Roger Waters bittet Alicia Keys nicht in Israel zu spielen

Roger Waters 26.7.2013 Padova
Foto: Thomas Zeidler

In einem offenen Brief von Roger Waters an die Sängerin Alicia Keys, bittet er sie von ihrem geplanten Konzert in Tel Aviv, das am 4. Juli stattfinden soll, Abstand zu nehmen. Waters lässt keinen Zweifel daran, dass er sich weiterhin gegen die Trennungspolitik Israels einsetzen wird. Nachdem er im Dezember Steve Wonder schrieb und der daraufhin den Auftritt in Israel absagte, versucht er jetzt auch Keys davon zu überzeugen.

Bitte, Alicia, geben sie der israelischen Regierung keine Legitimität, bei ihrer illegalen Apartheid und Besetzung der Heimat der indigenen Bevölkerung von Palästina.

Andere werden versuchen sie davon zu überzeugen, dass sie durch ihren Auftritt in Israel irgendetwas magisches bewirken können. Wir wissen aber, dass dies nicht wahr ist. Es hat weder in Südafrika noch in Israel gewirkt. Ich weiß es, denn ich habe es 10 Jahre zuvor versucht. Die Dinge haben sich seither nur noch verschlimmert.

Ich appelliere an sie sich der steigende Flut des Widerstandes anzuschließen. Schließen sie sich uns an, den vielen Millionen der globalen Zivilgesellschaft, die wir zusammenstehen für Gerechtigkeit und Frieden für die ganze Menschheit. We shall overcome one day.

In Liebe und Respekt

Roger Waters

Waters und Keys könnten sich beim “12-12-12 Concert for Sandy Relief” begegnet sein. Beide sind damals im Madison Square Garden, zugunsten der Hurrikan Opfer aufgetreten. Mit seinem Brief setzt Waters sie nun gehörig unter Druck. Den gesamten Text seines Briefes, könnt ihr unter folgendem link lesen: Roger Waters pleas Alicia Keys.

43 Antworten

  1. Avatar Sunny sagt:

    Uri Avnery (israelischer Journalist, Schriftsteller und Friedensaktivist, saß lange in der Knesset): “Was will man denn mit dem Boykott erreichen? Wenn man die israelische Bevölkerung überzeugen will, Frieden zu machen, dann muss man die Siedler isolieren. Boykott gegen Israel wird von beinahe allen Israelis als ein Akt gegen die Existenz Israels angesehen. Boykott gegen die Siedlungen macht klar, dass Israel und die Siedler zwei verschiedene Dinge sind.”

    • Avatar Martin sagt:

      “Boykott gegen Israel wird von beinahe allen Israelis als ein Akt gegen die Existenz Israels angesehen.”
      Richtig, aber nicht nur das, es wird als “antisemitisch” angesehen, so wie jede Kritik an der israelischen Politik. Das ist aber völliger Unsinn und ein Todschlagargument um sich nicht näher mit berechtigter Kritik beschäftigen zu müssen. Diese ignorante Haltung und die Tatsache jeden zum Nazi zu stempeln, der die israelischen politischen Entscheidungen kritisiert, schadet Israel in letzter Konsequenz selbst. Dafür ist diese Vorgehensweise einfach zu durchsichtig.

      • Avatar Chris sagt:

        Bestes Exempel aus unserem Sprachraum: Grass.
        Ich empfand diese ‘Verwechslungen’ schon immer als sehr traurig… :-/ Ausgesprochen verdrießlich…

      • Avatar Sunny sagt:

        Martin, ich verstehe deine Antwort auf das Avnery-Zitat nicht. Sein Vorschlag zielt darauf, das Problem differenzierter und wirksamer anzugehen, indem man keinen General-Boykott gegen ein ganzes Volk verhängt, der natürlich dem rechtsorientierten Block um Netanjahu neuen Wind in die demagogischen Segel blasen würde: “Seht, die Antisemiten wollen Israel kulturell aushungern und von der Welt abschneiden.” Waters’ Idee (eine im Mittelalter oftmals erfolgreich angewandte Technik zur Eroberung von Wehranlagen und Burgen 🙂 )würde heute eher eine psychologische Verhärtung und ein trotziges Wir-Gefühl als ein Einlenken zur Folge haben. Die Mauer, die RW fallen sehen möchte, wird dicker und höher werden, aber nicht einseitig abgerissen. Und den Haß der antisemitischen Hamas, gegen die er meines Wissen bislang kein Wort gesagt hat, wird dies auch nicht besänftigen.

