Konzertfilm: David Gilmour – In Concert (DVD)

Nach zahlreichen Verzögerungen kam David Gilmours DVD “In Concert”, am 23. Oktober 2002 endlich in den Handel. Viele, die damals beim Meltdown und den Konzerten in der Royal Festival Hall 2002 nicht dabei sein konnten, werden sich jetzt ein besseres Bild von der speziellen Atmosphäre machen können, die bei diesen Auftritten herrschte.

Ich habe der Veröffentlichung dieser DVD sehr entgegengefiebert und bin höchst zufrieden mit den Filmaufnahmen, die das komplette Meltdown Konzert plus drei Songs von den Konzerten in London im Januar 2002 zeigen: Dominoes, Breakthrough mit Rick Wright und Comfortably Numb mit Bob Geldof und Wright. Für Kate Bush Fans wird es sicher eine große Enttäuschung sein, dass die Gilmour/Bush Comfortably Numb Version nicht auf die DVD kam. Gegen früher sind die „Floyds“ nun großzügiger geworden, was Bonusmaterial betrifft. Roger Waters gab mit der The Wall und seiner In The Flesh DVD den Weg vor. Die Dokumentation dauert zwar nicht, wie am Cover versprochen 30 Minuten, aber immerhin wenigstens 15 Minuten. David Gilmour folgt diesem Weg weiter. Bleibt zu hoffen, dass bei den zukünftigen DVDs wie Pulse und Live at Pompeji diese Linie beibehalten wird. Schon wegen der Bonustrax ist David Gilmour in Concert den Kauf wert.

The Meltdown Concert 22.6.2001

  1. Shine On You Crazy Diamond (Parts 1 – 5) (David Gilmour, Roger Waters, Richard Wright)
  2. Terrapin (Syd Barrett)
  3. Fat Old Sun (Gilmour)
  4. Coming Back to Life (Gilmour)
  5. High Hopes (Gilmour, Polly Samson)
  6. Je crois entendre encore (Georges Bizet)
  7. Smile (Gilmour, Samson)
  8. Wish You Were Here (Gilmour, Waters)
  9. Comfortably Numb (with Robert Wyatt) (Gilmour, Waters)
  10. Dimming Of The Day (Richard Thompson)
  11. Shine On You Crazy Diamond (parts 6 – 8) (Gilmour, Waters, Wright)
  12. A Great Day for Freedom (Gilmour, Samson)
  13. Hushabye Mountain (Robert B. Sherman, Richard M. Sherman)

Bonus tracks from January, 2002

  1. Dominoes (Barrett)
  2. Breakthrough (with Richard Wright) (Wright, Anthony Moore)
  3. Comfortably Numb (with Bob Geldof) (Gilmour, Waters)

Band:

  • David Gilmour: Guitars, vocals
  • Neill MacColl: Guitars, backing vocals
  • Michael Kamen: Piano, English horn
  • Chucho Merchan: Double bass
  • Caroline Dale: Cello
  • Dick Parry: Sax
  • Nic France: Drums & percussion
  • Gospel Choir: Sam Brown (choir leader), Chris Ballin, Pete Brown, Margo Buchanan, Claudia Fontaine, Michelle John Douglas, Sonia Jones, Carol Kenyon, David Laudat, Durga McBroom, Aitch McRobbie, Beverli Skeete

Gäste:

  • Bob Geldof – vocals on “Comfortably Numb” (January, 2002 footage)
  • Robert Wyatt – vocals on “Comfortably Numb” (June, 2001 footage)
  • Richard Wright – vocals on “Breakthrough”, keyboards on “Breakthrough” and “Comfortably Numb”

Extras:

