Roger Waters 20.6.2011 München, Olympiahalle

Roger Waters 20.6.2011 München Olympiahalle

Von Werner

Vom Salzkammergut aus gesehen war das gestrige The Wall Konzert von Roger Waters in München, mit der kurzen Anreise von nur 230 Kilometer (!), sozusagen mein „Heimspiel“!

Nach etwas mehr als 2 Stunden Anfahrt parkten Maria, Agnes, Ernst, Heinrich and me, um 16 Uhr punktgenau, direkt neben dem Auto von Gerhard (Zirkus Krone 1970), auf dem Parkplatz des Olympiageländes. Das Wetter war im Gegensatz zu uns nicht in Biergartenstimmung. Was uns aber nicht daran hinderte, unter Gerhards Führung, mit den Öffis zum “Hirsch(Bier)garten” zu fahren. Dort warteten mit Martin und Mark zwei Veteranen der The Wall Tour 2010 auf uns! Gemeinsam mit Martins Frau Christina und Peter verbrachten wir die nächsten Stunden bei gutem Essen (Fleischpflanzerl mit Schwammerlsauce) und Trinken und noch besseren Floyd-Diskussionen.

Kurz vor 20 Uhr traf ich Frank vor der Olympiahalle, er unterstützte mich bei meiner Suche nach dem „Pförtner“. Den benötigte ich nämlich, wie man mir an der Abendkasse mitteilte, um die Roger Waters Presale Tickets einzulösen. Aber wie sollte man ihn finden, wenn so gar nirgends ein Hinweis dafür angebracht wurde. An der Abendkasse teilte man mir mit: “Dort ….  runter zur Businessarea”. In der Businessarea teilte man mir mit, dass es hier keine Presale Tickets gibt und ich doch besser zum Pförtner gehen sollte, der wüsste vielleicht mehr. Also weiter zum nächsten Eingang, dort standen schon die Pressefotografen herum, einer davon zeigte mir dann den „Pförtner“. Und bei einer Dame erhielt ich die Tickets! Schön, das war jetzt richtig stressig gewesen.

Wieder zurück beim „Eingang Ost“ traf ich Oskar (Mailand) mit seiner Freundin und Freunden, die alle aus Südtirol zum Konzert angereist waren. Gemeinsam gingen wir alle hinein. John Lennon sang bereits und ich, gefolgt von meinen Freunden nahm schon wieder die falsche Fährte auf und irrte auf der Tribüne herum auf der Suche nach dem heiligen „Arena“ Eingang. Dass ich dabei zufällig direkt an Chris, einem alten Freund aus Linz vorbeikam, passte gut ins Bild. Schließlich erreichten wir rechtzeitig unsere Sitzplätze, Michael mit seinem Cousin Andi wartete schon, in der 34. Reihe!

So weit hinten saß ich bisher noch bei keinem meiner “The Wall” Konzerte. Von Beginn packte uns die Begeisterung hier zu sein und “The Wall Live” noch einmal zu erleben! Die Sicht war gut, weil das ganze Konzert über alle sitzenblieben! Bei “Another Brick” sah ich heute, nach Hennigs Tipp, auch endlich die Projektion des Junge Mannes der “We Dont need ..” auf die Mauer spräht und dann nach rechts nachhause geht! Heute sprach Roger Waters zum ersten Mal einige erklärende Sätze, nach der “Another Brick Part 2a” Darbietung, über den jungen Brasilianer, der unschuldig erschossen wurde! Waters: “He was at the wrong time at the place”. Die Song-Abstimmung gefiel mir heute besser als in Berlin. Auf alle Fälle interessant, dass Waters noch aktiv an seiner Show feilt.

In der Pause sprach ich noch mit Martin (Geyer) über die Pausenmusik! Wenn jemand darüber etwas weiß, dann er. Martin sagte, dass es sich dabei um “Mix” aus Trauermusik von der ganzen Welt handelt!