        • Oskar Oskar sagt:

          Als Österreicher solltet ihr euch auch an den Kulturboykott der internationalen Musikszene erinnern, die die Wahl eures Bundespräsidenten Kurt Waldheim Ende 80er Jahre Anfang 90er, nach sich trug.
          Etliche Bands weigerten sich damals in einem Land zu spielen, in welchem ein Präsident vorsaß, der mehrere Auszeichnungen des Nazi-Regimes sein Eigen nannte….
          Ich denke nicht, dass sich damals die Positionen der Österreichischen Mehrheit “verhärtet” oder “radikalisiert” haben.

    • Avatar Martin sagt:

      Übrigens Sunny, vllt schaust Du Dir bei Gelegenheit auch mal den offenen Brief von Alice Walker an, auf den sich Roger bezieht (http://newsone.com/2507734/alice-walker-alicia-keys-boycott-israel/), oder auch direkt mal auf Ihre Webseite – da gibt es jede Menge Gegenargumente zur Haltung von Uri Avnery….

      • Avatar Sunny sagt:

        @Oskar: Die Kampagnen seinerzeit gegen Waldheim und der Boykottaufruf nun gegen Israel sind nur in einem einzigen Punkt vergleichbar: Der große Simon Wiesenthal war es, der bei ersterer kritisiert hatte, ganz Österreich anzufeinden, sei ein Fehler. Leider ist er heute aus persönlichen Gründen verhindert, um in die Diskussion einzusteigen…

        @Martin: Zu Alice Walker. Stil ist der Wahrheit überlegen, heißt es ironisch in der Literatur. AW ist eine ausgezeichnete Autorin: sie argumentiert nicht, geht nicht ins Detail, sondern erklärt Israel zu einem Apartheidstaat, schlimmer als ehedem Südafrika. Wer ist Alice Walker? Zu ihr ist zu sagen, daß sie nicht nur eine preisgekrönte Autorin ist, sie ist auch in vielfacher Hinsicht eine Radikale – in feministischer und politischer Hinsicht – der immer wieder Schwarz-Weiß-Malerei vorgeworfen wird. Kritisiert wurde sie schon bei Erscheinen ihres relevantesten Buchs „Die Farbe Lila“. In ihren Geschichten sind Männer in der Regel gewalttätige Ausbeuter von Frauen und diese werden verklärt zu „Hüterinnen des Lebens und Quelle der Weisheit“. Die israelische Mauer? Ist für sie nichts anderes als ein “Symbol der Apartheid”. Sie verschweigt aber, daß seit Bestehen dieser Mauer die Zahl der Selbstmordattentate rückläufig ist.

        Schwarz-Weiß-Malerei: das ist das Problem vieler Idealisten – solcher, die im komfortablen elfenbeinernen Turm hoch über der Realität leben, und anderer, die durch ihre persönliche Biografie Unrecht und Leid erfahren haben. Zur letzteren Kategorie zählt Alice Walker.

        „Israel ist ein Apartheitstaat, schlimmer als Südafrika.“: Wen es interessiert, wie ambivalent die Situation in Israel wirklich ist, der lese – beidäugig und aufmerksam! – zB den folgenden Artikel:

        wikipedia: Arabische Israelis

        • Avatar Martin sagt:

          “Sie verschweigt aber, daß seit Bestehen dieser Mauer die Zahl der Selbstmordattentate rückläufig ist.”

