Record Collector: Eine Auswahl der besten Pink Floyd Konzerte!

Pink Floyd 10.1994 London Earls Court

11.11.2011: In der “Record Collector” Februar 1998 Ausgabe listet “In The Flesh” Co-Autor Glenn Povey die seiner Meinung nach besten Pink Floyd Konzerte auf. Man könnte darüber streiten, denn eigentlich steht jedes Pink Floyd Konzert für sich! Seine Auswahl lässt jedoch kaum noch Wünsche offen!

14.10.1966 London, Free School, All Saints Church Hall

Songliste: 01. Pink, 02. Lets Roll Another, 03. Gimme A Break, 04. Stoned Alone, 05. I Can Tell, 06. The Gnome, 07. Interstellar Overdrive, 08. Lucy Leave, 09. Stethoscope, 10. Flapdoodle Dealing, 11. Snowing, 12. Matilda Mother, 13. Pow R Toc H, 14. Astronomy Domine

Interessant zu sehen, wie viele Titel sie schon spielten, die dann ein Jahr später auf ihrem Debütalbum zu finden waren. Umgekehrt auch, dass einige Titel von diesem Konzert bis heute unveröffentlicht blieben.

12.5.1967 London, Queen Elizabeth Hall

Songliste: 01. Dawn (Tonbandeinspielung), 02. Matilda Mother, 03. Flaming, 04. Scarecrow, 05. Games For May, 06. Bicycle, 07. Arnold Layne, 08. Candy And A Currant Bun, 09. Pow R Toc H, 10. Interstellar Overdrive, 11. Bubbles (Tonbandeinspielung), 12. Ending (Tonbandeinspielung), Zugabe: 13. Lucifer Sam

Mit Sicherheit ein entscheidender Punkt in der Karriere der Pink Floyd, “Games For May” war ein sehr ambitioniertes und mutiges Konzert! Neue Kompositionen wurden für diesen Abend geschrieben, inklusive des Lieds, das der ganzen Veranstaltung den Namen gab, welches die Basis für ihre später kommende zweite Single “See Emily Play” war. Multi-Media in jeder Hinsicht. Zusatzlautsprecher wurden aufgebaut, Soundeffekte eingespielt, die dann mit einer Art Joystick von Lautsprecher zu Lautsprecher gesteuert wurden. Auf einer großen weißen Leinwand wurden Filme und Projektionen eingespielt. Eine Maschine, die große Seifenblasen herausschleuderte und die gepolsterten Sitze und Bezüge erheblich beschädigten, bescherte gleichzeitig auch den allerletzten Auftritt einer Rockgruppe in dieser Halle. Unglücklicherweise ist bis heute keine Aufnahme von diesem Event aufgetaucht, erst in jüngster Vergangenheit aber sind Fotos von diesem denkwürdigen Konzertabend an das Tageslicht gelangt.

19.1.1968 Lewes, Town Hall

Die Songliste ist bisher unbekannt. Das war noch eines der wenigen Konzerte, bei dem Syd Barrett in der Lage war aufzutreten, neben ihm auf der Bühne stand bereits sein zukünftiger Ersatzmann David Gilmour. Es muss für die ganze Band eine sehr anstrengende Zeit gewesen sein, Dave Gilmour fühlte sich unsicher in seiner Rolle und Roger Waters hatte Gewissensbisse seinen Freund rauswerfen zu müssen. Dave Gilmour sagte einmal: “Manchmal sang er, dann wieder nicht, und beim sechsten Konzert, das wir miteinander spielen sollten, haben wir ihn einfach nicht mehr abgeholt.” Auch aus dieser Zeitepoche gibt es bisher keine Aufnahmen.

14.04.1969 London, Royal Festival Hall

21.+22.11.1970 Montreux, Casino

25.02.1971 Hamburg, Große Musikhalle

22.09.1972 Los Angeles, Hollywood Bowl

13.01.1973 Paris, Palais De Sports

16.11.1974 London, Empire Pool

23.-27.04.1975 Los Angeles, Sports Arena

09.05.1977 Oakland, Coliseum Arena

07.-13.02.1980 Los Angeles Sports Arena

Auf keiner “Bestenliste” darf die konzertante, halb autobiografische Aufführung von The Wall fehlen. Für die vielen Aufnahmen, die es von den wenigen Konzerten gibt, sollten wir uns bei den Grateful Dead Fans bedanken, die professionell ausgerüstet die meisten mitschnitten.

Glenns Liste endet mit dem Jahr 1980. Was nicht bedeutet, dass nicht auch danach denkwürdige Pink Floyd Konzerte stattfanden. Ich würde noch mein erstes Floyd Konzert in die Bestenliste aufnehmen. Das war Wien 1.7.1988, und Linz 23.6.1989 und Wiener Neustadt 19.8.1994 gehören auch auf die Liste. Außerdem die ersten ´87er-Shows, bei denen Floyd ihre Shows mit “Echoes” begannen, danach ein komplett neues Album spielten und als letzte Zugabe dann auch noch “Shine On” spielten!!

Wie würde eure Bestenliste aussehen?

6 Antworten

  1. Oskar Oskar sagt:

    “Auf keiner “Bestenliste” darf die Konzerttante halb autobiografische Aufführung von The Wall fehlen. ”

    – Lieber Werner, was ist bitte eine Konzerttante? Kannst du sie mir bitte vorstellen? 😉

  2. Avatar Henning sagt:

    Hallo Werner,
    folgende Shows kommen mir als Ergänzung in den Sinn:

    22.12.1970 Sheffield “Last Show before Christmas” mit Auuführung von Alan’s Psychedelic Breakfast.

    17.03.1973 Radio City Music Hall, Nach-Mitternachtsshow (Beginn 01:30) in diesem legenderdären Art-Deco-Saal mit Obscured by Clouds/When Your’re In als Opener. PF wurden dazu mit den Bühenaufzügen durch den Trockeeinsnebel auf die Bühne gehoben.

    Eine Indoor Show von der Europatour 1977 sollte noch dabei sein – da diese doch von der Stimmung, Größe und auch Spielweise der Band deutlich zurückhaltender war als die In The Flesh-Materialschlacht in den US-Stadien mit den bekannten Folgen: also z.B. der Touropener in Dortmund oder eine der beiden Shows aus der Deutschlandhalle in Berlin.

    Von der Open Air Tour würde ich trotze “Carful” in Oakland (Vielleicht damals ein Herzenswunsch von Promoter Bill Graham? – den kannten sie ja gut aus alten Filmore-West / -East Zeiten…und der war bekannt dafür ein engesn freundschaftlcihes Verhältnis mit den Künstlers zu pflegen – Nur so eine Theorie) eine Show vom Ende des zweiten Legs vorziehen – dort spielten Sie das Shine On-Outro ganz am Schluss in Part 9 mit dem herzzerreisenden, hymnischen Gitarren-Unisono. Vielleicht Boston, MSG oder , wenn eine Stadion Show sein soll – warum nicht gleich Montreal? Da war doch auch noch was…

    Henning

    • Avatar Werner sagt:

      Sehr schöne Auswahl!!

      Durchaus möglich das “Careful” ein Wunsch von Bill Graham war! Daran hatte ich noch nie gedacht!!
      Aufgenommen hat Graham das Oakland Konzert auf alle Fälle! Vielleicht liegt in seinem Archiv auch eine Filmrolle mit der Aufschrift “Floyd Oakland 77” oder von einem der früheren Floyd Konzerte für die er verantwortlich gewesen ist, einsam herum!!

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