  1. Spare Digits: Nahaufnahmen von sechs Gitarrensolos: Coming Back To Life (2002), High Hopes (2001), Breakthrough (2002), Confortably Numb (2002), Shine On You Crazy Diamond (2002) und A Great Day For Freedom (2002).
  2. Home Movie: ein sehr interessanter Kurzfilm vom ersten Probetag mit dem Chor. Erstmals erhalten wir einen Einblick in Gilmours „Werkstatt“. Geprobt wurde auf Gilmours umgebauten Bauernhof in Südengland. P.S.: gefilmt wurde die Proben von Polly.
  3. Extra Tracks: Drei Songs, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Sie stammen von verschiedenen Schauplätzen, Zeiten und Umständen: ‘I Put A Spell On You’ von Screaming Jay Hawkins gespielt mit Mica Paris und Jools Holland in seiner TV-Show ‘Roadrunner’ TV vor ein paar Jahren. ‘Don’t’ im Original von Elvis Presley gesungen. Dieses Gilmour Coverversion stammt vom Leiber and Stoller Tributkonzert das am 29.6.2001 in Londons Apollo stattfand. Shakespeare’s Sonnet 18 (Shall I Compare Thee to a Summer’s Day), Musik von Michael Kamen. Aufnahmen aus dem Astoria Studio, kurz im Bild auch Andy Jackson am Mischpult.
  4. High Hopes (Choral): der Chor singt eine kurze Passage von High Hopes allein, nur mit etwas Akustikgitarre von Neill McColl.
  5. Lyrics: Hier sind alle Songtexte zu finden.

Wie schon bei der „The Wall“ DVD entwarf Storm Thorgerson die sehr stilvollen Menüs mit denen man die DVD durch-surft. Um die DVD auch medial bekannter zu machen, gab David Gilmour zahlreiche Interviews. Eines der interessanteren Interviews wurde auf BBC Radio 2 am 27. September gesendet. Nicht nur, dass David Gilmour einige interessante Aussagen machte; er spielte auch erstmals live im Radio und ist somit immer wieder für Überraschungen gut! Gilmour BBC2 Johnnie Walker

REACTION IN G aus der Pulse & Spirit Besucher:

Hans-Jürgen Müller: Es hatte einige Zeit gedauert, bis diese DVD endlich auf den Markt kam. Aber, ehrlich gesagt, war ich nicht sonderlich gespannt darauf. Ich kannte ja das Meltdown Konzert in Bild und Ton und da man im Pink Floyd Dunstkreis selten mit außergewöhnlichen Extras verwöhnt wird, hielt sich meine Erwartungshaltung in Grenzen. Trotzdem habe ich mir die DVD sofort nach Veröffentlichung zugelegt und war erstaunt, bereits auf dem Cover diverse “Special Features” zu entdecken.

Das Meltdown Konzert von 2001 barg natürlich keine großen Überraschungen (ich gehe jetzt nicht auf die einzelnen Songs ein, die ja hinreichend bekannt sind), aber es war schön, diesmal in sehr guter Bild- und Tonqualität zu sehen bzw. zu hören. Aber wie es mittlerweile allgemeiner Standard ist, wurde auch an dieser Live-Aufnahme wieder etwas herumgebastelt und nachträglich editiert. Unter anderem wurde aus verständlichen Gründen Gilmours Antwort “Who gives a fuck” auf die Frage aus dem Publikum “When’s the next floyd album out?” eliminiert.

Als Zugabe im Konzertteil der DVD gibt es 3 Songs von Gilmours Auftritten im Januar 2002 (Dominoes, Breakthrough und Comfortably Numb), bei denen Richard Wright und Bob Geldof (am 17.01.02) als special guests vertreten waren. Somit eine schöne Abrundung des Gesamteindrucks dieser halbakustischen Konzerte Gilmours.

Doch eine DVD kann sich gemeinhin auch mit den Special Features gute Noten verdienen. Und hier ist die Gilmour DVD mit über 37 min. Zusatzmaterial ganz gut bestückt. Neben den allgemeinen und weniger interessanten Bereichen (Lyrics, Credits und 5.1 Sound Tester) gibt es auch ein paar Überraschungen.

Für alle Gilmour-Nachahmer wurden unter dem Titel “Spare Digits” bei 6 Songs aus dem Konzert Nahaufnahmen von Gilmours Gitarrenspiel gemacht (für Nicht-Gitarrenspieler aber eher uninteressant). Zudem gibt als “Home Movie” einen knapp 9-min. Film von Polly Samson (Gilmours Ehefrau) über die Proben von “Je Crois Entendre Encore”, sowie eine spezielle Sequenz die nur den Chorgesang von “High Hopes” zeigt.