          Ich muss zugeben, mir fehlt jedes Verständnis für diese Art der Argumentation. Ich glaube schlicht, dass das Einmauern von Menschen niemals zu Frieden führen wird. Glaubst Du das? Ich behaupte, das Gegenteil ist der Fall. Ich verstehe auch nicht, wie man das prophylaktische Einsperren von überwiegend unschuldigen Menschen unter teilweise unwürdigen Bedingen durch einen überlegenen Staat verteidigen kann (Stichwort “medizinische Versorgung usw.). Das kann nach unseren Maßstäben doch niemals Politik im Sinne der von uns allen so hochgelobten Menschenrechte sein. Um die Zahl der Selbstmordattentate herunterzuschrauben muss es menschenwürdige und intelligentere Methoden geben eine ganze Bevölkerungsgruppe wegzusperren und einzumauern. Mit dieser Politik wird die Region nie befrieded, sie sorgt – im Gegenteil – dafür, dass radikaler Nachwuchs gezüchtet wird. Da bin ich dann wirklich auf Waters Seite.

  2. Avatar Thomas Huber sagt:

    Also, erstens wendet er sich da an die falsche, denn Alicia Keys steht ( ebenso wie auch Jay-Z & Beyonce) der nicht ganz unpolitischen Rockefeller-Familie äußerst nahe und wird bestimmt nicht auf unseren Roger hören…!?!

    Zweitens geht mir das jetzt auch eindeutig zu weit, was er da sagt, soviel politische Meinung sollte man meiner Meinung nach als Musiker nicht kundtun.

    • Avatar Martin sagt:

      Lieber Thomas,
      mich erschreckt ein wenig, dass Du der Meinung bist, ein Musiker dürfte seine politische Meinung nicht äußern. Künstler / Musiker – genau wie jeder andere Mensch – haben ein uneingeschränktes Recht auf politische Meinungen – selbst wenn sie uns nicht gefallen. Sich politisch zu engagieren (und gegen Unrecht aufzubegehren) ist nicht nur ein Recht, es ist eine Pflicht! Rogers Sicht auf diese Problematik ist seit Jahren allen klar. Außerdem ist der Brief von Roger ursprünglich hier: http://www.pacbi.org/etemplate.php?id=2196 veröffentlicht worden. Das ist eine Kampagne von Künstlern und Wissenschaftlern! Also genau richtig für die Intensionen von Roger in seiner Rolle als Musiker. (Ob das richtig oder falsch ist und ob es was bringt, steht allerdings auf einem anderen Blatt und kann gerne diskutiert werden.)

      • Avatar Thomas Huber sagt:

        Danke all denen, die meinen Beitrag nicht wörtlich genommen haben 😉

        Tatsächlich hatte ich geschrieben:

        “…soviel politische Meinung sollte man meiner Meinung nach als Musiker nicht kundtun…”

        Ich spreche niemandem das Recht auf Meinungsfreiheit ab und in obigem Beitrag habe ich nur zum Ausdruck gebracht, daß er für meinen Geschmack zuviel (!) Politik betreibt.

    • Avatar murph sagt:

      roger waters ist in erster linie wie wir alle ein freier mensch und kann seine meinung, auch seine politische meinung, jederzeit kundtun. was macht es dabei für einen unterschied, ob jemand musiker, zahnarzt, arbeitsloser, politiker, oder was auch immer ist? sollte es gar ein meinungsäusserungs-verbot für bestimmte berufsgruppen geben?

    • Avatar Christian sagt:

      Gibt es so etwas wo wie einen Meßbecher „politische Meinung für Musiker“?

  3. Avatar Ralf sagt:

    Roger sollte sich doch lieber um seine eigene Heimat kümmern, die mehr und mehr islamisiert und der orientalischen Landnahme preisgegeben wird! Hat man von ihm irgendeine Stellungnahme zu den bürgerkriegsähnlichen Zuständen in den Vororten von London, Stockholm oder Paris gehört? Ich glaube, da hat er Schiss – aber gegen Israel zu wettern ist ja “trendy”. Sehr enttäuschend, Herr Waters!

