Pink-Floyd-Kreativkopf Roger Waters wird 65!

Roger Waters 2018 Tour

Südtirol Online: Ein Bild von einer Raumstation, die Kurs auf die dunkle Seite des Mondes nimmt. Ein paar Hinweise auf Veranstaltungen, die allesamt schon Vergangenheit sind. Mehr erfährt der Besucher nicht auf der offiziellen Webseite von Roger Waters, dem einstigen Mastermind der Supergruppe Pink Floyd, der mit Konzeptalben wie „Dark Side of The Moon“ und „The Wall“ in den 70er und 80er-Jahren Rockgeschichte schrieb. Am 6. September wird Waters 65 Jahre alt.

Pink Floyd entstand aus einer Freundschaft der jungen Studenten Waters, Syd Barrett, Nick Mason und Richard Wright. Die Band definierte mit psychedelischen Licht- und Sound-Experimenten den „Underground“ der Popmusik, wurde unglaublich erfolgreich und reiste mit gigantischen Bühnenshows um die Welt.

Ich denke, Roger merkt oft nicht, wie beängstigend er sein kann. Sobald er eine Kontroverse für notwendig hält, ist er so grimmig entschlossen, dass er alles in den Kampf wirft. Dagegen wirkt David anfangs nicht so einschüchternd, lässt sich aber von einem einmal eingeschlagenen Kurs nicht abbringen. Und als Rogers unwiderstehliche Kraft auf Davids unbewegliche Masse traf, waren die Probleme programmiert.

Nick Mason in seinem Pink-Floyd-Buch „Inside Out“:

Waters mit seinen gesellschaftskritischen Texten, seiner Kritik an einer Formatierung junger Menschen zu nur noch funktionierenden Erwachsenen in einer vom Maschinentakt bestimmten Welt, war einer der Kreativköpfe der Band.

Es war aber der inzwischen verstorbene Syd Barrett, der zunächst Pink Floyd zu neuen musikalischen Ufern führte. Da er aufgrund psychischer Probleme immer unberechenbarer und vor allem für eine viele Konzerte gebende Band zu unzuverlässig wurde, wurde er schon 1967 durch David Gilmour ersetzt. Mit „Shine On You Crazy Diamond“ und dem Titelstück aus dem Album „Wish You Were Here“ setzten Pink Floyd Barrett ein musikalisches Denkmal.

Ohne Barrett kam es zu immer mehr Streitereien zwischen Waters und dem nicht weniger ehrgeizigen Gitarristen David Gilmour. Das 1983 erschienene Album „The Final Cut“ wurde das letzte von Pink Floyd mit Waters, der 1985 erklärte, die Band sei wegen unüberbrückbarer Differenzen aufgelöst.

Gilmour, Mason und Wright machten aber noch bis in die 90er Jahre erfolgreich weiter, durften aber ausschließlich von Waters geschriebene Stücke von „The Wall“, „Animals“ und „The Final Cut“ nicht live spielen. Waters startete eine Solokarriere, konnte aber nie alleine den Erfolg erreichen, den Pink Floyd zusammen hatten. 1984 erschien das Album „The Pros and Cons of Hitchhiking“, 1987 „Radio K.A.O.S“, 1992 „Amused To Death“.

Dazu kommen einige Live-Mitschnitte wie 1990 die Aufführung von „The Wall“ nach dem Mauerfall auf dem Potsdamer Platz in Berlin. Er schrieb eine Oper, „Ca Ira“, die 2005 uraufgeführt wurde, die Kritiker aber nicht überzeugte. Erfolgreich ist er nach wie vor mit einer Show unterwegs, in der seine Pink-Floyd-Songs und Solostücke im Programm sind.

2005 kam es beim „Live 8“-Konzert zur sensationellen Reunion von Waters, Gilmour, Mason und Wright. Mehr kam nicht zustande; Mason spielte bei einigen Live-Shows von Waters, Wright lehnte das Angebot ab, und zwischen Waters und Gilmour herrschte wieder Funkstille.

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