Bei den Projektionen hat sich meiner Meinung nach auch wieder einiges verändert oder lag es an der neuen Sitzposition? Ich hatte das Gefühl das bei “Young Lust” wieder neue „Frauenbilder“ zu sehen waren. Im zweiten Teil bei “In The Flesh?” hatte ich auch das Gefühl neue Animationen gesehen zu haben! Die Speerspitzen der wehenden „Hammer-Fahnen“ waren die neu? Aber auch bei “Bring The Boys Back Home” schien mir die Schrift anders projiziert worden zu sein. Und bei “Outside The Wall” als die Band zum letzten Abschiedslied auf die Bühne kam, entdeckte ich unterhalb von “Mister Screen” eine Beleuchtungszeile mit grün und roten Leuchten!? Neu? Also das alles und einiges mehr habe ich „möglicherweise“ in München erstmalig entdeckt oder aber einiges davon war neu!

Die Stimmung in der Halle war sehr gut, auch wenn fast das ganze Konzert durch-gesessen wurde, so wurde doch lautstark gejubelt und geklatscht! Bei “Comfortably Numb” waren wir in der 34. Reihe auf weiter Flur lange Zeit die einzigen, die aufgestanden sind! Und auch bei “Run Like Hell” dauerte es seine Zeit, bis die „Masse“ aktiv wurde. Im Mittelteil setzte sich ein Großteil aber schon wieder hin! Mit der Stimmung in Mailand oder Zagreb kann man das natürlich nicht vergleichen!

Nachdem Konzert wollten einige Deutsche, Österreicher und Südtiroler noch in der Münchner Innenstadt ein Bierchen trinken! Nach einer Stunde herumlaufen gaben wir auf! Die nächtliche Wanderung durch München war somit der Ausklang eines wunderbaren Konzertabenteuers mit vielen schönen zwischenmenschlichen Begegnungen!

Von Herbert Raab

Roger Waters hat sein Lebenswerk zur Aufführung gebracht, und das Publikum ist davon ebenso begeistert, wie vor 30 Jahren. Er hat unter Beweis gestellt, das dieses Werk nichts an Aktualität verloren hat.

Ich bin leider ganz vorne, auf der Tribüne seitlich rechts gesessen, was bei dieser Show ja nicht gerade optimal war. Platzauswahl war beim Kartenkauf über eventim ja leider nicht möglich – es würde “automatisch der beste verfügbare Platz ausgewählt werden”, hatte es geheißen. Obwohl ich schon am 2.12.2010 die Karten gekauft habe (am 2. Tag, an dem es Karten gab!) und die Karten pro Stück mehr als 100 Euro gekostet haben, habe ich schon zu Beginn des Konzerts nur noch einen kleinen Teil der Projektionen auf Mr.Screen gesehen, und nachdem die ersten paar Steine auf die Mauer aufgesetzt waren, habe ich dort gar nichts mehr gesehen… 🙁

Gut, dafür wirkte gleich neben der Mauer diese in ihrer vollen Größe, in Ihrer vollen Präsenz, in Ihrer vollen Macht. Obwohl ich ja ziemlich genau wusste, was auf uns zukommen würde, war ich dann doch beeindruckt, als die Geschichte von Pink erzählt wurde und sich die Band dabei Stein für Stein einmauerte. Unglaublich dabei die Präzision: Wurde ein Stein neu aufgesetzt, blieb er zunächst noch dunkel, und wurde dann innerhalb von Sekunden in die Projektion mit einbezogen!

Mit “Mother” wird ein erster Höhepunkt der Show erreicht. Sehr nett fand ich auch die Idee, dass Roger bei “Mother” quasi ein Duett mit sich selbst, aus den Aufnahmen von 1980 sang. Und natürlich die Projektionen auf der Mauer: “Big Mother is watching you”, “Mother knows best”, “Mother schould I trust the government – No fucking way”.

Besonders schade fand ich es natürlich bei “Empty Spaces”/”What Shall We Do Now?”, dass ich keinen Blick auf Mr. Screen hatte und mir die Animationen daher völlig verborgen blieben.