  4. Avatar PIFLNOKYD sagt:

    @Thomas Huber: An seinen Drang sich mitzuteilen sollte man sich eigentlich schon lange gewoehnt haben. “Amused To Death” ist auch nicht gerade unpolitisch. Auch schon lange vorher hat er als Musiker gehoerig seine politische Meinung kundgetan.
    .
    Nun noch etwas weniger ernstes. Folgender Auszug seines Briefes an Alicia Keys gefaellt mir besonders:
    .
    To introduce myself to you, I am a fellow musician, my name is Roger Waters, I used to be in a band called Pink Floyd, and, believe it or not, I still work

    • Avatar Martin sagt:

      Ja, das nennt man zielgruppenorientierte Kommunikation! 🙂

      • Avatar Sunny sagt:

        Das Mädchen muß beglückt gewesen sein. RW erklärt ihr nicht nur den Krisenherd Naher Osten, sie bekommt auch noch eine kostenlose Aufklärung in Musikgeschichte. Es würde mich nicht wundern, wenn Stevie Wonder danach wieder sehen konnte. 🙂

    • Avatar scarecrow sagt:

      “I used to be in a band called Pink Floyd”

      Nana, da fehlt aber was. Richtig müsste es heissen:
      “I used to be the creative genius in a band called Pink Floyd”!

  5. Avatar aj sagt:

    Wie wärs denn wenn Roger ein paar Milliönchen seinens horrenden Vermögens an die Pälästinenser spendet?? Anstatt zu unfassbar schwachsinnigen Boykotten aufzurufen?

    Ich schreib ihm ja auch keinen Brief: Bitte Roger hör auf das Erbe von Pink Floyd, durch das jahrzehntelange Getoure mit Deiner Coverband zu beschmutzen. Oder aber…:Bitte fahr nicht mit ……… wie R. Abramowitch in den Urlaub, das hat irgendwie einen faden Beigeschmack 😉

  6. Avatar Ozeloth sagt:

    Zensur…!

    Wie künstlerisch

  7. Avatar Joachim sagt:

    Stimmt,Roger Waters ist ein freier Mann und kann sagen was er will.Aber…er ist auch ein extrem egoistischer,grantiger Mann,der einen mit seinen ewigen politischen und weltanschaulichem Genörgel mächtig auf die Nerven geht.Es ist mir ganz ehrlich gesagt,und schon mal Sorry für den Kraftausdruck,furzegal wer in Isreal auftritt und wer nicht.Als ob das auch nur irgendetwas ändern würde,wenn die Keys oder der Wonder zuhause bleiben.

    “Creative Genius of Pink Floyd”? Im ernst,diese Zeiten sind bei Waters doch schon lange vorbei.ATD ist der beste Beweis dafür.

    • Avatar Martin sagt:

      Ob Dir das nun gefällt Joachim oder nicht – er wird wohl immer der ‘Creative Genius of Pink Floyd’ bleiben – und der Versuch ATD als Gegenargument einzuführen ist Dir gründlich misslungen! 😀

      • Avatar Christian sagt:

        Chapeau!

      • Avatar Joachim sagt:

        Er könnte heute auch eine Stunde lang ins Mikrofon husten dann würden es viele hier immer noch für genial künsterlerisch wertfoll ansehen.Ich möchte garnicht wissen wie DSOTM,WYWH;ANIMALS oder THE WALL geklungen hätten wenn Gilmour,Wright und Mason nicht dabei gewesen wären.Ich habe Pink Floyd immer als eine geniale Einheit gesehen die es geschafft haben zusammen unvergleichlich gute Musik zu machen.Waters in seinen von Wut und Zorn erfüllten Vorstellungen sieht das natürlich ganz anders.Und während Gilmour,so wünsche ich es mir jedenfalls,zuhause sitzt und an neuen Songs bastelt,rennt er siet Jahren durch die Welt und jammert es jeden vor der es gerne hören will.Das nenne ich nicht kreativ sondern völlig neben der Spur.

