und ist angesichts der tatsächlichen Gefühlslage zwischen Waters und Gilmour mehr als unrealistisch. Mason gesteht ehrlich ein, dass er Pink Floyd einfach noch nicht loslassen will. Er will sich mit dem Gedanken, in den Ruhestand zu gehen, noch nicht abfinden. Er ist es der die Tür immer offen hält! Und wenn sich einmal eine Chance z.B. auf ein großes Friedenskonzert ergibt, oder wenn sie von Obama oder sonst wen gefragt werden würden, dann wird es vielleicht noch was werden! Aber die Motive sollten doch sein, dass man Freude daran miteinander aufzutreten und dabei die Pink Floyd Songs zu spielen. Und davon kann wirklich nicht mehr die Rede sein.

NICK MASON: I think it’s one of those things where I’m not quite ready to say it doesn’t exist anymore… It might be I’m a sad person and just can’t let go of something, but it’s just that feeling that, you know, who knows? I suppose I live in hope that there might be another Live Aid or something like that. I don’t seriously expect anyone to suddenly announce that we should get back into studios and knock out an album. I’m quite keen on not saying it’s all over. It’s partly to do with me hating the idea of conceding any sort of retirement. I’ve always held the door open. I absolutely know that David wouldn’t want to do anything at present but, you know, people change. In a year’s time, a few years’ time, whatever.

Roger Waters erinnert sich, dass David und Rick ihn immer wieder darauf hinwiesen, dass er nicht singen konnte und unmusikalisch war.

ROGER WATERS: Ich erinnere mich, dass David und Rick immer darauf hinwiesen, das ich nicht singen konnte und wie ich unmusikalisch war. Es ist auch Schwachsinn, dass Rick immer meinem Bass Stimmen musste. Man muss sich nur mein gesamtes Werk ansehen, um zu realisieren, dass dies nicht der Fall gewesen ist. Vielleicht war das aber ihre Art und Weise, mich davon abzuhalten völlig übermächtig zu werden, in dem sie auf meine stimmlichen und instrumentalen Unzulänglichkeiten hinwiesen.

16 Antworten

  1. Avatar Tom sagt:

    Ich möchte zu Roger´s Statement (finde ich im übrigen völlig okay) gern den Videomitschnitt von Amsterdam 22.05.1972 anführen 🙂

    es ist “alles” dokumentiert, “mein bester” 😉

    sein “immer” deute ich mal dahingehend, dass auch seine Erinnerungen nicht vollends verblasst sind 😉

    Gruß, Tom

  2. Avatar Tom sagt:

    Was ich auch gern sagen möchte, dass ich roger´s gesang z.b. bei Shine on 1-9 und C.Numb u.a. Stücken ganz wunderbar finde. für mich ist shine on auch immer mit rogers gesang verbunden und sobald ich die studioalben in den player schiebe ( was nicht allzu oft vorkommt) ich es schön finde, IHN zu hören.

    Und darf ich an die- um es etwas theatralisch auszudrücken- “magie” von Live 8 erinnern, als er mit dave C.Numb wie in alten Zeiten zum besten gab. Klasse!

    So wie zu Roger nie und nimmer (vocal) z.b. Time, Wywh u.a. passen, finde ich Rogers Gesang bei BD/Eclipse schlußendlich auch immer “authentischer”……..wenn ihr wisst, was ich meine.

    nunja…….

  3. Avatar Mikey sagt:

    wie er immer glaubt er sei pink floyd ist irgendwie auch nicht mehr lustig….

  4. Avatar Tom sagt:

    “Ich erinnere mich, dass David und Rick immer darauf hinweisen, das ich nicht singen konnte und wie ich unmusikalisch war”

    > finde ich eine äußerst bemerkenswerte Äußerung die für mich auch Ausdruck ist, dass er sich durchaus seiner Schwächen bewusst war/ist und zu diesen zu stehen scheint. Wer gibt schon gerne zu (oder führt die gedanken anderer an) dass man eigentlich nicht singen und spielen kann? und dazu noch in einer band ist……”höchststrafe” würde ich meinen……..

    Natürlich kann man auch dies auch als “Stichelei” gegen seine alten Bandmates werten und auf die eigene, besonders “schwere Rolle innerhalb der band” hinweisen zu wollen um schlußendlich “sein” werk zu überhöhen……

    “Es ist auch Schwachsinn, dass Rick immer meinem Bass Stimmen musste”

    > davon muss er also gehört oder gar gesehen haben. nunja. das dies natürlich so nicht stimmen mag, kann ich gut nachvollziehen, doch es wird wohl schon so (oft) gewesen sein, sorry rog, siehe rock circus 72.

