Roger Waters über seine Ängste!

Roger Waters spricht in einem neuen Video, dass er auf Facebook veröffentlichte, über das Thema Angst. Martin Geyer übersetzte den Roger Waters Kommentar.

Roger Waters: “Mein persönlicher Kampf gegen mich selbst in dessen Verlauf ich mich selbst hinter einer Mauer versteckt habe, weil ich ein ängstlicher junger Mann war, könnte man als ein schlimmes, mikroskopisches Beispiel für etwas sehen, dass man sehr viel breiter interpretieren könnte. Nationen, Religionen und [andere] Gruppen mauern sich selbst hinter ihren Ideologien ein weil sie Angst vor den Anderen haben. Ich kommuniziere das alles auf einer verdammten Webseite. Gruppen von Leuten ängstigen sich, mauern sich ein und das macht die Etablierung immer schwieriger Kommunikation mit denen zu lernen, von denen angenommen wird, das sie die Anderen sind, die Ausländer, die Bösen, die Blonden, die „Moslems“ oder die Christen oder wer auch immer es sein könnte. Als Konsequenz schlingern wir in eine Situation von der wir gehofft hatten, dass wir sie Ende des sechzehnten Jahrhunderts mit dem Kreuzzügen, mit denen wir uns schuldig gemacht haben, überwunden hätten.

Es ist Ausdruck meiner Überzeugung, dass wir alle imstande sind Dinge zu ändern, die Dinge zum Besseren zu ändern und das wir, wenn wir ängstlich sind, uns selbst von den Anderen in der Folge dieser Angst abspalten, mit dem Finger auf sie zeigen und mit ihnen kämpfen wollen.Wir sind alle eigenständig und diese Gruppen sind imstande von dieser Einstellung abzuweichen in eine Position wo wir sagen: ‘Mmmm, vielleicht ist es besser wenn man versucht andere Menschen zu verstehen‘. Leider haben wir bei der Überwindung von Streit, eines Dogmas oder ein Anhängsel fundamentalistischer Ideologien zu sein, versagt und daher vernichten wir uns weiterhin gegenseitig in einer alarmierenden Menge. Ich fühle, das es meine Arbeit wäre… ich kann die Position einführen und beschreiben das dies eine schlimme Sache ist. Ich werde das heute tun und morgen und ich sollte es weiter tun solange ich arbeite.”

Wir danken Martin Geyer für die Übersetzung!

13 Antworten

  1. Avatar Urs sagt:

    Wie wäre das, wenn Waters darauf gekommen wäre, bevor er Rick Wright bei den Pink Floyd rausmobbte – und bevor er den irren (Rechts-)Streit mit David Gilmour anfing….

  2. Avatar JOACHIM sagt:

    Meine Güte,hat der Mann Sorgen,wieso macht er nicht einfach das was er am besten kann ? Nämlich mal wieder ein tolles Album machen.Und am besten er lädt dazu die Herren Gilmour und Mason ein um ein wenig mitzuspielen.Auf dem Werk kann er dann ja soviel grimmige und tiefsinnige Texte draufpacken wie er möchte,die versteht eh nicht jeder und es wäre immer noch besser als sein ganzes Leben zu versuchen jedem seine Meinung auf zu zwingen.Keine Frage,Waters ist ein genialer Musiker,was er nicht nur bei Pink Floyd war sondern auch danach,aber dieses ewige Grede über die Rettung der Welt,Angst und Kommunikation ist doch eigentlich nicht das was wir Floyd und Waters Fans wollen,oder ?Und ich glaube auch ,Herr Waters hätte zu Ricks Lebzeiten auf ihn zugehen sollen um wieder mit ihm und sich selber ins reine zu kommen,Live 8 hat nicht gereicht und jetzt ist es zu spät.

  3. Oskar Oskar sagt:

    Leider hat er seine 12-jährige Psychotherapie erst Ende der 80er begonnen und somit ist er leider zu spät zu dieser Selbsterkenntnis gekommen….

  4. Avatar HeinzBecker sagt:

    Er ist und bleibt eben eine Rote Socke und ein Gutmensch.
    Was weiß den Roger, der in seinem Rotweingürtel lebt, vom wahren Leben in unseren Städten?
    Hat er den Koran gelesen? Ich glaube nicht.
    Diesen zu kritisieren, ist er dann doch zu feige, weil er damit den Hass der ewig Beleidigten auf sich zieht.
    Er soll geile Musik machen und uns nicht erzählen , wie wir zu denken haben.