        • Avatar Martin sagt:

          “Ich möchte garnicht wissen wie DSOTM,WYWH, ANIMALS oder THE WALL geklungen hätten wenn Gilmour,Wright und Mason nicht dabei gewesen wären.”

          Hahaha, das ist ja das Problem, Joachim: Du vergisste dabei, dass es diese Alben ohne Waters gar nicht gegeben hätte und ich könnte jetzt ganz alben zurückschreiben: “Und während Gilmour zuhause nur rumsitzt, es sich bequem gemacht hat und viele nach Jahren immer noch hoffen, dass er auch noch etwas künstlerisches zu Stande bringt, ist Waters so aktiv wie nie, tourt durch die ganze Welt, gibt über 200 gefeierte Konzerte, stellt neue Rekorde auf und räumt international anerkannte Spitzenpreise für seine Arbeit ab, engagiert sich darüberhinaus auch noch sozial und politisch und hat noch extrem viel vor. Das nenne ich nicht nur kreativ, sondern auch voller Tatendrang und kein bischen müde und faul.” – Aber sowas tue ich ja nicht 😉

          Um das mal klarzustellen: Ich bin kein ‘Gilmour-Hasser’, im Gegenteil, ich könnte bei seinen Soli’s vor Erfurcht niederknien, aber wenn er ganze Alben konzipiert, wie ‘On An Island’, dann merkt man, dass es nicht genügt gute Soli’s zu spielen – er braucht jemanden der echte musikalische Ideen hat und vor allem Texte schreiben kann.

  8. Avatar manuel sagt:

    Ich glaub zwar normalerweise nicht an sowas, aber bei Roger merkt man dass er Zwilling ist.
    Er hat sich schon zu Floyd Zeiten über Rick aufgeregt, als er sich nach DSOTM ein schönes Haus zugelegt hat.
    Jetzt feiert er mit Abramowitsch, bei Kaviar und Champus.
    Er macht ein Vermögen mit “The Wall”.
    Er schreibt ein Lied wie “Money”. Lebt mittlerweile aber genau, das was er in dem Text so verachtet.
    Am einen Tag kommt es so rüber, als ob er mit David wieder klarkommt, am anderen prügelt er über in ein (gut, da versteh ich vielleicht seinen Humor auch manchmal nicht).
    Ob er mit dem Boykottaufruf irgendetwas erreicht, wage ich zu bezweifeln. Ich sehe das aber auch so, dass man gegen Israel nichts sagen darf, ohne dass einem gleich Antisemitismus vorgeworfen wird.

    • Avatar Tom sagt:

      ich möchte dich dahingehend korrigieren, dass Roger dem Sternzeichen (Tierkreiszeichen) nach JUNGFRAU ist, ein im September geborener , wenn dein einleitender Satz damit zu tun haben sollte:-)
      im übrigen ein sehr interessantes Tierkreiszeichen, aber ich denke wir sind hier nicht im Astro TV;-)
      womöglich musst du nun deine Zeilen umschreiben?;-)
      schönes WE
      tom

    • Avatar faith sagt:

      Die einzigen Leute die hier das Wort antisemitismus ueberhaupt verwendet haben waren Leute die meinten ihnen wuerde antisemitismus vorgeworfen. Hier wird sich ueber einen antisemitismus vorwurf beschwert wo gar kein antisemitismus vorwurf da ist.

  9. Avatar Sunny sagt:

    Zum Thema “walls” – und der Bezug sollte hier klar sein:

    Wer lebt nicht hinter Mauern?
    Und zwar nicht nur, um Heizungskosten zu sparen?
    Wer schließt nachts nicht ab, wenn er die Wohnung verläßt oder das eigene Auto auf dem Parkplatz?
    Wer grenzt sich nicht ab?
    Wer hat keine Schlüssel?
    Und wer sollte die Existenz von Mauern besser verstehen als die Prominenz in ihren Nobel-Ghettos, auf ihren von Wachleuten, Hunden und Videoanlagen gesicherten, blickdicht abgeschirmten Besitztümern?

