The Machine 10.11.2005 Duisburg Theater am Marientor

The Machine 4.11.2004 Gersthofen Stadthalle

Von Ralf Höntsch

YES – das war’s doch! Dieses Mal hat mich die Maschine restlos begeistert.

Bisher ging mein persönlicher Vergleich der vermeintlich beiden besten Pink Floyd Cover-Acts eindeutig zugunsten der Australian Pink Floyd Show aus. Wohl deshalb, weil die Aussies näher am Original sind. Doch was die Jungs aus den Staaten hier zelebriert haben, war einfach genial, und auf einmal bin ich mir mit meinem Urteil nicht mehr so sicher…

Da war zum einen die Setlist, die neben dem „Animals“-Album im zweiten Teil aus Wünschen der Zuschauer besteht. (Mit „Echoes“, „Astronomy Domine“ und „Comfortably Numb“ wurden dabei gleich drei meiner Wünsche erfüllt…). Da war ein kristallklarer Sound in einer angenehmen Location mit einer – wie ich finde – deutlich verbesserten Lightshow gegenüber 2004. Und da war eine Combo, die an Spielfreude und Improvisationstalent keine Wünsche offen ließ und dabei immer das Original spüren ließ. Es hat einfach Spaß gemacht, dabei zu sein!

Ein erster optischer Unterschied war die Leinwand, die dieses Mal rund und nicht elliptisch war und die zwar keine Filme zum besten gab, aber dafür ihren eindrucksvollen Anteil an einer Show hatte, die teilweise in guter alter Floyd-Manier als wahres Licht-Gewitter bezeichnet werden kann. Ein weiteres optisches „Schmankerl“ war ein Plastik-Schwein, das sozusagen artgerecht bei dem zugehörigen animalischen Track quer über die Bühne gezogen wurde.

Ticket von Ralf

Doch die Optik sollte natürlich nur die zweite Geige bei diesem 3stündigen Super-Event spielen. Was durfte man vom zweiten Teil des Sets erwarten? Nur rares live-Material, das vom Original schon seit Jahrzehnten nicht mehr performt wurde? Nun, so hoch sollte man die Erwartungen sicher nicht schrauben. Insgesamt war das Soundpaket ein guter und überaus brauchbarer Querschnitt aus dem Repertoire „unserer“ Supergroup, der für jeden Geschmack der gut 1000 Anwesenden etwas dabei haben sollte.

Sicher war der Abend angesichts einiger reichlich psychedelischer Anteile nicht dazu angetan, neue/junge Floyd-(Sound-)Fans zu rekrutieren, aber das war auch sicher nicht der Sinn der Sache… Diejenigen, die dabei waren, hatten dies auch nicht nötig. Als Tastenmann „The Nail“ in der Mitte des zweiten Parts nur das berühmte „Ping“ ertönen ließ, wußte Sekundenbruchteile später jeder, das nun ein absolutes Highlight folgen würde… Als ebensolches würde ich auch die maschinelle Version von „Astronomy Domine“ mit seinem ungewohnt leisen Mittelteil werten. „Welcome To The Machine“ (!) und „Comfortably Numb“ mit genialen Gitarren-Soli waren meines Erachtens ebenfalls mit mindestens 10 von 10 Punkten zu bewerten.

Für mich war dieses Event, das pro Stunde feinster Unterhaltung mit nicht einmal 10 Euro zu Buche schlug, ein geiler Abend, der mit akustischen und optischen Höhepunkten gespickt war und so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird. Und allen, die nicht dabei waren, kann ich nur raten, dies so bald wie möglich nachzuholen.

Natürlich wäre uns allen lieber, dass die temporäre Reunion vom Live8 im Juli eine dauerhafte Fortsetzung findet.

Konzert-Statitsik

Band:
Todd Cohen – Schlagzeug, Gesang
Joe Pascarell – Gitarre, Gesang
Ryan Ball – Bass, Gesang
Neil Alexander – Keyboards, Gesang
Norbert Stachel – Saxofon

Songliste:

Set 1
01. Pigs on the Wing (Part 1)
02. Dogs
03. Pigs (Three Different Ones)
04. Sheep
05. Pigs on the Wing (Part 2)

Set 2:
06. Shine On You Crazy Diamond (Parts 1-5)
07. Welcome To The Machine
08. Astronomy Domine
09. Speak To Me
10. Breathe
11. Time
12. Breathe Reprise
13. Hey You
14. Mother
15. See Emily Play
16. Echoes
17. Money
18. Us and Them
19. Set The Controls For The Heart Of The Sun
20. Wish You Were Here
21. Comfortably Numb

Zugaben:
22. The Happiest Days of our Lives
23. Another Brick in the Wall (Part 1)
24. Another Brick in the Wall (Part 3)
25. Goodbye Cruel World
26. Run Like Hel

 

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