Unter dem Titel “Miscellaneous Extras” finden sich dann einige Überraschungen: Während Gilmours Beitrag “Don’t” zum Leiber And Stoller Tribute am 29.06.01 noch irgendwie in den Rahmen passt, sind die beiden anderen Extras doch sehr ausgefallen.

Es handelt sich um die Coverversion “I Put A Spell On You” (mit Jools Holland und Mica Paris) aus dem Jahr 1992 und als Abschluss “Sonnet 18” (William Shakespeare, Musik: Michael Kamen), das in Gilmours Hausboot “Astoria” aufgenommen wurde.

Diese Extras machen den Kauf der DVD für jeden Sammler zum absoluten Muss! Vor allen Dingen das “Sonnet 18” war eine wirklich gelungene Vorstellung, die auch zeigt, dass Gilmour in der letzten Zeit doch eher die ruhigeren Töne bevorzugt, wie auch seine Konzerte eindrucksvoll bestätigen.

Alles in allem ist diese DVD auf jeden Fall sehr gelungen und zeigt einen David Gilmour, der entspannt seinem großen Namen adäquate musikalische Glanzlichter entgegensetzen kann. Man kann jedem Fan und auch anderen Musikinteressierten diese DVD nur wärmstens ans Herz legen, insbesondere weil Gilmour ja seine geplante Kurztournee in 2003 verschoben hat und viele ihn deshalb nicht live erleben können. Man darf gespannt sein auf das nächste Lebenszeichen eines außergewöhnlichen Musikers …

Gerhard Mayrhofer: Ich habe mir die Gilmour DVD am Montag gekauft. Die ist ja gewaltig. Der Sound ist  Phänomenal. Jedes Stück ist ein Erlebnis. Dann der Auftritt von Richard (mit Brille) ist großartig. Ich kann nicht sagen welche DVD mir besser gefällt, die von Roger (Rockkonzert) oder die von David (Klassikkonzert). Auf jeden Fall sind beide die absoluten Übermusiker. Als Pink Floyd Fan können wir auf solche Musiker stolz sein.

Peter Schernthaner: Nach diesem “Waters” Sommer war ich natürlich sehr gespannt mal wieder was vom Gegenpol Gilmour zu sehen. Ich weiß man sollte nicht vergleichen zu beginnen, aber, nach diesen bombastischen (absolut genialen!!!) Shows, tut diese von Dave praktizierte Art diese Meisterwerke zu spielen sehr gut. Diese DVD ist überhaupt (so wie diese Shows) sehr Natur belassen. Bis auf kleine Verbesserungen wurde, hier alles so belassen wie es sich abgespielt hat. Auch die Features finde ich sehr gelungen. Wenn ich jetzt sage, daß mir die “Dont” Version sehr gut gefällt, werde ich wohl nicht bei allen auf Zustimmung treffen. Einer der Höhepunkte ist natürlich der Auftritt von Richard Wright! Bin gespannt, wann es mir gelingt, diese grandiose DVD wieder mal aus meinem Player zu entfernen.

Felice Gübeli: Habe mir die Gilmour-DVD geschnappt. Da hat’s ein paar ganz sehens- und hörenswerte Songs drauf! Comfortably Numb ist absolutes Highlight, wenn der bei den Solis auf die elektrische Gitarre wechselt. Yeah!

Werner Filak: War für mich, als einem bei den DG Konzerten Abwesender, ein hervorragender Lückenfüller und natürlich auch mit einem Wermutstropfen behaftet. Warum war ich da nicht dabei? Hoffentlich ergibt sich noch mal die Gelegenheit. Diese Konzerte waren ja eigentlich genau das, was etliche PF Fans nach der Pulse Tour vermisst haben: Die Shows waren zwar mit all ihren Lichteffekten, Feuerwerken, Mirrorballs und “megavielen” Zuschauern genial und spektakulär, aber es ging in all diesem Bombast fast die Musik unter und die Seele von PF verloren. Zwar Pulse aber kein Spirit? Und als hätte uns DG erhört, überraschte er uns mit seinen Soloauftritten: Experimentierfreudig, mit der Akustikgitarre, französisch, mit Neuem, ehrlich locker. Der Meister braucht nichts beweisen, spielt für sich selbst statt gegen die Anwälte von Roger, lädt sich Freunde ein, spielt mit Rick das meines Erachtens beste Stück aus dessen Soloalbum, würdigt, wie könnte es anders sein, Syd und wären da nicht ein kleiner Southern Comfort und Backhendlfriedhof, weißes, kurzes Haar und Falten, man möchte zeitweise an David Gilmour in Pompeji denken. Zur DVD Aufmachung selbst sei vielleicht noch zu sagen, dass die Features interessant sind. Vergleiche mit DVDs von z.B.: U2 (Elevation) halten sie natürlich nicht stand. Eine Doppel-DVD mit mehr, Hintergrundmaterial wäre nicht schlecht. Aber schon wird man unzufrieden. Als ich hörte, dass David Gilmour bei seinen Konzerten für sich mitfilmen ließ, wäre ich schon zufrieden gewesen nur 5 Minuten davon sehen zu können. Kaum hat man die DVD gekauft, stellt man schon Ansprüche.