  10. Avatar Joachim sagt:

    @ Martin
    “… ist Waters so aktiv wie nie, tourt durch die ganze Welt, gibt über 200 gefeierte Konzerte, stellt neue Rekorde auf und räumt international anerkannte Spitzenpreise für seine Arbeit ab”

    Um auch mal eines klarzustellen,das ist nicht kreativ ,das ist langweillig !

    Es mag ja sein das “On an Island” in deinen Augen nicht so künsterlerisch wertfoll und von so hoher ” textlicher Vollkommenheit ” ist wie die Waters Alben,aber eines ist mal sicher,OAI war ein Nummer eins Album und hat sich besser verkauft als das hier von allen Seiten so hoch gelobte ATD.

    Wer sich die Gilmour Konzerte angesehen hat ,der weiß wer den wahren Geist von Pink Floyd verkörpert.

    • Avatar Martin sagt:

      “Um auch mal eines klarzustellen,das ist nicht kreativ ‚das ist langweillig !”

      Hihihi, aber auch nicht langweiliger als die vierjährige AMLOR-Tour von Gilmour/Mason/Wright von 1987 bis 1990 mit knapp 200 immer gleichen Konzerten und einem doch recht bescheidenen Album… 😀

      Es ist natürlich viel spannender David dabei zuzuschauen ganz kreativ nix zu tun! 😀

      Gilmour hab ich auch gesehen, aber ich fand den Geist doch recht behäbig…

      Interessant auch, dass Du auf der einen Seite mit Verkaufszahlen argumentiert, aber die Ticketverkaufzahlen von Waters ignorierst.

      Nochmal, ich würde mich auch über ein neues Gilmour-Album freuen, ich finds nur schade, dass man den Einzigen, der seinen Fans derzeit etwas bietet so ignorant runtermacht…

      • Avatar Joachim sagt:

        Hihihi ?
        Also zu diesem geistreichen Kommentar möchte ich jetzt mal nichts weiter schreiben.

        Schönen Sontag noch ?
        Gruß
        Achim

  11. Avatar Chris sagt:

    Sehr interessant, wie man Grabenkämpfe für die Gilmour-, respektive Waters-Seite ausfechtet. Was uns (in Ermangelung eines adäquaten Terminus’) dazu bringt Gilmour zu verteidigen, während jener den Waters’schen Invektiven gegenüber nur schweigt?
    Nur weiter so – die Argumente sind wirklich spannend! 😀

  12. Avatar scarecrow sagt:

    Ihr habt ja irgendwie alle recht:

    Man muss sagen dass eigentlich mit keinem der Floyds mehr richtig was los ist. Die Division Bell Tour war ein schöner Abschluss in der PF Geschichte fand ich (vielleicht noch der Live8 auftritt dazu). Was dann kam waren immer mal ein paar schöne Momente aber der ganze Große Wurf ist doch keinem Nochmal gelungen (am ehesten hat wenn überhaupt Gilmour mit On An Island überrascht…):

    Kreativ ist Waters im Moment wirklich nicht aber er tut halt etwas… Zu seiner Verteidigung muss man sagen dass viele seiner “alten” Musikerkollegen dies seit Jahren auch schon nicht anders machen und nur noch mit altem Material auf Tour gehen wie Waters seit der Jahrtausendwende…

    Gilmour hat anscheinend einfach keine Lust mehr was auch nicht besonders kreativ ist. Vielleicht arbeitet er an was neuem, vielleicht auch nicht. Überraschend wäre es… Aber realistisch?