“Goodbye cruel world, I am leaving you today.” Der letzte Stein wird in die Mauer gesetzt. Die Band und der gesamte Bühnenaufbau sind hinter der Mauer verschwunden. Man konnte wohl nur erahnen, wie perplex das Publikum 1980 gewesen sein musste, zumal es ja nicht über Fan-Webseiten wie P&S oder über YouTube darauf vorbereitet waren, was auf sie zukommen würde, denn selbst mit diesem Vorwissen verfehlt die Mauer ihre Wirkung nicht.

Nach der Pause: Die Mauer. Das Publikum auf der einen Seite. Die Band auf der anderen. Nur die Musik verbindet uns. “Is there anybody out there?” Großartig! Beeindruckend!

Ich muss gestehen, dass ich mit “Vera/Bring the Boys Back Home” bislang noch nicht all zu viel anfangen konnte. Für mich war das bislang stets der schwächste Teil von “The Wall”. Doch jetzt sind zu Rogers anklagender Stimme File auf der Mauer zu sehen, die Kinder zeigen, die überglücklich ihre Väter umarmen, welche offenbar von militärischen Einsätzen zurückgekehrt sind. Als mittlerweile dreifacher Vater lassen mich diese Bilder nicht unberührt – ich bin tatsächlich den Tränen nahe. Erstmals verspüre ich, welche Bedeutung dieser Teil der Show für Roger haben muss…

Mit “Comfortably Numb” wir ein weiterer Höhepunkt der Show erreicht. Roger versucht das Publikum zu animieren, aber Großteil der Besucher genießt das Stück ruhig in den Sesseln sitzend. Das ändert sich eigenartigerweise gerade, als die Surrogate Band die Bühne betritt, und Roger in der Rolle als Diktator nicht gerade zimperlich mit dem Publikum umgeht: “And that one has spots – If I had my way, I’d have all of you shot!” Roger greift zur Maschinenpistole, richtet sie auf das Publikum, drückt ab. Jubel in der Olympiahalle. Und ein ziemlich ungutes Gefühl in meinem Bauch.

“Stop! I wanna go home, take off this uniform and leave the show.”

In gewaltigen Bildern wird nun mit dem Leben von Pink abgerechnet. Er wird zur Höchststrafe verurteilt: Dem Abriss der Mauer. Das Urteil wird auf beeindruckende Weise (ich sitze ja ganz vorne!) auf der Bühne umgesetzt, die Mauer fällt.

Roger Waters hat sein Lebenswerk zur Aufführung gebracht, und das Publikum ist davon ebenso begeistert, wie vor 30 Jahren. Er hat unter Beweis gestellt, das dieses Werk nichts an Aktualität verloren hat. Er hat sich, den Fans, und der Welt bewiesen, dass “The Wall” es ein zeitloses Meisterwerk ist. Kein geringes Unterfangen – manch einer wäre daran gescheitert. Roger Waters aber bringt auch als fast 70 Jähriger die Mauer zum Fall und zerschellt nicht daran.

Presse:

Jetzt gibt es Karten für The Wall 2011 in München!

01.12.2010: Der offizielle Kartenverkauf für das Roger Waters The Wall Konzert in der Münchner Olympiahalle hat heute um 9:00 begonnen! Mit Bestellungen über den Eventim.de link unterstützt ihr die Pulse & Spirit Webseite. Vielen Dank!

Roger Waters Konzert in München

24.11.2010: Der 20. Juni 2011 wäre ein Termin gewesen, an dem ein Roger Waters Konzert in Wien stattfinden hätte können, nun aber ist er weg! Den Zuschlag erhielt München!! Waters kehrt also nach 2002, wieder in die Olympiahalle zurück!! Unvergessen sind natürlich auch seine drei Gastspiele mit Pink Floyd in der Olympiahalle 1977! Der offizielle Kartenvorverkauf hat noch nicht begonnen! Wir halten euch am laufenden! Mich stört das ganz und gar nicht, dass München statt Wien den Zuschlag erhielt! München ist mein Waters Heimspiel, es ist das Konzert, das sozusagen gleich um die Ecke stattfindet! Schreibt mir, wer von euch dabei sein wird!!