    • Werner Werner sagt:

      Lieber HeinzBecker (?), also Waters als “Rote Socke” und “Gutmensch” zu schimpfen, dass gefällt mir nicht. Im übrigen sind mir die Gutmenschen lieber als Schlechtmenschen. Und Waters hat doch nie einfach “geile” Musik gemacht. Immer schon war er an politischen Themen interessiert, man denke nur an “Amused to Death”, “The Wall”, “Animals” etc….

    • Oskar Oskar sagt:

      Ich finde Gutmenschen gut.
      Das Werk von Waters ist ja schon seit “Corporal Clegg”, also 1968, politisch klar positioniert. Ich glaube verstanden zu haben, dass der Hauptgedanke in seinen Werken der Anti-Kriegs-Gedanke ist, was ja wohl zweifellos kaum jemand schlecht finden kann.
      Im übrigen finde ich Waters alles andere als feige und bin mir sicher, dass er den Koran nicht kritisiert, weil er keinen Grund darin sieht dies zu tun.

  5. Oskar Oskar sagt:

    oh, by the way:

    “Moslem or Christian Mullah or Pope
    Preacher or poet who was it wrote
    Give any one species too much rope
    And they’ll fuck it up”
    (Roger Waters, Too much rope)

  6. Avatar Hans-Jürgen sagt:

    Als ich einige der Kommentare zu dem neuen Video-Clip von Waters gelesen habe, dachte ich zuerst, ich wäre auf einer falschen Website gelandet! Doch ich bin tatsächlich immer noch bei P&S!

    Obwohl ich eher selten Kommentare verfasse, haben mich einige der obigen Äußerungen doch dazu veranlasst, ein paar Zeilen zu schreiben!

    Speziell die Anmerkungen von Joachim und HeinzBecker sind wohl völlig daneben. Ich gestehe beiden ihre Meinung zu, aber, wie Werner und Oskar bereits richtig angemerkt haben, die Musik von Waters und von Pink Floyd in der Waters-dominierten Phase waren stets politisch. Er hat nie ein Blatt vor den Mund genommen und im Laufe der Jahre seine Ansichten immer deutlicher zum Ausdruck gebracht (siehe z.B. die Alben The Wall, The Final Cut und Amused To Death). Wie kann ein Waters- oder Floyd-Interessierter dies ernsthaft bestreiten und sich über diese Äußerungen von Waters wundern (egal, ob man ihnen zustimmt oder nicht).

    Dies erinnert mich fatal an die Hasstiraden bei den Waters-Tourneen der letzten Jahren in den USA, bei denen ein Teil der Zuschauer von den politischen Aussagen überrrascht waren?!

    Natürlich hat Waters auch Fehler gemacht: Den dämlichen Rechtstreit mit Gilmour/Floyd und auch sein Verhalten Wright gegenüber war auch nicht in Ordnung. Aber das hat er eingesehen und ER hat Gilmour zu Live8 überredet und hätte gerne auch noch mehr gemeinsame Aktivitäten gestartet (was Gilmour aber nicht wollte).

    Und warum sollte Waters den Koran kritisieren? Das Problem ist nicht der Koran, sondern die Auslegung des Korans durch Menschen, die dadurch andere für eigene Zwecke manipulieren wollen. Das gilt im Übrigen im gleichen Maße für die Bibel! Religionen wurden schon immer missbraucht für andere Zwecke!

    Also, lasst Waters doch seine Gedanken verbreiten! Jeder kann sich seinen Teil dazu denken. Und wenn nur 1 Mensch auf der Welt durch seine Worte dazu angeregt wird, seinen Hass auf andere (aus welchem Grund auch immer) zu überdenken und dem Gegenüber eine Chance zur Verständigung gibt – dann hat er bereits sein Ziel erreicht! Also – wir haben nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen. Denkt mal darüber nach …

    Hans-Jürgen

  7. Avatar JOACHIM sagt:

    Jo JO Hans-Jürgen nun mal ganz locker! Meinen Kommentar oder den anderer als völlig daneben zu bezeichnen und ihn auch noch mit Hasstiraden zu vergleichen halte ich doch für stark übertrieben. Aber na ja, wie sie schreiben, jedem seine Meinung.