    Und Mason erzählt in jedem zweiten Interview dass er sich eine Pink Floyd Reunion vorstellen könnte und gerne mal wieder was machen würde… Eigene Ideen auch hier Fehlanzeige…

  13. Avatar Timo H. sagt:

    Und ich finde mit diesem letzten Kommentar von scarecrow sollten wir es hier jetzt auch belassen…
    langsam wird´s nämlich ein bisschen unheimlich! Lasst doch die alten Herren machen, was sie wollen (wir müssen ja nunmal nicht privat mit ihnen verkehren) und das geniessen, was wir als Fans noch bekommen können — wenn man es denn mag! Die einen dürfen sich halt freun, bei den 80er/90er-Konzerten dabei gewesen zu sein, die anderen blicken auf noch wesentlich ältere Konzerterfahrungen zurück, andere nur auf einige wenige Solokonzerte und wieder andere haben eben nur ein paar Platten von den Floydies. Na, und? Wir diskutieren ja auch nicht darüber, ob man erst ein “truer” Fan ist, wenn man mind. 30 Bootlegs hat oder ähnliches… lasst uns Freude an dem haben, was wir (täglich auf Platte oder demnächst live oder was/wann auch immer) erleben können… über Äusserungen zu diskutieren, die mal mehr, mal weniger mit unserer geliebten Musik zu tun haben, führt zu nichts (finde ich)…

  14. Avatar Sunny sagt:

    An allem Freude haben? Darüber sollten wir diskutieren! 🙂
    Ich finde unseren Meinungsaustausch, auch wenn er hin und wieder einmal giftig und unsachlich werden sollte, erfrischend und oftmals auch befruchtend. Und Werner wird schon einschreiten, wenn es zu arg wird (stimmt’s Werner?). Wir können nun einmal nicht an allem Freude haben wie die schunkelnden Alkoholiker der Volksmusik-Szene. Im Übrigen – auch unsere Helden geben ein gutes (bzw schlechtes) Beispiel und streiten sich. Und ein Harmonie-Erlaß oder ein Schweigegebot wäre ohnehin sinnlos – unsere zum Teil divergierenden Meinungen brechen doch immer wieder durch. Wichtig ist nur, daß wir nicht den Respekt voreinander verlieren, auch wenn wir einander für dumm halten. Das war ein Scherz.

  15. Avatar Timo H. sagt:

    Nicht an allem Freude haben, sondern an dem, was jedem einzenen im Speziellen gefällt… von mir aus (wenn´s Spaß macht) soll halt hier auch diskutiert werden. Nur der Tenor ist halt der, welcher von vielen auch schon beschrieben wurde, dass Roger mal endlich wieder (neue) Musik machen sollte, als irgendwelches Geschwafel von sich zu geben… das ist nicht zwingend zu 100% die Meinung der meisten (klar!), aber aus den vorangegangenen Kommentaren lässt sich vermuten, dass man hier u.a. lieber über sowas wie ein neues Album sprechen würde… bei allem Respekt für Rogers Person und seine Ansichten: so ganz nehme ich ihm das alles nicht ab und (obwohl ich mich dazu eigentlich nicht mehr äussern wollte): ES NERVT MICH UNGEMEIN!

  16. Avatar Thomas Huber sagt:

    Alicia Keys hat das offensichtlich kaltgelassen:

    http://www.wiesenthal.com/site/apps/nlnet/content2.aspx?c=lsKWLbPJLnF&b=4441467&ct=13163135#.Ua-cTJVt-S0

    Mir solls gleich sein, ich werd auch weiterhin Keys und Waters hören 🙂

  17. Avatar Boden sagt:

    Mister Waters spielt in Rumänien, wo man Sinti und Roma wie Dreck behandelt, in Ungarn, wo es wieder offene Hetze gegen Juden gibt, und auch Russland reicht seinen ethischen Standards. Alles weniger schlimm als – natürlich – Israel. Alicia, von solchen Leuten brauchst du keine moralischen Vorträge, bleib standhaft, viel Glück für deine Show in Tel Aviv am 4.7.!

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