20.6.2011 München Olympiahalle
The Wall Live, Beginn: 20:30, Einlass: 19:00, ausverkauft mit 10.000 besuchern
Fans beim Konzert:
Michael Mayr, Werner, Maria, Ernst Tiefenböck, Gerhard Mayrhofer, Agnes Kienesberger, Heinrich Hofeneder, Herbert Raab, Oskar Giovanelli, Peter Schernthaner, Martin Geyer, Artin Shahbazian, Felix Untersteiner, Ewald Kehrer, Lukas Johannes Kehrer, Martin Meier, Christina Meier, Mark Zitzelsberger, Frank Mertgen, Werner Filak, Andi Neudecker, Boris Mages, Stefan Thiel
Musiker:
Drums: Graham Broad
Guitars: Roger Waters, Dave Kilminster, G.E. Smith, Snowy White
Keyboards: Jon Carin, Harry Waters
Lead Vocals: Roger Waters, Robbie Wyckoff
Trompete: Roger Waters
Backing Vocals: Jon Joyce, Mark Lennon, Pat Lennon, Kipp Lennon
Songliste:
01. Spartacus Intro
02. In The Flesh?
03. The Thin Ice
04. Another Brick In The Wall, Pt.1
05. The Happiest days Of Our Lives
06. Another Brick In The Wall, Pt.2 (neues Ende)
07. Mother
08. Goodbye Blue Sky
09. Empty Spaces
10. What Shall We Do Now
11. Young Lust
12. One Of My Turns
13. Don't leave Me Now
14. Another Brick In The Wall, Pt.3
15. The Last Few Bricks
16. Goodbye Cruel World

17. Hey You
18. Is There Anybody Out There?
19. Nobody Home
20. Vera
21. Bring the Boys Back Home
22. Comfortably Numb
23. The Show must Go On
24. In The Flesh
25. Run Like Hell
26. Waiting for The Worms
27. Stop
28. The Trial
29. Outside the Wall
Nächstes Konzert: ‎20.6.2011 München Olympiahalle
Vorheriges Konzert: ‎18.6.2011 Düsseldorf Esprit Arena
Roger Waters Konzerte in München:
04.06.2002 München Olympiahalle
20.06.2011 München Olympiahalle

26 Antworten

  1. Avatar Martin Meier sagt:

    Hallo Werner,

    das sind ja allerbeste Nachrichten !!!

    Hab ich mir doch gedacht, dass da noch was geht.
    Schön, dass wir uns jetzt doch noch treffen, denn wir werden auf jeden Fall dabei sein 🙂

    Wunder mich nur, dass der Presale morgen am 25.11. beginnen soll und immer noch keine Links versendet wurden.
    Weißt du da mehr?

    Liebe Grüße
    Martin

  2. Oskar Oskar sagt:

    da komm ich wohl auch nochmal mit!

  3. Avatar Herbert sagt:

    Super – ich werde wohl auch nach München kommen. Ich hab’ zwar schon karten für Düsseldorf am 18.06., aber mit dem termin zwickt’s bei mir eh…

  4. Avatar Martin Meier sagt:

    Hallo Werner,

    der Kartenvorverkauf für das München Konzert beginnt Montag um 09:00 Uhr
    bei Eventim.

    Gruss
    Martin

  5. Avatar Martin Meier sagt:

    Hallo Werner,

    da hat mir die Dame von Eventim wohl Fehlinformationen gegeben.

    Heute beginnt zwar der Vorverkauf und man kann schon Karten vorbestellen, jedoch ohne Sitzplatzwahl 🙁

    Ich habe dann in der Olympiahalle angerufen und da hat man mir versichert, dass der reguläre Vorverkauf erst am Mittwoch um 09:00 Uhr beginnt.