    Nur soviel, ich bin seit meinem zwölften Lebensjahr,und das ist nun auch schon 32 jahre her,ein eingefleischter Pink Floyd Fan. Ich besitze noch ein Interview der Zeitschrifft Musik Express Sounds aus Anlass der Veröffentlichung von “THE FINAL CUT “, in dem Roger Waters eigentlich genau daselbe sagt wie heute, nur mit dem Unterschied das er damals der Meinung war das es Kriege gibt die geführt werden müssen, heute ist er da ja ganz anders eingestellt. Und mit dem Satz “Unsere Wege
    verliefen nicht parallel genug ” hat er kurz und knapp erklärt wie er zu damaliger Zeit zu Wright gestanden hat.
    ich bitte das nich falsch zu verstehn, ich liebe die Musik von P.F und Waters, die Magie und den Zauber dieser Band, aber darum muss ich noch lange nicht mit allem was sie so sagen einverstanden sein.

    Bis denne
    Achim

  8. Avatar Hans-Jürgen sagt:

    Hallo (Jo)Achim,

    nur zu deiner Beruhigung: Ich bin ganz locker …

    Der Vergleich mit den Hasstiraden in den USA bezog sich auf die Tatsache, dass (vermeintliche) Floyd- und/oder Waters-Fan von politischen Aussagen in Waters-Songs überrascht sind – wie kann das sein? Sich als Fan eines Musikers zu bezeichnen, der seit über 40 Jahren Musik mit seiner politischen Überzeugung macht und dann von eben von solchen Dingen überrascht zu sein?! Ob man seine Ansichten teilt oder nicht, ist dann wieder eine ganz andere Frage …

    Und dass Wright zu Zeiten von The Wall ein seelisches Wrack war, hat er selbst zugegeben. Er ist lieber in Griechenland rumgesegelt und Musik war für ihn nicht von Bedeutung. Insofern ist es korrekt, dass er zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht auf der gleichen Wellenlänge wie Waters lag (und das auch zu anderen Zeiten nur bedingt der Fall war). Wie man mit dem “Problem” dann umgegangen ist, war natürlich nicht sehr schön und Gilmour hat sich da auch nicht mit Ruhm bekleckert! Er hat schön den Mund gehalten und nichts für seinen “Freund” Wright gemacht.

    Zum Schluss muss ich dir absolut recht geben, dass man nicht mit allem einverstanden sein muss, was von Waters publiziert wird. Da gab es einige Dinge im Laufe der Jahre, bei denen ich nur mit dem Kopf geschüttelt habe (z.B. seine Aussagen über die Fuchsjagd in England). Er ist halt auch nur ein normaler Mensch, mit allen seinen Fehlern. Trotzdem ist und bleibt er ein außergewöhnlicher Künstler, der mich immer wieder mit seinen Texten und Aussagen anspricht und zum Nachdenken anregt.

    Hans-Jürgen

    • Avatar Reinhard sagt:

      Also, ich finde es auch gut, wenn Künstler wie Waters ihr Talent nicht nur verwenden um „geile“ Musik zu machen, sondern auch ihre Persönlichkeit, ihre Meinungen und für was sie im Leben stehen, in ihr Schaffen mit einbeziehen. Ich glaube auch, dass nur so ein wirklich gutes Kunstwerk geschaffen werden kann. Gerade durch die komplexe Gefühls und Gedankenwelt, die die meisten Künstler haben, können solche Leute sich so manches vorstellen und verstehen, wo der normale Mensch nur schwer einen Zugang findet. Dadurch sind sie in der Lage, etwas noch nie Dagewesenes, Großartiges und Schönes zu schaffen wie z. B. die Musik von Pink Floyd. Es ist gut, wenn man durch ihre Werke ein wenig wachgerüttelt und nachdenklich wird. Wir haben ja schon genug durchgestylte, in Schablonen gepresste, kantenlose Unterhalter (nicht nur Musiker), die uns eine einfachere und schon fertige Welt vorgaukeln, so dass uns die Unterhaltungsindustrie zu willenlosen und gleichgeschalteten Wesen machen kann, damit wir durch oberflächlichen Konsum in die Abhängigkeit und Kontrollierbarkeit diverser Systeme uns begeben. Ich will damit aber nicht behaupten, dass Roger Waters in allem recht hat, was er je gesagt hat. Aber was mir an ihm neben seiner Musik so gefällt, ist dass er einen Standpunkt hat, denn er durch seine Musik auch darstellt. Das wiederum macht ihn in der Öffentlichkeit angreifbar und verletzlich. Heutzutage gibt es nicht mehr viele Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, und den Mut aufbringen, ihren Standpunkt preis zu geben und zu verteidigen.

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