    “Man muss sich nur mein gesamtes Werk ansehen, um zu realisieren, dass dies nicht der Fall gewesen ist”

    > schwieriger satz! “Mein” ist natürlich in alter manier und auch völlig inakzeptabel . lenkt leider eigentlich davon ab, dass der satz auch viel wahres enthält!

    “Vielleicht war das aber ihre Art und Weise, mich davon abzuhalten völlig übermächtig zu sein, in dem sie auf meine vokalen und instrumentalen Unzulänglichkeiten hinwiesen.”

    >finde ich durchaus selbtskritisch. leider fehlen mimik und ton dazu. und vielleicht konnte ihn die “kiffer” fraktion tatsächlich nur so in schach halten. könnte ich mir gut vorstellen und klingt nicht völlig unplausibel.
    hat nicht fritz rau? oder marcel avram? mal in einem Interview erzählt, wie es 1980 in dortmund war und er nicht unerwähnt ließ, dass diamond dave auch unglaublich sticheln konnte und hernn wassers zur weißglut trieb?

  5. Avatar Werner sagt:

    @ Tom, ich habe einen Kommentar von Lieberberg, über PF Dortmund 1981, gefunden.

    MAREK LIEBERBERG: »Nun, die Band wohnte die ganze Woche über in Düsseldorf im Breidenbacher Hof. Wenn ich mit David essen ging, so war Roger besser nicht dabei. Es dauerte sonst nur Minuten, und sie hatten sich in den Haaren: Roger kalt zischend, David warm lächelnd. Es war furchtbar.«

  6. Avatar Tom sagt:

    danke werner, dann eben herr lieberberg:-)
    ich kann mir gut vorstellen, dass der (vermeintlich) “bräsig” wirkende dave den “agilen” roger mitunter rasend machte……ob dem wissen seiner stärke innerhalb der band, der “musical director”, nicht nur zu dieser zeit……..du weißt ja, in welchem solo-part ich mich ein wenig mehr verortet sehe, doch als ich mir neulich nochmal das inzwischen legendäre “shake the rost off” zusammentreffen auf dvd ansah, musste ich auch denken, “was für ein alter sack”:-) lacht, natürlich hochachtungsvoll………und das roger auch ein “septemberkind” ist wie ich, mag noch dazu beitragen, dass ich ihn manchmal auch “verstehen” kann……;-)

    think pink!

  7. Avatar Anja sagt:

    Rogers gesangliche Möglichkeiten waren schon immer begrenzt. Das dürfte unumstritten sein und das weiß er auch selbst. Aber wenn man sich in der Rockmusik mal umschaut, trifft das auf viele zu. In diesem Bereich kann gerade eine nicht perfekte Stimme, der Sache das gewisse Etwas verleihen. Es gibt dem Ganzen etwas Einzigartiges. Irgendwie gehört dieser leicht brüchige Sprechgesang zu den Songs aus der Zeit, in der Waters noch bei PF war, dazu.

    Ansonsten sollten wir uns wirklich langsam mal damit abfinden, dass manche Menschen einfach nicht miteinander können. Waters und Gilmour sind solche Menschen. Manchmal ist es wirklich das Beste, getrennte Wege zu gehen.

    Ich hatte zwar ein klein wenig auf die Olympischen Spiele in London nächstes Jahr gehofft. Immerhin ist es eine Ehre für jeden Künstler zu einem Auftritt bei einem derartigen Ereignis eingeladen zu werden. Aber ich glaube nicht mehr daran.

    Abgesehen von der Problematik Waters/Gilmour. Letztlich darf man auch nicht vergessen, welchem Druck sie sich bei einer Reunion-Tour aussetzen würden. Die Journalisten und viele Fans würden die Auftritte bei einer solchen Tour mit den Auftritten aus einer Zeit, als sie noch nicht einmal halb so alt waren, vergleichen. Irgendwie habe ich schon Verständnis dafür, wenn man sich das nicht mehr antun will.

    • Avatar Chris sagt:

      ‘Rogers gesangliche Möglichkeiten waren schon immer begrenzt. Das dürfte unumstritten sein und das weiß er auch selbst.’