    Ich bitte um Entschuldigung, aber gegen diese falsche Info war ich machtlos!

    Gruss
    Martin.

    • Avatar Werner sagt:

      Servus Martin

      Ja ich war auch verwundert – eigentlich saublöd – wozu vorbestellen, wenn man dann keine Sitzplatzauswahl treffen kann!? Ich warte jetzt bis es richtig losgeht!!

      Kein Problem Martin, mach dir keine Sorgen deswegen!!

      bye
      Werner

  6. Avatar Martin Meier sagt:

    Noch eine kurze Info,

    ich habe mich bei Eventim für dieses Konzert registrieren lassen und daher einen Link zugeschickt bekommen, der mir eine Vorbestellung ermöglicht.

    Eine Vorbestellung ohne diesen Link scheint nicht möglich zu sein.

    Gruß
    Martin

  7. Avatar Artin Shahbazian-artwall sagt:

    Hallo Werner,

    Ich komme am 18. Dezember in München und eine Karte für mich kaufen. Ich hoffe, ein Glück zu haben.

    Viele Grüße aus Plovdiv, Bulgarien

    Artin

  8. Avatar Herbert sagt:

    Weiss jemand, ob/wann es eine Sitzplatzauswahl geben wird, oder müssen wir die Karten “blind” kaufen???

  9. Felix Untersteiner Felix Untersteiner sagt:

    Hallo werner, münchen bin ich auch dabei mit meiner freundin, würd mich freuen dort mit dir auf ein einstimmungsbierchen zu gehn. lg felix

  10. Felix Untersteiner Felix Untersteiner sagt:

    davon gehe ich auch aus.-) kann es kaum erwarten roger endlich wieder live zu sehn nach 2002 in wiesen. seh mir gerade die HRV the wall on tour 2010 dvd an, das macht mehr als vorfreude!

    by the way, toll gemacht hier! die homepage wird wirklich immer besser und vorallem “nutzbarer”. gratulation

  11. Avatar Steffen sagt:

    Hier ein interessanter Link zur Webcam direkt aus der Olympiahalle. Soeben um 10:31 Uhr kann man dort den Aufbau der Bühne live mitverfolgen!

    Webcam Olympiahalle

  12. Avatar Chris sagt:

    Hui..das war ja mal ein Konzert. Mein erstes und bedauerlicherweise einzige The Wall Konzert. Also insofern niemand Einspruch erhebt, so mag ich versuchen morgen auch mal etwas intensiveres dazu abzufassen.

    Liebe Nachtgrüße an jene, die noch nach Hause kommen.

  13. Avatar Muehli sagt:

    Wow, fast 12 Stunden sind schon wieder vergangen, seit die Mauer gefallen ist, der Alltag greift wieder nach mir…

    Ich wollte auch mal ein kleines Statement zum Konzert gestern in München abgeben! Natürlich – es war gigantisch! Ist ja allein schon die Idee, ein Konzeptalbum komplett auf die Bühne zu bringen ein Mega-Event, so war die Umsetzung natürlich auch wirklich brilliant. Wie schon der Film in den 80ern, vermag es auch die Show, dieses Abbild der eigenen Gedanken auf die Bühne zu bringen. Sind wir nicht alle PINK, der im Wirrwar der eigenen Persönlichkeit inmitten einer eigentlich immer verrückter, ja perverser werdenden Welt gefangen ist, in den von uns selbst und von der Gesellschaft Mauersteinen?