Felix Untersteiner: Die David Gilmour in Concert DVD ist einfach wunderbar, sie ist das genaue Gegenstück zu Pulse oder Delicate Sound Of Thunder. Die Lieder sind zwar recht einfach gehalten, kommen aber sehr gut herüber, vor allem Breakthrough, The Dimming Of The Day, und Hushabye Mountain gefallen mir extrem gut, aber auch die Bonus Features finde ich toll Sonnet 18 ist eines meiner Lieblings-Gilmour Songs geworden. Die Bild und Ton Qualität lässt auch keine Wünsche offen. Die negativen Aspekte sind das Dave’s Stimme nicht Top war, und die Lieder teilweise doch sehr dünn klingen (Coming Back To Life) und Comfortably Numb zu kurz gehalten wurde, besonders die Meldtown Version. Ich hoffe Dave wird noch mehrere Konzerte geben, aber sie könnten wieder mehr in Richtung 80/90 Jahre gehen. Einfach mehr Pink Floyd, da der Bombast zu Pink Floyd gehört, und somit auch zu Dave. Gebe der DVD 4 von 5 Sternen.

Frank Rzehak: Ich finde die Gilmour DVD einfach genial, angefangen vom Cover bis zum Sound Klasse. Es war ja auch ein ganz besonderes Erlebnis was wir da live miterleben durften.

Martin Peraus: Schau Dir doch auf der Gilmour DVD `Breakthrough´ genauer an. Ich habe es nicht weiter vertieft, aber der Zusammenschnitt dieses Liedes ist doch sehr seltsam – und eigentlich schwer nachzuvollziehen. Was mir schon seit längerem aufgefallen ist und ich erst jetzt noch mal nach kontrolliert habe ist das Folgende:
1. Es gibt ziemlich am Anfang einen Umschnitt von Michael Kamens Sicht auf eine Gesamtübersicht der Bühne von schräg rechts, wo Dick Parry zu sehen ist und im Umschnitt verschwunden ist.
2. Betrifft die Backgroundsänger/innen. Als guter Anhaltspunkt dient da die Gruppe, in der Durga McBroom steht, und die von einer Einstellung zur nächsten auf wundersame Weise die Kleidung wechselt.
Wie erwähnt. Ich habe keine genaue Zeitangabe dazu gemacht, weil es glaube ich offensichtlich ist, wenn man weiß, worauf man achten muß. Aus welchem Grund diese groben Schnitzer in Kauf genommen wurden, ist mir, wie gesagt, ein Rätsel. Wäre gespannt auf Deine Meinung.

Werner Haider: Sehr interessant, was Martin herausfand. Ergänzen möchte ich, dass bei Breakthrough Dick Parry einmal mit grauer Hose und bläulichem Hemd zu sehen ist und dann wieder ganz in weiß. Ich kann mich noch gut an die Konzertabende erinnern und dass er zwei verschiedene Outfits trug. Ich wunderte mich damals schon, eben wegen der Filmaufnahmen und fand, dass es für mögliche Zusammenschnitte besser wäre, das gleiche Outfit zu tragen. Bei den Sänger/innen verhält es sich genauso. Nur Wright, Kamen und Gilmour selbst hielten sich an die Kleiderordnung. Warum diese Schnitzer passierten? Keine Ahnung. Dürfte eigentlich einem erfahrenen Regisseur nicht passieren. Ich nehme an, dass es einfach übersehen wurde.

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