      Ich entsinne mich eines Interviews, welches ich hier gerne sinngemäß paraphrasiert präsentiere: ‘Manchmal denke ich auch selbst, dass ich vielleicht nicht ganz so gut singen kann.’ 😉

      Höre übrigens gerade ein Pros & Cons Konzert aus ’85 und bin schockiert über Waters’ schlechte Gesangsimprovisationsversuche. Aua.

  8. Avatar Chris sagt:

    Es nimmt sich gewiss verständlich aus, dass Gilmour mit Waters nichts mehr zu tun haben will. Bei all diesen Interviews seit seinem Bandausstieg….Es wundert mich schon, dass Gilmour bei Live8 und nun in London mit Waters auftrat.
    Ricks Ableben dauert mich dafür jedoch sehr, konnten er und Dave doch so gut zusammen improvisieren. Das wird immer fehlen. :-/

    Edit: Existiert bisweilen eigentlich endlich Waters gesamtes Interview für Herald Sun?

  9. Avatar scarecrow sagt:

    “Er will sich mit dem Gedanken, in den Ruhestand zu gehen, noch nicht abfinden.”

    Was hält Mr. Mason davon ab sich einen Partner wie damals bei Mason&Fenn zu suchen und mal wieder ein Solo Album zu machen? Oder warum fragt er nicht mal Dave ob dieser was Solo geplant hat wo er mitmachen könnte?
    Wenn er nicht in Ruhestand gehen will muss er ja nicht. Wer das Geld und den Status eines Nick Mason hat hat alle Möglichkeiten.
    Aber bitte, nicht mehr auch nur einen Gedanken an eine Pink Floyd Reunion verschwenden.
    Eine solche ist seit dem Tode von Richard Wright einfach unmöglich!!!

  10. Avatar Thomas sagt:

    Eine Reunion ohne Rick wird es nicht geben.

    Über ein Soloalbum von Gilmour mit Drums von Mason wäre ja schon genial. Was ja eigentlich ein Pink Floyd Album wäre.
    Waters wird in den nächsten Jahren sowieso keine Zeit haben für irgendwelche anderen Projekte. Wer weiss wie viele Versionen von The Wall er noch veröffentlichen will. So das dann auch der hinterletzte auf diesem Planeten weiss – The Wall ist mein Baby –

    Daher hoffe ich sehr auf neues Material von Master Gilmour 🙂

    Daher nervt die ewige Fragerei der Presse wann dann endlich Waters, Gilmour und Mason gemeinsam neue Stücke einspielen.

  11. Avatar Manuel sagt:

    Jetzt hat Roger es wohl entgültig geschafft, dass auf der Immersion Edition von Division Bell, Peace be with you veröffentlicht wird.
    Danke Roger Du Toleranz heuchelnder Menschenfeind.
    Ich schäme mich schon fast auf einem Deiner The Wall Konzerte gewesen zu sein und auch noch ein überteuertes T-Shirt gekauft zu haben.

  12. Avatar Herbert sagt:

    Seit dem 15. September 2008 gibt es nicht einmal mehr theoretisch die Möglichkeit einer Pink Floyd Reuinion. Und auch vor diesem Datum war es – abseits jeglicher persönlicher Querelen – eine kluge Entscheidung der Floyds, keine Reunion-Tour mehr ins Ausge zu fassen: Pink Floyd sind ein Monument. Könnte man ernsthaft erhoffen, dass eine Tour von vier Herren im Pensionsalter dem Vergleich mit den Touren ihrer Hochblütezeit (und solche Vergleiche würden ohne Zwifel gezogen werden) standhalten könnte? Wohl eher nicht. Wieso um alles in der Welt sollten sie also in Erwägung ziehen, ihr eigenes Monument zum Einsturz zu bringen, anstatt in Würde zu Altern…?

  13. Avatar ruodi sagt:

    Rogers Gesang auf “Mademoiselle Knobs” – einmalig! 🙂

    Nein, Quatsch, aber, genau wie ein Vorredner sagte, auf SOYCD, Studioversion, wollte ich niemanden anders singen hören. Und diese Waters-Schlichtheit bei “If”, “St. Tropez” oder, last not least, “Give Birth To A Smile” habe ich immer geliebt!

    “St. Tropez” ist bei mir jetzt allerdings seit neuestem mit den “Geissens” verbunden. *blargh*

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