    So war das Konzert für mich eigentlich auch ein “erschreckendes Erlebnis” – damals, als die LP herauskam, als der Film in die Kino kam und ich dank der deutschen Untertitel auch den Inhalt jeden Songs erst wirklich verstand – da war auch ich gerade aus der “Würstfabrik” Schule gekommen, versuchte auch ich mich einer dominierenden Mutter zu emanzipieren, hatte auch ich einen Vater mit nur 14 Jahren (nicht im Krieg, sondern auf der Straße..) verloren, in der Liebe klappte sowieso nichts und die Kriegsdienstverweigerung war ein schwerer Gang. Das war also “ich” vor 30 Jahren – und was ist heute: Heute arrangiert “man” sich mit dem Alltag, ist schon froh, wenn die Kasse stimmt, die Frau nicht nerviger ist, als üblich und man abends, um 30 Jahre und 20 Kilo schwerer als “damals”, in ruhe vor der Glotze hockt. Mensch, was ist aus mir geworden. Und da untern auf der Bühne steht ein Roger Waters, den die immer noch aktuellen Themen nach wie vor unter den Nägeln brennen. Danke Roger, du hast mich errinnert, dass ich auch mal die Welt verändern wollte. Ich hab nichts davon geschafft, aber Du hältst uns den Spiegel vor – Du bist immer noch getrieben! Und Du hast so recht, mit allen Botschaften! Shut we trust the gouvernment ? NO FUCKING WAY!

    Technisch war der Bühnenaufbau, die Umsetzung der Mauer natürlich genial gelöst (wieviele in der 1. Reihe wohl beim Einstürzen einen Herzkasperl bekommen haben???), über die Musik braucht man keine Worte verlieren, lediglich hatte ich den Eindruck, dass der wunderbar laute Sound nicht immer noch klar und brilliant rüberkamen. Oder waren meine altersschwachen Ohren dem nur nicht mehr gewachsen???

    Fazit: Nach der “Pulse”-Tour in den 90ern ein weiterer “Brick in the Wall” – der Dinge, die man im Leben im Hirn einspeichert und nie wieder vergisst!
    Genial!

    Muehli

  14. Oskar Oskar sagt:

    So. Nun bin ich auch wieder zu hause. Das Konzert gestern hat mir wieder sehr gut gefallen! Besonders hatte mich heute das Solo von Kilminster bei Comfortably numb gefallen. Der neue ABITW Teil war auch “erfrischend”. Ansonsten hab auch ich einige Änderungen bei den Videos bemerkt. Waiting for the worms kam mir bedeutend kürzer vor als beim Mailandkonzert.
    Die Kontrolleure waren meiner Meinung nach viel zu engstirnig! Ein Freund, der kurz vor Beginn noch mal aus der Arena auf Klo musste, hatte Probleme wieder zurückzukommen, da er die Karte in der Jacke auf dem Stuhl gelassen hatte und sie nicht mehr vorweisen konnte, da sie ja drinnne war. So hat er den Beginn von In The Flesh verpasst. Sehr ärgerlich.

    Die Stimmung war in Mailand besser.

    Aber wie immer unschlagbar diese Show.

  15. Avatar Chris sagt:

    Bereits zur Mittagsstunde fuhren wir aus dem Salzburger Land in Richtung München, fanden uns dort somit selbstverständlich recht früh (15:30 ca.). Meine Freundin und ich schickten uns die Stunden des Wartens an um die Halle herumzuflanieren (sahen dabei auch die Trucks von Waters), fotografierten sporadisch und lauschten Rogers Proben, welche uns bereits einen netten Vorgeschmack auf das Konzert (und zuvorderst seine Lautstärke) gaben. Noch bevor sich das Gros der Menschen einfand wurden wir zweier Shirts für 70€ habhaft, welche sich wirklich lohnten. Das Programmheft vergaßen wir leider. Während sich die Menge nun immer mehr am Osteingang sammelte, hielten wir Abstand und harrten ungeduldig dem Einlass, welcher tatsächlich sehr lange auf sich warten lassen wollte. Endlich in der Halle fanden wir unsere Plätze recht schnell und waren froh darüber am Rand der Reihen zu sitzen (11 und 12), da man so ja nicht zwischen uns hinweg gehen musste. Dylan, Lennon, Beatles und noch einige hörte man zuweilen. Auch mit den Nachbarn trafen wir es mehr oder minder gut; neben mir ein ruhiger Herr, nebst meiner Freundin bedauerlicherweise eine Dame, welche während des Konzerts ein Zischgeräusch mit ihrem Mund evozierte; ohne Unterlass!
    Ich muss gestehen: Das Verbleibende ist schwer zu deskribieren! Ein wirklich beeindruckendes Konzert. Es war laut, das muss ich zugeben. Lange ist’s her, dass ich ein Konzert frequentierte und bei meinen Ohrproblemen war es natürlich noch unangenehmer. Aber das Konzert nahm sich im großen und ganzen unbeschreiblich aus. Ich bin beeindruckt ohne gleichen! Einfach toll! Besonders imponierte mir Rogers Gesang bei The Trial. Es nahm sich vielfach authentischer aus als zum Exempel auf dem Album. Das Münchner Publikum war nicht gerade euphorisch, wie es scheint. ‘Are there any paranoids in the theatre tonight?’ ‘mhhhh’ ‘Can’t hear ya!’ ‘MHHH!’. Na ja.
    Bedauerlich war, dass das Schwein uns zwar nahe kam, doch nur mit dem Hintern und die Spotlights unsere Nähe stoisch zu ignorieren wussten. Der Kinderchor belustigte mich recht; ein Kind war aus dem Takt, ein weiteres drehte sich stets zu den anderen, da es nicht wusste was zu tun.
    Was sagte Roger eigentlich nach Another Brick in the Wall? Ich verstand es ob der Lautstärke nicht immer.

    Viel mehr bleibt mir nicht zu schreiben. Ich bin beeindruckt und verbleibe nahezu lakonisch. Einfach unglaublich!

    Anmerkung: Da mein 1. Versuch nicht funktionierte; hier nochmals ohne HTML-Links. Sollte der Post doppelt auftauchen, einfach einen löschen.

  16. Avatar DJK sagt:

    Mein Senf. Bin 38. Habe The Wall 1990 in Berlin gesehen – ein gruseliges Konzert. Zu groß, schlechter Sound, keine Chance die Bühne zu sehen. Die aktuelle Version habe ich in Berlin und in München erleben dürfen. Das Konzert in München war das mit Abstand beeindruckendste Konzert meines Lebens. Unbeschreiblich. Musikalisch wie auch optisch. Was mich etwas stört, in all den Berichten und Kritiken: Der Hinweis auf die oftmals zurückhaltende Masse. Dies ist kein Mitmachkonzert. Und wer bei Run like hell aufspringt, fröhlich mitklatscht oder womöglich den ‘Hammer’ macht, hat das Album nicht verstanden, oder ist schlicht nicht an der Thematik interessiert.

    • Avatar Werner sagt:

      Also nur weil man klatscht hat man das Album nicht verstanden? Dann hätte ich nichts begriffen!

      Ich weiß aber was du meinst und verstehe das auch völlig! Sei unbesorgt ich springe auch nicht bei jedem Song herum und bei The Wall gibt es genug Stellen an denen man einfach nur zuhört! Aber ein Konzert lebt auch von der Reaktion des Publikums, deshalb fragte sich der Gitarrist Kilminster nachdem Prag Konzert: “War überhaupt Publikum anwesend, als wir spielten? Wir dachten wir seien auf einer Probe!”
      Das heißt die Musiker registrieren die Stimmung ganz genau – sogar bei dieser Produktion! Und Roger mag es sehr, wenn sein Publikum reagiert und klatschten ist dabei auch ein wesentlicher Anteil!!

      In München war die Stimmung sehr gut! Und es ist auch mehr als in Ordnung wenn jemand ruhig sitzt und still genießt! Alles hat seine Berechtigung!

  17. Avatar Werner sagt:

    Servus Herbert,
    danke für deinen interessanten Bericht und die Fotos! Ich hoffe dich nächstes Mal zu treffen! 🙂

  18. Avatar Herbert sagt:

    Der Dank geht zurück an Dich, für Deinen unermüdlichen Einsatz! 🙂
    Würde mich auch freuen, Dich demnächst wieder einmal zu treffen – vielleicht bei einer Fortsetzung der Tour 2012…? 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert